Der 33-Jährige war bis vor kurzem für die Justiz nicht auffindbar. Auch sei er psychisch nicht in der Lage gewesen, sich früher zu melden, sagte er auf die Frage, warum er erst jetzt aufgetaucht sei.
Der Fußballer hatte den Strafbefehl wegen Verbreitung des Films akzeptiert - weil er nicht noch mehr Aufsehen wollte. Dieser hatte am zweiten Prozesstag von Sex an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Lohfink berichtet. Beide Männer haben jetzt ihrerseits Strafanzeige gegen Lohfink wegen Verleumdung und Beleidigung gestellt.
Lohfink war während der Aussage von C., die am Nachmittag fortgesetzt werden sollte, nicht im Gerichtssaal.
Am Montag waren die Bilder auch Gegenstand im Gerichtssaal: Mit Hilfe eines vom Publikum abgewandten Bildschirms diskutierte die Vorsitzende Richterin Antje Ebner den Inhalt der Aufnahmen mit Lohfinks Verteidigern sowie der Staatsanwältin Corinna Gögge. Dabei blieb strittig, ob Lohfinks Verhalten tatsächlich auf eine Ablehnung des Geschlechtsverkehrs schließen lässt.
Lohfinks Verteidiger Burkhard Benecken und Christian Simonis meinten in einer Filmsequenz Schläge in das Gesicht der Angeklagten zu erkennen. Dem widersprach Gögge. Als Benecken seine Mandantin zur Begutachtung der Bilder zum Richtertisch holte, brach diese in Tränen aus und rief: „Was wir hier überhaupt noch reden, es ist schlimm. Meint ihr, es macht mir Spaß? Das sieht man doch, dass ich das nicht wollte."
Da die Angeklagte sich nicht beruhigen ließ, wurde der Prozess kurzzeitig unterbrochen. Auch nach der Pause wollte Lohfink die Bilder nicht mit ansehen und hielt sich auf der Anklagebank sitzend die Ohren zu.
Ob das Gericht wie angestrebt noch am Montag ein Urteil verkünden würde, war am Nachmittag nicht absehbar.
dpa/afp