Die Zahl der Betroffenen liege mittlerweile bei 884 000, sagte Hange. Das BSI gehe von etwa acht Millionen Betroffenen in Deutschland aus. Zum Teil handele es sich bei den gestohlenen Daten auch um veraltete und ausländische Mailadressen.
Die Datensätze können nicht nur auf gekaperte E-Mail-Konten hindeuten. Dieselbe Kombination aus Mail-Adresse und Passwort verwenden viele Internet-Anwender fahrlässig auch zum Anmelden bei anderen Dienste, etwa für Online-Netzwerke wie Facebook oder bei Shopping-Seiten.
Der netzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Lars Klingbeil, forderte angesichts des Falls mehr Investitionen in die Sicherheitsforschung. „Dieser Fall zeigt, wie sich das Thema Identitätsklau im Netz entwickelt hat, und dass wir damit auch in Zukunft wohl noch viel zu tun haben werden“, sagte Klingbeil der Zeitung „Tagesspiegel“ (Mittwoch). Es sei Aufgabe der Politik, die digitale Selbstständigkeit des Bürgers zu unterstützen und die Sicherheitsforschung zu stärken. „Das wird Geld kosten, was wir aber investieren sollten.“
dpa/mzl