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Berlin überrascht in München - und klaut das Heimrecht

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EHC Red Bull München - Eisbären Berlin 3:4
EHC Red Bull München verleirt zu Hause gegen die Eisbären Berlin mit 3:4 © dpa / Tobias Hase

Herausforderer Eisbären Berlin hat Titelverteidiger Red Bull München das Heimrecht geklaut und sich im Traumfinale der Play-offs um die deutsche Eishockey-Meisterschaft einen Vorteil verschafft

München- Das Team des früheren Bundestrainers Uwe Krupp gewann bei den von Erfolgscoach Don Jackson betreuten Münchnern nach einem umkämpften Spiel mit 4:3 (2:1, 1:1, 1:1) und setzte den Favoriten damit gleich unter Zugzwang.

Für die Eisbären, mit bisher sieben Titeln Rekordmeister der Deutschen Eishockey Liga (DEL), waren Jamie MacQueen (2.), Sean Backman (15.), James Sheppard (25.) und Louis-Marc Aubry (55.) erfolgreich. Vor 6142 Zuschauern in der ausverkauften Olympia-Eishalle erzielten Jon Matsumoto (12.), Brooks Macek (28.) und Keith Aucoin (60.) die Treffer für den Meister der beiden vergangenen Spielzeiten. Zum Gewinn des Titels sind im Modus "best of seven" vier Siege notwendig.

"Wir haben gewusst, dass Berlin stark ist. Sie haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen, unser letzter Treffer kam zu spät", sagte Münchens Verteidiger Konrad Abeltshauser bei Sport 1: "Das nächste Spiel ist in Berlin, das gewinnen wir, und dann steht es unentschieden."

Das beste Play-off, das man sich derzeit vorstellen kann

München gegen Berlin ist derzeit das Beste, was die DEL zu bieten hat, aber auch ein interessantes Trainerduell: Jackson (61), der mit den Eisbären fünf seiner bisher sieben DEL-Titel holte, hofft auf die Fortsetzung seiner Münchner Erfolgsgeschichte. Beim Herausforderer will Krupp (52) nach zwei Final-Enttäuschungen mit den Kölner Haien (2013, 2014) endlich seine erste deutsche Meisterschaft als Coach feiern. Was beide eint: Sie gewannen als Spieler in der NHL je zweimal den berühmten Stanley Cup.

Sieben Silber-Helden aus Pyeongchang um die besten deutschen Mittelstürmer Dominik Kahun und Patrick Hager standen bei den Münchnern auf dem Eis, in Jonas Müller, Frank Hördler und Marcel Noebels gehören drei zur Berliner Mannschaft.

Krupp hatte sein Team hervorragend eingestellt, denn nicht nur wegen der schnellen Führung stellten die Eisbären die Münchner vor Probleme und waren im ersten Drittel die bessere Mannschaft. Zudem half Olympia-Goalie Danny aus den Birken nach nur 70 Sekunden mit, als er einen eher harmlosen Schuss schräg nach vorne genau zu MacQueen abwehrte. Das 1:1 brachte die Berliner nur kurz aus dem Konzept, wenig später stifteten sie wieder Unruhe und zeigten sich konsequent im Abschluss.

Krupps Team blieb auch im Mittelabschnitt tonangebend, das 3:1 kam nicht von ungefähr. Beim amtierenden DEL-Champion schlich sich phasenweise Verunsicherung ein. Aber die individuelle Qualität der Münchner reichte, um im Spiel zu bleiben, bei Maceks 2:3 boten die Berliner auch erstmals Lücken in der Abwehr an.

In einer zuweilen nickligen Begegnung versuchte München den Druck zu erhöhen, ohne aber echte Dominanz zu erzeugen. Die Eisbären blieben ihrer Linie treu und bis zum Ende gefährlich. Nach Aucoins Anschlusstreffer 53 Sekunden vor Schluss hielt das Berliner Bollwerk bis zur Schlusssirene.

Spiel zwei des Finals zwischen dem Ersten und Zweiten der Hauptrunde findet am Sonntag in Berlin (14.30 Uhr/Sport1 und Telekom Sport) statt.

dpa

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