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62. Sieg: Vonn schreibt Ski-Geschichte

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Lindsey Vonn war in Cortina d'Ampezzo nicht zu schlagen.
Lindsey Vonn war in Cortina d'Ampezzo nicht zu schlagen. © AFP

Cortina d'Ampezzo - Lindsey Vonn hat die Abfahrt im italienischen Cortina d'Ampezzo gewonnen und mit ihrem Welt(cup)-Rekord Ski-Geschichte geschrieben. Viktoria Rebensburg enttäuschte hingegen.

Lindsey Vonn stand am Fuße der imposanten Tofana, als ihr der Schreck in die Glieder fuhr. Mit einem Jubelschrei hatte sie ihre Bestzeit gefeiert, Sieg Nummer 62 im Weltcup, der Rekord, das musste er sein. Dann jedoch fuhr Elisabeth Görgl aus Österreich über die „Olimpia delle Tofane“, sie war schneller - nur nicht im Ziel. Lindsey Vonn presste die Luft aus ihren Backen und lachte. Geschafft. Endlich.

„Du hast es Dir verdient, Du hast so hart gekämpft. Herzlichen Glückwunsch“, gratulierte Freundin Maria Höfl-Riesch via ARD der ehemaligen Rivalin. „Es war bisher ein langer Weg“, bekannte Vonn nach dem historischen Rennen, „es war eine unglaubliche Karriere. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich so weit komme.“ Dass sie den Rekord nun in Cortina geholt habe, sei etwas Besonderes: „Ich bin so froh. Meine ganze Familie ist da und ich wollte ihr etwas Schönes schenken.“

Am 16. Januar 1980 hatte Annemarie Moser-Pröll aus Österreich im schweizerischen Arosa zum 62. und letzten Mal einen Wettbewerb im Weltcup gewonnen, ein Rekord, der unantasbar schien. 35 Jahre und zwei Tage später zog Vonn bei den Rennen im italienischen Cortina d'Ampezzo nun gleich, sie gewann die Abfahrt am Sonntag vor Görgl und Daniele Merighetti aus Italien, beim Super-G am Montag kann sie die legendäre „La Pröll“ nun überholen.

Annemarie Moser-Pröll wird damit bestimmt kein Problem haben. „Ich wünsche Dir von Herzen, dass du den Rekord brichst“, hatte die 61-Jährige der Amerikanerin erst kürzlich gesagt, und auf die Frage, warum ihr denn so sehr an diesem Rekord gelegen sei, hatte diese geantwortet: „Weil man deine und Stenmarks Bestmarken für unerreichbar hielt.“ Der legendäre Schwede Ingemar Stenmark hat 86 Rennen im Weltcup gewonnen.

Ein paar Unterschiede gibt es freilich zwischen Moser-Pröll und Vonn (30). Moser-Pröll, sechsmalige Gesamtweltcupsiegerin sowie 1980 Abfahrts-Olympiasiegerin, bestritt in ihrer Karriere von 1969 bis 1980 lediglich 174 Weltcup-Wettbewerbe, und zu ihrer Zeit gab es noch keinen Super-G. Vonn erreichte den Rekord beim 332. Start im Weltcup, nachdem sie beim 331. am vergangenen Freitag unerwartet schlecht ausgesehen hatte.

In der ersten Abfahrt in Cortina war Vonns Familie auch schon vor Ort gewesen - da hatte die Amerikanerin mit Rang zehn enttäuscht. Viktoria Rebensburg wiederum war am Freitag hervorragende Dritte geworden, fand sich dafür am Sonntag nur auf Rang 23 wieder. Der Grund: Ein fürchterlicher Fehler in der „Gran Curvone“. Danach war das Tempo weg. „Ich war ganz gut dabei, dann habe ich mal kurz abgeschwungen. Das war schon massiv“, sagte Rebensburg.

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier wollte den Ausreißer nach unten aber nicht überbewerten. Vielmehr lobte er Rebensburg. Sie habe in der Abfahrt „ganz vehemente Fortschritte gemacht“.

sid

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