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Neuner siegessicher: „Warum sollten wir tiefstapeln?“

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Magdalena Neuner, 10-fache Weltmeisterin, gibt die Richtung an: Immer nach vorne.
Magdalena Neuner, 10-fache Weltmeisterin, gibt die Richtung an: Immer nach vorne. © dpa

Ruhpolding - Magdalena Neuner führt den Gesamtweltcup an. Das verleiht Selbstbewusstsein. Deshalb schickt sie ihren Konkurrentinnen vor der Weltmeisterschaft eine Kampfansage.

Mit ihrem schönsten Lächeln schickte Biathlon-Königin Magdalena Neuner eine unmissverständliche Kampfansage an die Konkurrenz. „Ich will zum Abschluss meiner Karriere sechs WM-Medaillen gewinnen, am liebsten natürlich sechsmal Gold“, sagte die 25-Jährige nach dem ersten offiziellen Training zwei Tage vor der Heim-WM in Ruhpolding: „Warum sollten wir uns hier hinsetzen und tiefstapeln? Es ist total wichtig, dass man sich ganz konkrete Ziele setzt und diese dann auch erfüllen kann.“

Zum Auftakt soll bereits am Donnerstag (15.30 Uhr/ZDF und Eurosport) in der Mixed-Staffel gemeinsam mit Andrea Henkel, Arnd Peiffer und Andreas Birnbacher die erste Goldmedaille eingefahren werden. „Wir haben super Chancen, Gold zu gewinnen. Wir sind alle absolute Siegläufer. Warum nicht nach den Sternen greifen?“, sagte Neuner.

Chronologie: Die größten Erfolge von Magdalena Neuner

Ohne jeglichen Umweg brachte die Doppel-Olympiasiegerin, beobachtet von zehn Kamerateams und knapp 100 Journalisten, ihre Ziele auf den Punkt. Die Erklärung für den offenen Umgang lieferte sie gleich selbst hinterher. „Wenn man sich wirklich Gold wünscht, dann gibt man vielleicht einfach noch mehr“, sagte Deutschlands Sporlerin des Jahres. Deswegen sei es so wichtig, offensiv an die anstehenden Wettkämpfe heranzugehen. „Wenn wir “nur' Silber oder Bronze gewinnen, würden wir uns natürlich auch freuen„, sagte Neuner.

Die hohen Ansprüche nimmt auch Bundestrainer Uwe Müssiggang ohne jede Kritik zur Kenntnis. `Es wäre albern, wenn Lena nur unter die Top 10 laufen will. Sicher sind die Ziele hoch, aber sie kann das in ihrer Form schaffen“, sagte Müsiggang, für den die Gesamtweltcup-Führende aktuell das „Maß der Dinge“ ist.

Obwohl der Hype um Neuner in den letzten Wochen und Monaten neue Höhen erreicht hat, wirkt sie so gelöst und entspannt wie schon lange nicht mehr. „Ich freue mich, dass es jetzt endlich losgeht, darauf habe ich lange gewartet“, sagte die zehnmalige Weltmeisterin, die nach der Saison ihre glanzvolle Karriere frühzeitig beenden wird.

Vom Trubel um den Saisonhöhepunkt unweit ihrer Heimat habe sie zwar viel mitbekommen, doch Neuner bleibt ganz cool. „Ich hab es mir heute morgen beim Training etwas aufregender vorgestellt. Als ich auf der Strecke war, war alles wie immer“, sagte Neuner. Erst wenn die Fans die Chiemgau-Arena bei den WM-Rennen füllen, werde richtige Stimmung aufkommen. Neuner sei „sehr gespannt“ darauf: „Das WM-Feeling ist schon da, aber man ist noch nicht überwältigt.“

Magdalena Neuner: So schön, so erfolgreich

Nachdem sie bei den letzten Rennen in Oslo und Kontiolahti von einer Erkältung gebremst worden war, meldet sich die zweimalige Gewinnerin des Gesamtweltcups rechtzeitig wieder fit. „Ich bin top drauf, sowohl körperlich als auch im Kopf“, sagte Neuner. Auch die letzten Trainingseinheiten in Obertilliach in Südtirol mit dem DSV-Team seien optimal verlaufen.

Noch bevor das erste Rennen absolviert ist, denken ihre Kollegen derweil wehmütig an den nahenden Abschied der Ausnahmekönnerin. „Sie hat einfach alles gewonnen, und wir werden sie sehr vermissen“, sagte der Norweger Ole Einar Björndalen, der erfolgreichste Biathlet der Geschichte: „Der Biathlonsport wird sicher ein paar Jahre brauchen, um eine neue Magdalena Neuner zu finden.“

Doch bei ihren letzten Rennen will Neuner noch einmal alles geben, bevor sie nach dem Weltcup im russischen Chanty Mansijsk von der internationalen Bühne abtritt. „Für mich zählt es, die nächsten drei Wochen Höchstleistungen zu bringen. An das Ende denke ich erst nach dem letzten Rennen in Russland“, sagte Neuner.

sid

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