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Sieg nach Penalty-Krimi: Schweden ist wieder Weltmeister

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Jubeltraube: Die schwedischen Eishockey-Cracks sind nach dem Sieg außer Rand und Band.
Jubeltraube: Die schwedischen Eishockey-Cracks sind nach dem Sieg außer Rand und Band. © AFP / JOE KLAMAR

Die Tre Kronor haben sich zum elften Mal zum Eishockey-Weltmeister gekrönt. Im Finale holen die Schweden gegen die Schweiz zweimal einen Rückstand auf und setzen sich im Penaltyschießen durch.

Kopenhagen - Mit dem zehnten Sieg im zehnten Spiel haben Schwedens NHL-Stars die Schweizer Eishockey-Überflieger gestoppt und sich erneut zum Weltmeister gekrönt. Die Tre Kronor setzten sich im Finale der WM in Dänemark gegen den Außenseiter mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen durch und holten sich zum elften Mal Gold.

Die Eidgenossen, die sensationell Finnland und Kanada ausgeschaltet hatten, mussten sich wie 2013 mit Silber begnügen. Vor fünf Jahren in Stockholm hatten die Schweden mit 5:1 triumphiert. In Kopenhagen wiederholten die Skandinavier zudem den Erfolg des Vorjahres in Köln, als sie Kanada mit 2:1 ebenfalls nach Penaltyschießen besiegt hatten. Filip Forsberg verwandelte den entscheidenden Penalty.

Die USA ergattern Rang drei

Rekord-Olympiasieger Kanada ging zum ersten Mal seit vier Jahren leer aus. Das Team um den NHL-Scorerkönig Connor McDavid unterlag im Spiel um Platz drei den USA mit 1:4 (0:0, 1:1, 0:3) und blieb nach zweimal Gold und einmal Silber ohne Medaille. Die Amerikaner um ihren Starstürmer Patrick Kane gewannen zum dritten Mal in sechs Jahren Bronze.

Die Schweizer mit fünf Finalisten von 2013 begannen nach ihren 3:2-Coups im Viertel- und Halbfinale mit sehr viel Selbstvertrauen und hatten zunächst die besseren Torchancen. Erst nach etwa zehn Minuten kam der Favorit besser ins Spiel. Dennoch gelang den Eidgenossen, mit acht NHL-Profis vom Boulevard zur "besten Nati aller Zeiten" gekürt, durch Nino Niederreiter vor 12.490 Zuschauern in der ausverkauften Royal Arena die Führung (17.), Gustav Nyquist glich allerdings fast postwendend aus (18.).

Ausgebremst: Schwedens Goalie Anders Nilsson (l.) stoppt den Schweizer Nino Niederreiter.
Ausgebremst: Schwedens Goalie Anders Nilsson (l.) stoppt den Schweizer Nino Niederreiter. © dpa / Petr David Josek

Schwedischen Wechselfehler ausgenutzt

Timo Meier nutzte im Powerplay einen Wechselfehler der Schweden zum 2:1 (24.). Die Tre Kronor antworteten mit wütenden Angriffen und bauten enormen Druck auf, Torhüter Leonardo Genoni geriet immer mehr unter Beschuss. Beim Ausgleich durch Mika Zibanejad in Überzahl war der 30-Jährige vom SC Bern machtlos (35.).

Im Schlussabschnitt setzten sich die Skandinavier immer wieder im Schweizer Drittel fest. Doch der erneut überragende Genoni brachte sie mit zahlreichen starken Paraden zur Verzweiflung und half dem Team von Trainer Patrick Fischer, vier Minuten in Unterzahl unbeschadet zu überstehen. In der Overtime hatten die Schweizer Glück, als Adam Larsson zwei Sekunden vor Schluss den Pfosten traf.

Am Nachmittag hatte Chris Kreider das US-Team, das im Halbfinale mit 0:6 am Titelverteidiger Schweden gescheitert war, in Überzahl in Führung gebracht (26.). Marc-Edouard Vlasic glich vor 12.111 Besuchern für die Kanadier aus (39.). Für die Entscheidung sorgte Nick Bonino im Powerplay (54.) - auf Zuspiel von Kane, der mit 20 Punkten seine Führung in der WM-Scorerliste ausbaute. Als Kanada alles auf eine Karte setzte und Torhüter Curtis McElhinney zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte, erhöhten Anders Lee (58.) und Kreider (59.) auf 4:1.

Topduell im kleinen Finale: Die US-Amerikaner um Braden Schenn (r.) besiegen Kanada um Charlie McAvoy.
Topduell im kleinen Finale: Die US-Amerikaner um Braden Schenn (r.) besiegen Kanada um Charlie McAvoy. © AFP / JOE KLAMAR

In unserer großen Übersicht finden Sie alle Ergebnisse der Eishockey-WM in Dänemark.

sid

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