Update, 09.09.2019, 6.00 Uhr: Seit dem späten Freitagabend ist klar, dass die erste indische Mondlandung nicht so funktioniert hat, wie gedacht. Etwa 2,1 Kilometer über der Oberfläche verlor die indische Raumfahrtorganisation ISRO den Kontakt zum Mondlandegerät Vikram. Doch gestern (08.09.2019) erklärte ISRO-Chef K Sivan, der Mondorbiter Chandrayaan-2 habe den Lander auf der Mondoberfläche entdeckt. Chandrayaan-2 umkreist den Mond seit dem 20. August 2019 und hat einige Tage vor dem Landeversuch das Landegerät ausgesetzt.
"Wir haben den Standort des Landers Vikram auf der Mondoberfläche gefunden und der Orbiter hat ein Bild des Landers gemacht", so Sivan gegenüber ANI News. Mindestens 14 Tage lang will die indische Raumfahrtbehörde nun versuchen, Kontakt zu Vikram herzustellen. Dann beginnt die 14-tägige Mondnacht, die eiskalt und dunkel ist und die der Lander und seine Fracht - ein Rover namens Pragyaan - sowieso nicht überstehen sollten.
Update, 06.09.2019, 23.15 Uhr: Damit beenden wir den Ticker für heute. Sobald es von der ISRO neue Informationen gibt, geht es hier weiter. Wer vom Mond und anderen astronomischen Themen nicht genug bekommen kann, dem seien diese Artikel empfohlen:
23.05 Uhr: Für den heutigen Abend war es das wohl. Die ISRO-Experten werden nun die Daten der Landung analysieren. Und - die Hoffnung stirbt zuletzt - vielleicht gibt es ja doch noch ein Happy End für den Lander Vikram. Auch wenn der Vergleich eigentlich nicht richtig passt: Auch die verstummte Raumsonde „Philae“ hat sich wider Erwarten noch einmal zurückgemeldet.
22.54 Uhr: Auch wenn es noch eine kleine Hoffnung gibt, dass der Lander Vikram sich noch meldet, zeigt der indische Landeversuch, dass Raumfahrt heute immer noch schwer ist. Indien hat es jedoch zum zweiten Mal geschafft, eine Raumsonde in einem Orbit um den Mond zu platzieren. Auch das ist einiges wert.
22.48 Uhr: Nach ersten Angaben der ISRO verlief die Landung bis zu einer Höhe von 2,1 Kilometer über der Landestelle planmäßig. Dann hat man die Kommunikation mit dem Lander verloren. Die Daten werden nun analysiert.
22.41 Uhr: Es ist immer noch unklar, was mit dem Lander geschehen ist. Es besteht wohl auch die Möglichkeit, dass er weich gelandet ist, aber die Kommunikation abgebrochen ist. Bis man mehr weiß, bleibt nur, abzuwarten.
22.33 Uhr: Auch wenn es so aussieht, als sei die Mondlandung gescheitert, ist die Chandrayaan-2-Mission doch ein großer Erfolg für die ISRO: Die Raumsonde befindet sich in einem Orbit um den Mond und soll dort ein Jahr lang bleiben und Wissenschaft betreiben. Der Lander und der Rover sollten nur 14 Tage auf dem Mond arbeiten.
22.29 Uhr: Noch gibt es keine neuen Informationen, doch es sieht nicht gut aus. Betretene Gesichter im Kontrollzentrum. Offenbar ist auf dem letzten Stück der Landung etwas schiefgegangen.
22.26 Uhr: Was ist passiert? Offenbar bekommt das Kontrollzentrum keine Daten vom Lander. Das kann heißen, dass die Landung gescheitert ist - muss es aber nicht. Aber Erinnerungen an die kürzlich gescheiterte israelische Mondlande-Mission werden wach.
