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Biathlon: Weltverband streicht umstrittene Disziplin

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Biathlon: Der ursprünglich vorgesehene Super-Sprint wird im Weltcup 2020/21 doch nicht ausgetragen.
Biathlon: Der ursprünglich vorgesehene Super-Sprint wird im Weltcup 2020/21 doch nicht ausgetragen. © picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa

Anif - Im Biathlon-Weltcup 2020/21 wird nun doch kein Super-Sprint ausgetragen. Das gab der Biathlon-Weltverband am Dienstag bekannt.

Ursprünglich war zum Weltcup-Finale in Oslo im März 2021 der erste Super-Sprint in der Geschichte des Biathlon-Weltcups vorgesehen. Nun rudert der Verband zurück und ersetzt den Super-Sprint durch einen Sprint.

Damit reagiert die Internationale Biathlon-Union auch auf die zahlreiche Kritik, die seitens der Athleten am noch jungen Format aufkam. Unter anderem hatten sich die deutschen Weltcup-Starter Erik Lesser und Vanessa Hinz kritisch über den Super-Sprint geäußert.

Hauptkritikpunkt war dabei die zeitliche Länge des eigentlich als kurz und kompakt angedachten Formats. "Ich bin selbst noch keinen Super-Sprint gelaufen, aber der zeitliche Ablauf dieser Disziplin ist nicht effizient. Es sind quasi zwei Wettbewerbe in einem. Zudem ist die Chancengleichheit nicht gegeben", sagte Hinz im Gespräch mit chiemgau24.de.

Biathlon: So funktioniert der Super-Sprint

Der Super-Sprint besteht neben dem eigentlichen Wettbewerb auch noch aus einer Qualifikation, die vor dem Finale gelaufen wird. 

In der Qualifikation gehen dabei die Teilnehmer individuell an den Start, müssen eine Streckenlänge von insgesamt drei Kilometern absolvieren und zwei Mal an den Schießstand. Jeder Fehler hat eine Strafrunde über 75 Meter zur Folge. Sowohl in der Qualifikation als auch im Finale haben die Athleten 1 Nachlader pro Schießdurchgang.

Die besten 30 Athleten der Qualifikation sind für das Finale startberechtigt. Dort gehen sie gemeinsam an den Start, laufen insgesamt fünf Kilometer und müssen vier Schießeinlagen absolvieren. Zwei Liegendeinheiten folgen zwei Stehendschießen. Auch im Finale ist die Strafrunde 75 Meter lang. Wer als erstes die Ziellinie überquert, gewinnt das Rennen.

"Die guten und schnellen Schützen sind klar im Vorteil. Erlaubt man sich in der Qualifikation einen Nachlader, ist bei der geringen Anzahl an Athleten, die weiterkommen, der Einzug ins Finale quasi schon unmöglich", betonte Hinz.

Im zweitklassigen IBU-Cup wurde der Super-Sprint bereits getestet und soll auch in der kommenden Saison Teil des Kalenders sein. Dabei soll das Format weiter optimiert werden, bevor es in den Weltcup-Kalender aufgenommen werden kann.

Der Biathlon-Weltcup 2020/21 beginnt am 27. November 2020 im finnischen Kontiolahti. Highlights des Weltcup-Kalenders sind aus deutscher Sicht die Weltcups in Oberhof und Ruhpolding und die WM in Pokljuka.

Die geplante Sommer-WM in Ruhpolding wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Wie und ob Zuschauer bei den Winter-Weltcups zugelassen sind, ist noch unklar.

Quelle: chiemgau24.de

*chiemgau24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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