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Skispringen-Weltcup 2019/20: Die Favoriten auf den Gesamtweltcup

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Skispringen: Markus Eisenbichler (links) und Ryoyu Kobayashi gehören zu den Anwärtern auf den Gesamtweltcup.
Skispringen: Markus Eisenbichler (links) und Ryoyu Kobayashi gehören zu den Anwärtern auf den Gesamtweltcup. © picture alliance/Arne Dedert/dpa

Die Weltcup-Saison 2019/20 im Skispringen verspricht einen spannenden Kampf um den Gesamtweltcup. Zwei Deutsche Skispringer gehören zu den Mitfavoriten.

Oberhofen am Thunersee - Die neue Saison im Skispringen beginnt mit dem Weltcup im polnischen Wisla am 23. November 2019. Das Saisonfinale findet am 15. März 2020 in Vikersund statt. 

Der Weltcup 2019/20 der Herren im Skispringen wird im finnischen Ruka fortgesetzt. Bei zwei Springen von der Großschanze geht es für die Skispringer um die nächsten Weltcup-Punkte in der Saison 2019/2020. An 21 Austragungsorten finden 30 Einzelwettbewerbe und sechs Teamspringen statt.

Skispringen: Vierschanzentournee als Highlight im Weltcup 2019/20

Highlights im Kalender der neuen Saison im Skispringen sind die Vierschanzentournee und die Skiflug-WM. Die Vierschanzentournee findet zwischen dem 28. Dezember 2019 und dem 6. Januar 2020 in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen statt.

Die Skiflug-WM, die nicht in die Gesamtwertung des Skisprung-Weltcups einfließt, wird nach dem Weltcup-Finale ausgetragen. Im slowenischen Planica kämpfen die besten Skispringer der Welt zwischen dem 19. und 22. März 2020 um Medaillen.

Skispringen: Die Favoriten auf den Gesamtsieg im Weltcup 2019/20

Ryoyu Kobayashi (Japan): Kobayashi war der Überflieger der vergangenen Saison. Er gewann den Gesamtweltcup mit über 700 Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Stefan Kraft (Österreich), feierte 13 Einzelsiege und begeisterte bei der Vierschanzentournee mit vier Siegen in vier Springen und dem Triumph in der Gesamtwertung. Kobayashi war das Maß aller Dinge und geht auch in die neue Saison als großer Favorit auf den Sieg im Gesamtweltcup. 

Was den 23-jährigen Japaner auszeichnet, erklärte der ehemalige Weltklassespringer und Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald im Gespräch mit chiemgau24.de*: "Kobayashi verfolgt einen ähnlichen Ansatz, wie ich es zu meiner Zeit gepflegt habe. Seine Basis ist immer, über eine saubere Technik in den Sprung zu finden und sich nicht zu sehr von äußeren Bedingungen oder Juryentscheidungen ablenken zu lassen. Er zieht die Sprünge durch und hat auch keine Angst vor großen Weiten. Ich bin ein großer Fan von ihm, seinem Sprungstil und seiner Herangehensweise an den Sport." 

Nach der außergewöhnlichen Vorsaison ist der Druck auf den Japaner aber entsprechend groß. "Der Erwartungsdruck ist bei Kobayashi immens hoch, damit muss ein so junger Athlet erstmal umgehen können. Aber er hat ein so großes Potenzial, das macht ihn auch in dieser Saison wieder zu einem der Topfavoriten für den Gesamtweltcup und die Saisonhighlights Vierschanzentournee und Skiflug-WM", ergänzte Hannawald.

Kamil Stoch (Polen): Bevor Kobayashi die große Bühne im Skispringen betrat, war Kamil Stoch das Maß aller Dinge. Der Pole gewann den Gesamtweltcup 2017/2018, wurde 2018 Olympiasieger von der Großschanze und gewann bei der Vierschanzentournee alle vier Springen und die Gesamtwertung. Dieses Kunststück war bis dahin nur Sven Hannawald gelungen, der den Polen auch in dieser Saison zu den Mitfavoriten für den Gesamtweltcup und die großen Events zählt. 

