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Nur Norwegen ist besser - DSV-Staffel der Männer landet auf Platz zwei

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Gemeinsam am Schießstand: Der Norweger Johannes Thignes Bö (l.) und Deutschlands Benedikt Doll visieren die Scheiben an.
Gemeinsam am Schießstand: Der Norweger Johannes Thignes Bö (l.) und Deutschlands Benedikt Doll visieren die Scheiben an. © dpa / Sven Hoppe

Die deutschen Biathlon-Männer haben sich für ihr enttäuschendes Abschneiden mit der Staffel in Oberhof rehabilitiert. In Ruhpolding stürmt das DSV-Quartett auf das Podium.

Ruhpolding - Die deutschen Biathleten sind beim Heim-Weltcup in Ruhpolding mit der Staffel auf Platz zwei gelaufen. Das Quartett musste sich am Freitag in der Premieren-Besetzung Roman Rees, Johannes Kühn, Arnd Peiffer und Benedikt Doll nach langem Kampf nur Norwegen geschlagen geben. Nach insgesamt sechs Nachladern betrug der Rückstand auf die überlegenen Skandinavier nach 4 x 7,5 Kilometern 13,5 Sekunden, Platz drei ging an Frankreich. Fast hätte es zum ersten DSV-Staffelsieg in Ruhpolding seit 13 Jahren gereicht. 2006 hatte es dort den bislang letzten Erfolg gegeben.

Mit dem zweiten Staffel-Podestplatz der Saison rehabilitierten sich die DSV-Skijäger für den enttäuschenden achten Platz in der Vorwoche in Oberhof. „In Oberhof haben wir uns doch sehr geärgert, das war ein Tag zum Abhaken. Heute war es sehr wichtig, dass wir so geschlossen eine gute Leistung gezeigt haben“, sagte Benedikt Doll, der auf der Schlussrunde keine Chance gegen Norwegens Überflieger Johannes Thingens Bö hatte: „Da bin ich einfach zu langsam, das muss ich so akzeptieren.“ Beide gingen zeitgleich vom Schießstand weg, Bö zog jedoch schnell fast spielerisch davon.

Kühn kommt knapp um Strafrunde herum

Startläufer Rees traf alle zehn Schüsse und übergab an Position sechs auf Kühn. Der 27-Jährige verlor nach insgesamt vier Nachladern jedoch auf die Spitze und vermied im Stehendschießen nur knapp den Gang in die Strafrunde. Rees und Kühn erhielten vor heimischem Publikum vor allem deswegen eine Chance, weil die Stammkräfte Simon Schempp und Erik Lesser fehlten. Während der formschwache Massenstart-Weltmeister Schempp derzeit eine Wettkampfpause einlegt und trainiert, verzichtet Lesser nach der Geburt seiner ersten Tochter auf die Rennen.

Sprint-Olympiasieger Peiffer benötigte gar keine Extraschüsse und brachte die deutschen Skijäger wieder auf Platz drei. Schlussläufer und Sprint-Weltmeister Doll ging lediglich 0,9 Sekunden hinter dem führenden Bö auf die Strecke, konnte ihn aber nicht mehr überholen.

Freude über Platz zwei: Arnd Peiffer, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees (v. l.) mussten sich nur Norwegen geschlagen geben.
Freude über Platz zwei: Arnd Peiffer, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees (v. l.) mussten sich nur Norwegen geschlagen geben. © dpa / Sven Hoppe

Rösch gesteht Tränen nach Zieleinlauf

Michael Rösch, Olympiasieger 2006 mit der deutschen Staffel, absolvierte das letzte Rennen seiner Karriere und landete mit Belgien auf Rang 19. Der 35 Jahre alte Sachse traf als Startläufer alle zehn Scheiben und wurde im Ziel von den Fans gefeiert. „Ich habe noch nie in meinem Leben so geheult“, sagte Rösch und verriet seine Abendplanung: „Jetzt brauche ich eine stabile Leber. Heute Abend wird richtig geballert.“

Die deutschen Frauen peilen am Samstag in der Besetzung Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier, Franziska Preuß und Denise Herrmann ebenfalls einen Podestplatz an. Für Rückkehrerin Dahlmeier ist es nach Platz neun im Sprint der erste Staffeleinsatz der Saison und ihr erst viertes Weltcup-Rennen insgesamt.

Die siebenmalige Weltmeisterin Dahlmeier, die nach einer Zwangspause wegen eines geschwächten Immunsystems erst im November mit moderatem Training begann, erlebte vor Weihnachten in Nove Mesto mit Platz zwei im Sprint und Rang fünf in der Verfolgung ein fulminantes Comeback. Über den Jahreswechsel warf sie eine Grippe dann jedoch erneut zurück. Sie ist optimistisch, wieder ganz die Alte zu werden: „Es ist kein leichter Weg. Aber ich glaube, dass es funktioniert.“

dpa

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