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Torwart Thomas Greiss ist bei der WM die neue Nummer eins

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Deutschlands neue Nummer 1 bei der Eishockey-WM: Thomas Greiss.
Deutschlands neue Nummer 1 bei der Eishockey-WM: Thomas Greiss. © dpa

St.Petersburg - NHL-Torhüter Thomas Greiss verstärkt die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Russland. Der Füssener hat eine starke Saison in Nordamerika hinter sich.

Die 1 - seit Saisonbeginn trägt Eishockey-Torhüter Thomas Greiss diese symbolträchtige Trikotnummer bei den New York Islanders. Und diesmal hat sie ihm Glück gebracht. Der Füssener, der in den Jahren zuvor in der NHL nie über die Rolle des zuverlässigen, aber unspektakulären Back-ups hinausgekommen war, hat sich in New York zum Stammtorwart gemausert. 

Greiss löst Pielmeier im Tor ab

Mit der Nummer 1 hat der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) dem 30-Jährigen auch das Nationaltrikot beflockt, denn Greiss wird bei der WM in Russland der neue Stammtorwart. Beim 2:5 gegen Titelverteidiger Kanada war der nur wenige Stunden zuvor eingeflogene Greiss nur Back-up, im richtunweisenden Duell gegen Weißrussland am Freitag (19.15 Uhr MEZ/Sport1) soll er aber die bisherige Nummer eins im deutschen Kasten, Timo Pielmeier, ablösen. 

"Wenn man einen NHL-Torhüter bekommen kann, dann sage ich nicht nein", begründete Bundestrainer Marco Sturm: "Thomas ist eher eine überragende Saison in der NHL gespielt." Pielmeier hatte bis zum eher schwachen Kanada-Spiel seine Sache gut gemacht, auf Kampfansagen an den Kollegen aus der NHL verzichtete der Ingolstädter dennoch. "Thomas ist einer der besten Torhüter in der besten Liga der Welt. Wenn er kommt, muss er natürlich spielen", sagte Pielmeier bei Sport1. 

Greiss führt die Islanders ins Viertelfinale

Die enorme Wertschätzung schlägt Greiss auch in Nordamerika entgegen. Nach zum Teil herausragenden Leistungen in der regulären Spielzeit und vor allem in den Play-offs bis zum Viertelfinal-Aus bezeichnete ihn die New York Post als "menschliche Mauer" und schwärmte: "Thomas Greiss ist nicht länger ein namenloser Ersatztorhüter." 

Während der regulären Saison wechselten sich Greiss und der slowakische Star-Goalie Jaroslav Halak im Islanders-Tor noch ab, dieses Wechselspiel pushte beide zu Höchstleistungen. Doch nach Halaks Leistenverletzung lag auf "Griess", wie die Amerikaner den Deutschen nennen, plötzlich alleine der ganze Druck. Manche Experten machten in dem Play-off-unerfahrenen Keeper die größte Schwachstelle der Islanders aus, doch sie täuschten sich. Greiss, der in der K.o.-Runde 92,3 Prozent aller Schüsse abwehrte, führte sein Team mit famosen Leistungen gegen die Florida Panthers überhaupt erst ins Viertelfinale. 

Seit "Olie the Goalie" Olaf Kölzig, der 1998 mit den Washington Capitals im Stanley-Cup-Finale stand und einmal die Vezina-Trophy für den besten Torhüter der Saison erhielt, hat sich kein deutscher Torwart in der NHL derart ins Rampenlicht gespielt wie Greiss. "Darauf habe ich viele Jahre hingearbeitet", sagt Greiss. 

Erstes großes Turnier seit 2010

Nach Jahren auf der Bank bei den San Jose Sharks, den Arizona Coyotes und den Pittsburgh Penguins beweist der Torwart nun, dass er die Nummer 1 tatsächlich verdient. Auch bei der Nationalmannschaft hat er etwas aufzuholen. Sein letztes großes Turnier spielte Greiss bei Olympia 2010 in Vancouver, damals konnte er nicht restlos überzeugen. Bei der B-WM 2006 in Amiens hatte der frühere Torhüter der Kölner Haie beim sofortigen Wiederaufstieg der deutschen Mannschaft mitgeholfen. Daran erinnern kann Greiss sich gar nicht mehr: "Das ist schon zu lange her." 

Das Turnier in Russland ist nun seine erste "richtige" Weltmeisterschaft.

sid

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