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„Tatort“-Star ist tot - Er raubte im echten Leben eine Bank aus

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Ein „Tatort“-Schauspieler ist nach langer Krankheit in Berlin verstorben. Das Rebellen-Image legte er nie ab.

Update vom 19. März: Wieder gibt es sehr traurige Nachrichten für die Tatort-Familie. Mitbegründer Hans Prescher verstarb im Alter von 89 Jahren.

Indessen trauert „Tatort“-Schauspieler Jan Josef Liefers um einen weiteren Kollegen: „Jede Minute war ein großer Spaß mit dir.“*

„Tatort“-Star gestorben - Er raubte im echten Leben eine Bank aus

Erstmeldung vom 29. Februar 2020: Berlin - Es reichten nur wenige Sekunden, um „Sissy“ zu verzaubern - und in die Fernsehgeschichte einzugehen. 

„Sie gefallen mir. Sie gefallen mir sehr!“, hauchte Romy Schneider Burkhard Driest in der WDR-Talkshow „Je später der Abend“ zu. Mit Zigarette, Jeans und Lederjacke berichtete der Schauspieler dort ungeschönt aus seinem Leben - inklusive Bankraub. Am Donnerstag ist Driest nach langer Krankheit verstorben.

Burkhard Driest: Banküberfall und Gefängnisstrafe

Driest machte sich als Roman- und Theaterautor, Regisseur, Produzent sowie als Schauspieler einen Namen. Nie legte er sein Image als Nonkonformist und Rebell ab. 1939 in Stettin als Sohn eines Kaufmanns und einer Klavierlehrerin geboren, war Driest von Beginn an auf Krawall gebürstet. 

 „Meine Schulzeit war eine Kette von Protesthandlungen.“ Eine berufliche Position im Leben zu haben, sagte er einmal,  „das kotzte mich an.“

Schauspieler und Autor Burkhard Driest gestorben
Schauspieler und Autor Burkhard Driest. © dpa / Björn Vogt

Driests Familie flüchtete in den Westen, seine Eltern ließen sich 1950 scheiden. Er flog viermal vom Gymnasium, ehe er als viertbester seines Jahrgangs doch sein Abitur machte. Sein anschließendes Jurastudium machte er nicht zu Ende, obwohl er sein Examen in Zivilrecht abgegeben hatte. 1965 überfiel er drei Wochen vor dem mündlichen Jura-Examen eine Bank in Niedersachsen - drei Jahre und vier Monate verbrachte er deswegen in der Justizvollzugsanstalt Celle. 2012 behauptete er bei „Markus Lanz“, auch eine Bank in Göttingen überfallen zu haben, was ihm aber nie nachgewiesen werden konnte.

Indessen gibt es im Saarbrückener Tatort ein neues Ermittler-Duo: Die beiden Jungspunde machen etwas anders als ihr Vorgänger.

Burkhard Drieste: Erfolg als Romanautor - Skandal im TV

Sein erster künstlerischer Erfolg gelang ihm mit dem autobiographischen Roman „Die Verrohung des Franz Blum“, der später mit Driest in einer Nebenrolle verfilmt wurde. 

Dies zog Aufträge als Drehbuch- und Theaterautor nach sich, wobei sich Driest in der Zwischenzeit auch durch Hafenarbeit in Hamburg und Schmuggeln von dänischen Pornos finanzierte.

Einen TV-Skandal erlebte Driest 1995, als er als Moderator vor laufender Kamera erstochen wurde. Die Show „Private Life Show“ wurde als „live“ angekündigt, war aber aufgezeichnet, und viele entsetzte Zuschauer riefen bei der ARD an. „Jetzt knallt die ARD völlig durch“, schrieb die „Süddeutsche Zeitung“.

Burkhard Driest: In diesen „Tatort“-Folgen wirkte er mit

Mehrere Filme und Romane folgten, so hatte Driest Auftritte im „Tatort“ (“Schußfahrt“ -1980, „Tödliches Labyrinth“ - 1999, „Der Passagier - 2002). Für seine Leistung als Darsteller in „Callboys - Jede Lust hat ihren Preis“ (Sat.1) wurde er harsch kritisiert, für sein Drehbuch zum ARD-Film „Schande“ hingegen gelobt.

„Schreiben bedeutet für mich einen nochmaligen und neuen Zugang zum Leben - mit Bedacht noch einmal alles anders und richtig machen, wenn auch nur in der Fantasie und auf dem Papier“, äußerte sich Driest.

Der zweimalige Vater Driest war dreimal verheiratet und lebte auf Ibiza.

tz/mm mit dpa

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