Skispringen: Kamil Stoch ist einer der erfolgreichsten Skispringer der letzten Jahre.
Skispringen: Kamil Stoch ist einer der erfolgreichsten Skispringer der letzten Jahre. © picture alliance/Karl-Josef Hildenbrand/dpa

"Kamil Stoch muss man auf dem Zettel haben. Er ist technisch und mental einer der komplettesten Springer im Feld und hat schon oft unter Beweis gestellt, über welch große Klasse er verfügt", sagte Hannawald gegenüber chiemgau24.de. In der Vorsaison landete Stoch im Gesamtweltcup und der Vierschnazentourrnee auf dem dritten Rang und feierte zwei Weltcupsiege. Abzuwarten bleibt, wie sich der Trainerwechsel im polnischen Team auf die Leistungen von Stoch auswirkt. Erfolgstrainer Stefan Horngacher wechselte zum Deutschen Skiverband, für die polnische Nationalmannschaft ist nun Horngachers bisheriger Assistent Michal Dolezal verantwortlich.

Markus Eisenbichler (Deutschland): "Meine Top-Favoriten sind Kobayashi und Stoch, direkt dahinter sehe ich schon Markus Eisenbichler und Karl Geiger." Sven Hannawald ist zuversichtlich, dass die deutschen Skispringer in der Weltcup-Saison 2019/2020 auch in der Gesamtwertung ganz oben angreifen können. Markus Eisenbichler vom TSV Siegsdorf hat die erfolgreichste Saison seiner Karriere hinter sich. Bei der Vierschanzentournee belegte er hinter Überflieger Kobayashi den zweiten Rang, feierte beim Skifliegen in Planica seinen ersten Weltcupsieg und krönte seine Saison mit drei Goldmedaillen (Großschanze, Team, Mixed-Team) bei der Weltmeisterschaft in Seefeld.

Bis zu seinem großen Durchbruch in der Vorsaison galt Eisenbichler als Trainingsweltmeister, der sein großes Potenzial nur selten in den Wettkämpfen abrufen konnte. Diese Phlegma legte der 28-Jährige pünktlich zur Vierschanzentournee ab und war fortan Dauergast auf den Podestplätzen. Kann Deutschlands "Skisportler des Jahres" diese Form bestätigen und in der Saison 2019/2020 auch schon in den ersten Wettkämpfen um die vorderen Plätze mitspringen, ist ihm in der Gesamtwertung wesentlich mehr zuzutrauen als der siebte Platz im Vorjahr.

Karl Geiger (Deutschland): Was für Eisenbichler gilt, gilt auch für Karl Geiger. Dem Oberstdorfer gelang in der Vorsaison der Durchbruch in die Weltspitze. Geiger feierte in Engelberg seinen ersten Einzelsieg im Weltcup und stand auch in Willingen ganz oben auf dem Podest. Bei der WM in Seefeld gewann er Silber von der Großschanze und wurde Weltmeister im Team und im Team-Mixed. Der 26-Jährige hat sich im Laufe seiner Karriere kontinuierlich gesteigert und könnte auch in der Saison 2019/2020 einen weitern Schritt nach vorne machen.

Skispringen: Karl Geiger jubelt über seine Silbermedaille in Seefeld.
Skispringen: Karl Geiger jubelt über seine Silbermedaille in Seefeld. © picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Im Gespräch mit chiemgau24.de macht sich Geiger das zum Ziel. "Ich möchte mein Niveau noch einmal steigern, konstanter werden und die Jungs ganz da oben noch ein bisschen mehr ärgern. Grundvoraussetzung dafür ist, dass ich meine Sprünge sauber absolviere und natürlich auch gesund bleibe", sagte Geiger, der im Vorjahr den 10. Platz in der Gesamtwertung belegte.

Stefan Kraft (Österreich): Zweiter im Vorjahr wurde der Österreicher Stefan Kraft. Der Gesamtweltcupsieger aus der Saison 2016/2017 zeigte dabei eine echte Achterbahnfahrt in seinen Ergebnissen. Mal war für 26-Jährigen bereits nach dem 1. Durchgang Schluss, mal stand er ganz oben auf dem Podest. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte kam der Vierschanzentourneesieger von 2015 mit vier Weltcupsiegen so richtig in Fahrt.  

Skispringen: Der Österreicher Stefan Kraft erlebte eine wechselhafte Saison.
Skispringen: Der Österreicher Stefan Kraft erlebte eine wechselhafte Saison. © picture alliance/Daniel Karmann/dpa

Bei Kraft wird auch in dieser Saison die große Frage lauten, ob er Konstanz in seine Leistungen findet und ob er dem großen Druck aus seinem Heimatland standhält. Kraft war in der Vorsaison der einzige Siegspringer im österreichischen Team. Entsprechend ernüchternd lief die Saison für das erfolgsverwöhnte Österreich, entsprechend hoch lastete der Druck auf Krafts Schultern.

Quelle: chiemgau24.de

*chiemgau24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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