Kamil Stoch (Polen): Bevor Kobayashi die große Bühne im Skispringen betrat, war Kamil Stoch das Maß aller Dinge. Der Pole gewann den Gesamtweltcup 2017/2018, wurde 2018 Olympiasieger von der Großschanze und gewann bei der Vierschanzentournee alle vier Springen und die Gesamtwertung. Dieses Kunststück war bis dahin nur Sven Hannawald gelungen, der den Polen auch in dieser Saison zu den Mitfavoriten für den Gesamtweltcup und die großen Events zählt.
"Kamil Stoch muss man auf dem Zettel haben. Er ist technisch und mental einer der komplettesten Springer im Feld und hat schon oft unter Beweis gestellt, über welch große Klasse er verfügt", sagte Hannawald gegenüber chiemgau24.de. In der Vorsaison landete Stoch im Gesamtweltcup und der Vierschnazentourrnee auf dem dritten Rang und feierte zwei Weltcupsiege. Abzuwarten bleibt, wie sich der Trainerwechsel im polnischen Team auf die Leistungen von Stoch auswirkt. Erfolgstrainer Stefan Horngacher wechselte zum Deutschen Skiverband, für die polnische Nationalmannschaft ist nun Horngachers bisheriger Assistent Michal Dolezal verantwortlich.
Markus Eisenbichler (Deutschland): "Meine Top-Favoriten sind Kobayashi und Stoch, direkt dahinter sehe ich schon Markus Eisenbichler und Karl Geiger." Sven Hannawald ist zuversichtlich, dass die deutschen Skispringer in der Weltcup-Saison 2019/2020 auch in der Gesamtwertung ganz oben angreifen können. Markus Eisenbichler vom TSV Siegsdorf hat die erfolgreichste Saison seiner Karriere hinter sich. Bei der Vierschanzentournee belegte er hinter Überflieger Kobayashi den zweiten Rang, feierte beim Skifliegen in Planica seinen ersten Weltcupsieg und krönte seine Saison mit drei Goldmedaillen (Großschanze, Team, Mixed-Team) bei der Weltmeisterschaft in Seefeld.
Bis zu seinem großen Durchbruch in der Vorsaison galt Eisenbichler als Trainingsweltmeister, der sein großes Potenzial nur selten in den Wettkämpfen abrufen konnte. Diese Phlegma legte der 28-Jährige pünktlich zur Vierschanzentournee ab und war fortan Dauergast auf den Podestplätzen. Kann Deutschlands "Skisportler des Jahres" diese Form bestätigen und in der Saison 2019/2020 auch schon in den ersten Wettkämpfen um die vorderen Plätze mitspringen, ist ihm in der Gesamtwertung wesentlich mehr zuzutrauen als der siebte Platz im Vorjahr.
Karl Geiger (Deutschland): Was für Eisenbichler gilt, gilt auch für Karl Geiger. Dem Oberstdorfer gelang in der Vorsaison der Durchbruch in die Weltspitze. Geiger feierte in Engelberg seinen ersten Einzelsieg im Weltcup und stand auch in Willingen ganz oben auf dem Podest. Bei der WM in Seefeld gewann er Silber von der Großschanze und wurde Weltmeister im Team und im Team-Mixed. Der 26-Jährige hat sich im Laufe seiner Karriere kontinuierlich gesteigert und könnte auch in der Saison 2019/2020 einen weitern Schritt nach vorne machen.
Im Gespräch mit chiemgau24.de macht sich Geiger das zum Ziel. "Ich möchte mein Niveau noch einmal steigern, konstanter werden und die Jungs ganz da oben noch ein bisschen mehr ärgern. Grundvoraussetzung dafür ist, dass ich meine Sprünge sauber absolviere und natürlich auch gesund bleibe", sagte Geiger, der im Vorjahr den 10. Platz in der Gesamtwertung belegte.
Stefan Kraft (Österreich): Zweiter im Vorjahr wurde der Österreicher Stefan Kraft. Der Gesamtweltcupsieger aus der Saison 2016/2017 zeigte dabei eine echte Achterbahnfahrt in seinen Ergebnissen. Mal war für 26-Jährigen bereits nach dem 1. Durchgang Schluss, mal stand er ganz oben auf dem Podest. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte kam der Vierschanzentourneesieger von 2015 mit vier Weltcupsiegen so richtig in Fahrt.
Bei Kraft wird auch in dieser Saison die große Frage lauten, ob er Konstanz in seine Leistungen findet und ob er dem großen Druck aus seinem Heimatland standhält. Kraft war in der Vorsaison der einzige Siegspringer im österreichischen Team. Entsprechend ernüchternd lief die Saison für das erfolgsverwöhnte Österreich, entsprechend hoch lastete der Druck auf Krafts Schultern.
Quelle: chiemgau24.de
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