Mit Bilderrahmen und Schildern bewaffnet, posierten Sänger, Synchronsprecher oder Schauspieler vor der Kamera. Zahlreiche Komponisten, Musiker oder Fotografen unterschrieben außerdem auf der großen, gelben Unterschriften-Wand. „Ja zur EU-Urheberrechtsrichtlinie #yes2copyright“ las man darauf. Die Namen darunter waren nicht weniger interessant. Neben bekannten Künstlern wie Namika, Andreas Burani oder dem Komponisten Peter Hayo fand sich auch eine beliebte, deutsche Pop-Sängerin. Kleiner Tipp: „Thank You“
Auch Lena Meyer-Landrut setzte ihre Unterschrift auf die Wand zur Urheberrechtsreform und posierte für den Twitter-Account der Gema. Für viele unverständlich. Denn die Sängerin ist selbst aktive Nutzerin der sozialen Netzwerke. Und am Anfang ihrer Karriere habe „vor allem Social Media ihren Einstieg ins Musik-Business ermöglicht“, wie ein Nutzer anmerkte. Artikel 13 dürfte also auch für Lena einige Einschränkungen bringen.
„Tja @Lenas_view, wenn Artikel 13 so durchkommen sollte, wird es Twitch EU-weit nicht mehr geben! Solltest dich mal Informieren!“, kommentiert daher ein Nutzer. Denn Lena hatte angekündigt, demnächst regelmäßig auf Twitch zu streamen - einer Plattform, die von der Reform massiv betroffen sein könnte. Denn Musik, die im Hintergrund der Livestreams abgespielt wird, muss Twitch ab sofort unterbinden.
Lena selbst erklärte kurze Zeit später ihr Verhalten und antwortete auf den kritischen Kommentar. „Nur, dass ich nicht für Artikel 13 unterschrieben habe, sondern für Copyright an sich. Man kann hier nicht pauschalisieren denk ich.“ Nein? Denn Artikel 13 ist ein Teil der Urheberrechtsreform und wurde am Dienstag ebenfalls beschlossen.
Wusste Lena überhaupt, wofür sie da unterschreibt? Die Twitter-Nutzer sind sich nicht so sicher. „Hat denn @Lenas_view die Richtlinie gelesen und auch alles verstanden und bewertet? [...] Oder habt ihr ihr nur gesagt sie soll da unterschreiben, weil das alles total dufte ist?“, will ein Nutzer von der Gema wissen, die bereits vor einigen Jahren Streitigkeiten mit YouTube hatte.
„Ganz ehrlich, ich hätte auch unterschrieben. Woher soll sie wissen, dass da so eine Lügenkampagne hinter steht? Und wenn da fett #yes2copyright drauf steht, ist das ja auch erstmal völlig irreführend“, verteidigt ein anderer Nutzer die Sängerin.
Auch bekannte YouTuber kritisieren die Verwertungsgesellschaft. Felix van der Laden sieht in der Unterschriftenaktion einen Missbrauch der Musiker. „Ist das euer Ernst?“:
Auch LeFloid ärgert sich über die Aktion. Demonstrationen der YouTuber und anderer Gegner waren lange als „von den Plattformen instrumentalisiert“ bezeichnet worden. Sie wurden nur begrenzt ernst genommen. Nun kontert LeFloid:
Ob die Unterschriftenaktion der Gema oder die Proteste auf den Straßen die Entscheidung beeinflusst haben, ist unklar. Auch die Auswirkungen der Reform sind noch nicht vollkommen einschätzbar. Denn erst in zwei Jahren muss die Urheberrechtsneuerung in nationales Recht umgesetzt werden. Dann wird sich zeigen, wie sich die Aktivitäten und Prozesse auf Plattformen wie YouTube für Lena und Co. verändern.
Lesen Sie außerdem: Die Sängerin Lena Meyer-Landrut ist bekannt für freizügige Aufritte und Fotos auf Instagram.
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chd