Die Ursachenforschung hat bereits begonnen: Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium fragt derzeit bei allen Geburtskliniken des Bundeslandes nach Fehlbildungen bei Säuglingen und hofft Ende kommender Woche auf Ergebnisse. „Anschließend werden wir die wissenschaftliche Expertise suchen, um eine Ersteinschätzung zu erhalten, ob die erhobenen Zahlen auffällig sind“, erklärte eine Ministeriumssprecherin gegenüber dpa. Das Bundesgesundheitsministerium äußerte sich auf dpa-Anfrage nicht konkret zu einem Register für Fehlbildungen bei Neugeborenen. „Bevor wir jetzt über Ursachen und Konsequenzen spekulieren, warten wir die Untersuchungsergebnisse ab. Wo wir können, werden wir die Aufklärungsarbeiten unterstützen“, sagte ein Ministeriumssprecher.
Während die Debatte um Fehlbildungen bei Babys in Deutschland langsam an Fahrt aufnimmt, ist sie in Frankreich bereits in vollem Gange. Dort hatten sich Fälle von Fehlbildungen bei Babys in einigen Regionen gehäuft. Die Kinder leiden an einer Deformation von Gliedmaßen. In Frankreich ist das Phänomen unter dem Schlagwort „Babys ohne Arme“ bekannt. Besonders im Département Ain im Osten des Landes, im Département Loire-Atlantique im Westen und in Morbihan in der Bretagne kommen seit mehreren Jahren besonders viele Babys ohne Arme zur Welt.
Obwohl eine Untersuchungskommission seit vergangenem Herbst insgesamt 143 Berichte von Menschen mit Fehlbildungen analysiert hat, konnten die Experten bisher keine Ursache finden. (mit dpa)
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