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Sarah Burke (†29): Das Risiko war ihr Leben

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Sarah Burke (†29)
Sarah Burke (†29) © dapd

Salt Lake City - Die Herausforderung war ihr Leben, das hohe Risiko ihr Tod: Wir erzählen die Geschichte der Ski-Freestylerin Sarah Burke, die im Alter von 29 Jahren gestorben ist.

Sarah Burke, die als Vorreiterin ihrer Sportart kommende Woche bei

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den X-Games der Extremsportarten in Aspen/Colorado (26. bis 29. Januar) ihren fünften Titel gewinnen wollte, hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass Ski-Freestyle 2014 im russischen Sotschi erstmals im Programm Olympischer Winterspiele steht.

Sarah Burke (†29): Fotos aus dem risikoreichen Leben der Ski-Freestylerin

Die 29 Jahre alte Kanadierin, Action-Darstellerin in diversen Skifilmen

Sarah Burke in Aktion
Sarah Burke in Aktion © Getty

und 2006 in den USA unter die 100 erotischsten Frauen der Welt gewählt, war am 10. Januar beim Training für ein Event ihres Sponsors in Park City/Utah gestürzt. In einer Superpipe schlug sie beim Versuch eines Flat Spin, einem Sprung mit eineinhalb Drehungen, brutal mit dem Kopf auf. Nach Reanimationsversuchen wurde die viermalige X-Games-Siegerin per Rettungshubschrauber nach Salt Lake City geflogen, dort ins Koma versetzt, operiert. Nach einem Herzstillstand sei es dann aber durch einen Mangel an Sauerstoff und Blut zu irreparablen Gehirnschäden gekommen, teilte ihre tief erschütterte Familie mit.

„Sie ist friedlich im Kreis ihrer Liebsten eingeschlafen. Ihren Wünschen entsprechend, werden ihre Organe gespendet, um das Leben anderer zu retten“, erklärte Iris Yen als Sprecherin der Familie. Eine öffentliche Trauerfeier sei in den kommenden Wochen geplant.

Sarah Burke kannte die Risiken und war sicher, damit umgehen zu können. „Du trägst einen Helm, ein Schutzpolster, alles, was nötig ist“, sagte sie 2010 in einem Interview mit dem US-Fernsehen. Doch zuletzt wurde das Risiko in ihrem Sport immer größer. Die Wände der sogenannten Superpipes ragen inzwischen fast sieben Meter in den Himmel. Ihr Fall macht deutlich, dass bei Stürzen aus dieser Höhe das Schlimmste nicht wirklich zu verhüten ist.

Tausende von Kondolenz-Nachrichten gingen auf der Facebook-Seite des kanadischen Sportidols ein, das 2005 Halfpipe-Weltmeisterin war. „Unser Land hat einen großen Verlust erlitten“, teilte der kanadische Skiverband mit. „Die Ski-Familie verlor eine wundervolle Person. Sie wird diese wundervolle Person in ewiger Erinnerung behalten“, erklärte Kanadas Snowboard-Verband CSA. „Meine Gedanken und Gebete gehen an Familie und Freunde“, schrieb US-Skirennfahrerin Julia Mancuso.

Zusammen mit ihrem Ehemann Rory Bushfield verkörperte Sarah Burke das Traumpaar des Wintersports. Im September 2010 hatte sie den kanadischen Freestyler geheiratet, trainierte mit ihm in Whistler Mountain, dem Schauplatz der Schnee-Wettbewerbe bei Olympia 2010 in Vancouver. Bis zuletzt hatte er auf eine Rettung gehofft: „Sarah ist sehr, sehr stark, sie wird es schaffen“, hatte er immer wieder versichert.

Bei einem Trainingssturz in der Halfpipe von Park City hatte 2009 auch der US-Snowboarder Kevin Pearce schwere Kopfverletzungen erlitten. Nach zweijähriger Pause stand Pearce im Dezember 2011 wieder auf dem Board, Wettkämpfe kann er nicht mehr bestreiten.

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