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Savchenko/Massot gewinnen bei erster EM Silber

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Aljona Savchenko und Bruno Massot holten Silber bei der EM.
Aljona Savchenko und Bruno Massot holten Silber bei der EM. © AFP

Bratislava - Die Paarläufer Savchenko/Massot gewinnen bei ihrer EM-Premiere Silber und müssen sich nur den Olympiasiegern aus Russland geschlagen geben. Die deutschen Vizemeister Vartmann/Blommaert werden Achte.

Ausnahmeläuferin Aljona Savchenko hat mit ihrem neuen Partner Bruno Massot auf Anhieb die Silbermedaille bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften gewonnen. Mit ihrer nicht ganz fehlerfreien Kür zum Titel „Sometimes“ von Wax Tailor festigten die Wahl-Oberstdorfer am Samstag in Bratislava ihren Platz hinter den russischen Olympiasiegern Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow.

Mit 200,78 Punkten blieb die deutsch-französische Paarung unter ihrer persönlichen Bestleistung, weil sich Massot zwei Patzer erlaubte. Nur die Rivalen aus Russland waren mit ihrer außergewöhnlichen, fast makellosen Dracula-Darbietung besser und kassierten 222,66 Zähler vom Preisgericht. „Eine Hebung zu versauen, ist die Höchststrafe für einen Paarläufer“, sagte Trainer Alexander König. Massot selbst wusste nicht, wieso ihm die beiden Fehler bei den ansonsten so sicheren Elementen passiert waren: „Ich war selbst überrascht.“

Die fünfmalige Weltmeisterin war ein wenig enttäuscht, tröstete Massot aber und freute sich schließlich über die Medaille in ihrer Sammlung. „Es war hart heute, ich bin schon um vier Uhr aufgestanden, weil wir sehr früh trainieren mussten. Das ist für unsere gefährliche Disziplin nicht gut“, monierte Savchenko.

Mit Robin Szolkowy hatte sie zuvor viele Erfolge gefeiert und wollte nach zweimal Olympia-Bronze einfach nicht aufhören. Allein in Europa stand sie mit Szolkowy viermal ganz oben auf dem Treppchen. Der Chemnitzer Jungtrainer kam nun mit dem russischen Duo Jewgenija Tarasowa und Wladimir Morosow (197,55) auf Platz drei in der slowakischen Hauptstadt.

Savchenko genoss die Atmosphäre in der mit 10 000 Zuschauern ausverkauften Ondrej Nepela Arena. Dass sie 18 Monate wegen des Verbandswechsels von Massot gesperrt warten musste, war der 32-Jährigen nicht anzumerken. Nach dem exzellenten, hoch geworfenen Twist ging ein Raunen durch das Publikum. Aber nach ihrem Parade-Element brach Massot das Lasso aus unerklärlichen Gründen ab. Dennoch lächelte Savchenko ihren fünf Jahre jüngeren Partner an.

„Man muss nicht zehn Jahre zusammen laufen, damit etwas zusammen wächst“, sagte die gebürtige Ukrainerin: „Es liegt am Typ, wie er mit der Situation umgeht.“ Massot steigerte sich an der Seite der Weltklasse-Athletin und erreichte nach emsigem Training ein viel höheres Niveau als zu Beginn der Zusammenarbeit.

König leitet das neue Top-Paar der Deutschen Eislauf-Union (DEU) mit viel Feingefühl an und teilt sich die Arbeit mit Jean-François Ballester, dem langjährigen Coach von Massot. „Bruno ist sehr gewissenhaft. Diese Hebungen wird er nun oft trainieren“, meinte König. An der Bande herzte er sich mit Ballester, als ihre Schützlinge die Medaille sicher hatten.

Das ebenfalls neu formierte Paar Mari Vartmann/Ruben Blommaert (171,30/Düsseldorf/Oberstdorf) konnte den vierten Platz nach dem Kurzprogramm nicht halten und enttäuschte mit Rang acht. In ihrer Westside-Story-Vorstellung leisteten sie sich zu viele Patzer. „Das ist schon bitter, so abzurutschen“, meinte Vartmann. Dennoch hat die DEU bei der EM 2017 in Ostrau drei Startplätze.

dpa

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