Anders dagegen die Schilderungen eines Paares gegenüber RTL-Exklusiv: "Er war einerseits fröhlich und dann andererseits, als einer ein Selfie machen wollte, hat er ihn zusammengepfiffen." Nicht die einzigen Passagier-Berichte, wonach sich Daniel Küblböck anderen Gästen gegenüber auffällig verhalten haben soll. Mehrfach habe der DSDS-Kandidat umziehen müssen, „weil niemand neben ihm wohnen wollte, weil er wohl gesungen hat, gegen die Wände gesprungen ist“, berichtet eine Passagierin in dem RTL-Beitrag.
Als „unsicher und unnahbar“ beschreibt eine Passagierin sein Verhalten gegenüber der tz*. „Wie eine Diva.“ Sie sei einmal im Bordshop gewesen, erzählt die Passagierin, als Küblböck mit einem Gruß hereinkam. Den habe sie erwidert, worauf er sie anzischte: „Du warst nicht gemeint!“
Auf dem Schiff habe er sich als Lana Kaiser vorgestellt, berichtet die „Bunte“. Dem Boulevard-Blatt gegenüber erinnert sich eine weitere Passagierin, wie der 33-Jährige Crew-Mitglieder anmotzte. Sätze wie “Hier gibt‘s ja gar nichts zu essen“ oder „Du trägst eine hässliche Brille“, sollen gefallen sein.
Ähnlich auch die Schilderungen von Horst (58) und Heidi (55) Francke aus Moers: „Er wirkte innerlich zerrissen. Manchmal lachte er überschwänglich, war kontaktfreudig und machte mit anderen Passagieren Selfies. Zwei Stunden später war er schroff und abweisend und wollte in Ruhe gelassen werden. Es war klar zu sehen, dass etwas an ihm nagte“, erinnern sich die beiden in der Bild.
Sie wollen auch gehört haben, wie Küblböck über seine Pläne sprach. „Wir hörten, wie er sagte: ‚Dies ist meine große Reise. Ich werde in New York eine Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen‘“, werden die beiden zitiert. Ein großer Plan, der alles in anderem Licht dastehen lässt und der Selbstmord-Theorie widerspricht.
Auch ein Instagram-Account mit dem Namen „rosa_luxemburg“, den Daniel Küblböck erst ein paar Tage vor der Kreuzfahrt anlegt haben soll, gibt Hinweise in diese Richtung.
Wie die wohl letzten Stunden von Daniel Küblböck abgelaufen sein könnten, berichtet die „Bunte“. Nach einem Besuch in der ‚Anytime‘-Bar auf Deck 12 sei der Entertainer gegen zwei Uhr in seine Kabine in der 5. Etage zurück gegangen. Seine Kabinennachbarin vernahm dem Bericht zufolge wenig später Küblböcks Stimme. Er habe geschrien, mit Selbstmord gedroht. Die Frau wisse nicht, ob er telefoniert oder Selbstgespräche geführt habe. Nachdem sie die Rezeption informiert habe, habe ein Steward nachschauen wollen. Doch als dieser an die Kabinentür geklopft habe, sei Küblböck nicht angetroffen worden. Wenige Stunden später kam es dann zu der Tragödie.
Die meisten Passagiere zeigen sich nach der tragischen Kreuzfahrt geschockt. Die Ungewissheit, was genau mit dem Sänger passiert ist, hinterlässt bei vielen ein mulmiges Gefühl. „Wir haben ihn ein paar Stunden vor seinem Tod noch rumlaufen sehen. Das ist einfach merkwürdig.“
Ein anderes junges Paar, das nicht namentlich genannt werden wollte, reagierte dagegen wenig verständnisvoll: „Wir haben nicht verstanden, warum wir so lange gestoppt haben. Bei Wassertemperaturen von 10 Grad hatte er maximal vier Stunden. Wir haben einen ganzen Tag verloren und mussten ein Landziel auslassen“, wird das Paar von der Bild-Zeitung zitiert.
Daniel Küblböck, der im Jahr 2002 durch die erste Staffel der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) bekannt wurde, stürzte am Sonntagmorgen des 9. September vom Kreuzfahrtschiff AIDAluna vor der Küste von Neufundland über Bord. Nach stundenlanger Suche hatte die kanadische Küstenwache die Suche am Montag eingestellt.
Das sagte die Polizei mehrere Wochen nach dem Drama zum Fall Daniel Küblböck.
Eklat in TV-Talkshow wegen Äußerung zu Daniel Küblböck
Generell berichten wir nicht über den Verdacht auf Selbstmord-Absichten, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de.
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