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Biathlon-WM 2020 in Antholz: "Wenn mir das gelingt, ist eine Medaille möglich"

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Biathlon-WM in Antholz: Für Johannes Kühn steht das dritte Biathlon-Großereignis seiner Karriere an.
Biathlon-WM in Antholz: Für Johannes Kühn steht das dritte Biathlon-Großereignis seiner Karriere an. © picture alliance/Matthias Balk/dpa

Johannes Kühn bestreitet ab dem 13. Februar die Biathlon-WM 2020 in Antholz. Im Interview mit chiemgau24.de spricht er über seine Ziele, seine Leistungsentwicklung und über Biathlon in Antholz.

Antholz - Johannes Kühn ist fester Bestandteil der deutschen Biathlon-Mannschaft und geht ab dem 13. Februar mit seinen Teamkollegen in die WM in Antholz.

In Südtirol wird Kühn seine zweite Weltmeisterschaft bestreiten. Dabei geht der 28-Jährige vom WSV Reit im Winkl als Medaillenhoffnung an den Start. Im Sprint am Samstag startet Kühn erstmals bei der WM.

In der laufenden Saison wurde Kühn Dritter beim Sprint von Oberhof und holte mit den Staffeln der Herren und im Mixed drei weitere Podestplätze.

chiemgau24.de hat mit Johannes Kühn im Trainingslager in Ridnaun/Südtirol über die Vorbereitung auf die WM, die anstehenden Titelkämpfe in Antholz und seine Leistungsentwicklung gesprochen.

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Biathlon-WM 2020: Johannes Kühn im Interview

Herr Kühn, wie läuft Ihre Vorbereitung auf die WM?

Johannes Kühn: Ich bin gesund und die ersten Einheiten in unserem Trainingslager in Ridnaun waren gut. Es ist schön winterlich, das hatten wir im Laufe des Weltcups ja nicht so oft. Entsprechend viel Spaß macht das Training hier vor Ort.

Wie gestaltet sich das Trainingslager in Ridnaun?

Kühn: Durch die vielen Wettkämpfe vor und nach Weihnachten hatten wir kaum Zeit, im klassischen Sinne zu trainieren. Jetzt haben wir die Gelegenheit, mit dem gesamten Team über einen längeren Zeitraum zu arbeiten. Grundlegende Veränderungen führen wir hier nicht durch, aber jeder hat so seine Baustellen, an denen er noch feilen muss.

Welche „Baustellen“ sind das bei Ihnen?

Kühn: Die Leistungen am Schießstand sind noch zu schwankend, da will ich noch konstanter werden. Läuferisch fühle ich mich in guter Verfassung, aber auch das darf während eines Trainingsblocks nicht vernachlässigt werden.

Wie gefällt Ihnen der Standort Antholz?

Kühn: Antholz ist ein sehr schöner Biathlon-Standort, ich bin gerne dort. Mit dem Schießstand habe ich mich in den vergangenen Jahre nicht so leicht getan, da gibt es im Weltcup angenehmere. Mit der Strecke komme ich gut zurecht und das ganze Umfeld in Antholz gefällt mir sehr gut.

Sie haben 2018 in Antholz die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Pyeongchang geschafft. Haben Sie das noch im Hinterkopf, wenn Sie nach Antholz kommen?

Kühn: Das ist eine schöne Erinnerung und zeigt mir, dass ich in Antholz gute Leistungen bringen kann. Für die WM bringt mir das aber natürlich nichts.

Sie gehen in ihre zweite Biathlon-WM. Welchen Stellenwert haben die Titelkämpfe in Antholz für Sie?

Kühn: So viele Erfahrungen mit Großereignissen habe ich nicht, entsprechend groß ist die Vorfreude. Hinzu kommt, dass ich vor keinem Großereignis so gut in Form war, wie es in diesem Jahr der Fall ist. Außerdem freue ich mich auf die Stimmung. Bei meinen bisherigen Großereignissen, Olympia 2018 und die WM 2019 in Östersund, war die Atmosphäre nicht so gut, wie sie jetzt in Antholz sein wird.

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Welche Ziele haben sie sich für die WM gesetzt?

Kühn: Ich laufe die beste Saison meiner Karriere, entsprechend sind meine Ansprüche gestiegen. Konkrete Medaillen-Vorgaben setze ich mir aber nicht, im Biathlon kann es schnell gehen und auch während eines Rennens viel passieren. Ich habe es beim Weltcup in Annecy beispielsweise gemerkt. Da bin ich im Massenstart schnell gelaufen und habe vier Mal fehlerfrei geschossen. Gleich am Anfang ist mir aber ein Ski gebrochen, da war trotz der wirklich guten Leistung kein Top-Ergebnis mehr möglich. Von daher gehe ich mit dem Ziel in die WM, mein Bestes zu zeigen. Wenn mir das gelingt, ist eine Medaille möglich.

Was wollen Sie mit der Staffel erreichen?

Kühn: In der Staffel muss eine Medaille unser Anspruch sein. Die Konkurrenz ist groß und in der Staffel kann viel passieren, aber wir sind als Team so gut aufgestellt, dass wir unter die besten Drei kommen können. Das haben wir im Laufe der Saison schon gezeigt und wollen das bei der WM bestätigen. Sie haben es angesprochen. Biathlon-WM 2020 in Antholz: So sehen Sie die WM im TV, Livestream und Liveticker

Die aktuelle Saison ist die bislang erfolgreichste Ihrer Karriere. Wie ist der Leistungssprung zu erklären?

Kühn: Ich schieße besser und konstanter als noch in den Jahren zuvor. Das betrifft nicht nur die Schießgenauigkeit, auch die Schießgeschwindigkeit habe ich erhöht. Das Feld ist so eng beisammen, da kommt es auf viele Kleinigkeiten an. Auch die Erfahrung spielt eine Rolle. Viele Szenarien hat man einfach schon häufiger erlebt, das ist sicher ein Vorteil.

Haben sie eine Lieblingsdisziplin?

Kühn: Der Sprint kommt mir von meinen Fähigkeiten sehr entgegen. Der Fokus liegt eher auf dem Laufen, das ist meine stärkere und konstantere Disziplin.

Quelle: chiemgau24.de

*chiemgau24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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