22.25 Uhr: Alle warten auf Daten vom Lander. Hoffentlich kommen sie noch!
22.24 Uhr: Der Lander hätte längst landen müssen. Im Livestream ist es sehr ruhig. Ist die Landung gescheitert?
22.22 Uhr: Bisher gibt es keine Bestätigung, ob die Landung gelungen ist.
22.20 Uhr: Gleich passiert es, dann landet Vikram auf dem Mond.
22.16 Uhr: Weniger als 75 Kilometer Höhe muss Vikram jetzt noch zurücklegen.
22.15 Uhr: Insgesamt 15 Minuten dauert es vom Start des Bremsmanövers bis zur Landung. Um 22.22 Uhr soll Vikram landen.
22.14 Uhr: Die indische Raumfahrtorganisation Isro bestätigt: Alles funktioniert einwandfrei.
22.11 Uhr: Der Abstieg des Landers auf den Mond hat begonnen. Momentan wird Vikram abgebremst.
22.05 Uhr: In Kürze beginnt der Abstieg des Landers Vikram zur Oberfläche des Mondes.
20.50 Uhr: Wenn Indien heute die Mondlandung gelingt, dann kann sich das Land in eine prestigeträchtige Liste eintragen: Es ist erst die vierte Nation, der eine (unbemannte) weiche Mondlandung gelingt. Zuvor ist das erst der Sowjetunion, den USA und zuletzt China gelungen. Vor einigen Monaten hat die privat finanzierte israelische Raumsonde „Beresheet“ ebenfalls den Versuch unternommen, auf dem Mond zu landen. Doch das ging schief, die Mission scheiterte. Nun ist es an Indien, die Liste der Mondlande-Nationen zu erweitern.
Update 19.10 Uhr: Die erste Mondlandung Indiens heute Abend kann man im Livestream verfolgen. Um 21.40 Uhr - also etwa 20 Minuten, bevor sich das Fenster zur Landung öffnet, soll der Livestream der indischen Raumfahrtorganisation ISRO beginnen. fr.de* wird die Mondlandung live begleiten.
Update, 06.09.2019, 16.20 Uhr: Seit etwa sieben Wochen ist die indische Raumsonde Chandrayaan-2 zum Mond unterwegs, am 2. September hat sich der Mond-Lander Vikram von der Raumsonde abgetrennt und umkreist den Mond alleine. Heute Abend (06.09.2019) soll die indische Mondlandung stattfinden. Zwischen 22 Uhr und 23 Uhr (deutsche Zeit) soll Vikram in der Nähe des Südpols auf dem Mond aufsetzen.
Wenn die Mondlandung gelingt, landet die Sonde am südlichsten Punkt auf dem Mond, den jemals eine Raumsonde besucht hat. Vikram landet kurz nach Sonnenaufgang und wird dann den Mond-Rover Pragyaan hat etwa 14 Tage Zeit im Tageslicht zu arbeiten, bevor es 14 Tage lang Nacht wird auf dem Mond. Dann wird es eiskalt auf dem Mond und die Sonden, die auf dem Mond aktiv sind (derzeit ist es der chinesische Rover „Yutu-2“), schalten sich in einen Ruhezustand. Nach der zweiwöchigen Nacht will Indien versuchen, den Rover und Lander wieder aufzuwecken, doch beide sind nicht darauf ausgelegt, eine dunkle und kalte Mondnacht zu überstehen. Die Raumsonde Chandrayaan-2 dagegen soll den Mond ein Jahr lang umkreisen.
Update, 03.09.2019: Wann wird der indische Lander auf dem Mond aufsetzen? Mittlerweile stehen die genauen Daten fest. Am 7. September zwischen 1.30 Uhr und 2.30 Uhr indischer Zeit (6. September zwischen 22.00 und 23.00 Uhr deutscher Zeit) soll der Lander „Vikram“ auf dem Mond landen. Zwischen 5.30 und 6.30 Uhr indischer Zeit am 7. September (zwischen 2.00 Uhr und 3.00 Uhr deutscher Zeit am 7. September) soll der Rover aus dem Lander heraus auf die Mondoberfläche rollen.
Update, 02.09.2019: Nach mehreren Korrekturen der Umlaufbahn um den Mond hat sich die indische Raumsonde Chandrayaan-2 in den richtigen Orbit gebracht, um sich von ihrer wertvollen Fracht zu trennen: Dem Mond-Lander Vikram. Um 9.45 Uhr deutscher Zeit hat sich der Lander von der Raumsonde abgetrennt und wird jetzt noch einige Zeit lang eigenständig den Mond umkreisen, bevor er am 7. September dort landen soll. Wie die indische Raumfahrtbehörde ISRO mitteilt, sind sowohl die Raumsonde Chandrayaan-2 als auch der Lander Vikram in gutem Zustand.
Update, 20.08.2019: Die indische Raumsonde Chandrayaan-2 ist in die Mond-Umlaufbahn eingetreten. Seit knapp einem Monat ist die Raumsonde schon unterwegs, nun wurde das Manöver durchgeführt, mit dem die Raumsonde in die Mond-Umlaufbahn eingeschwenkt ist. Um 9.02 Uhr Ortszeit (6.32 Uhr deutscher Zeit) hat das 29-minütige Manöver begonnen, teilte die indische Raumfahrtbehörde Isro mit.
In den kommenden Tagen und Wochen werden einige weitere Manöver durchgeführt, die Chandrayaan-2 so ausrichten sollen, dass die Raumsonde letztendlich die Pole auf einer Höhe von 100 Kilometern überfliegt. Dann soll sich der Lander „Vikram“ von der Raumsonde lösen und selbst den Mond umkreisen, bis er am 7. September auf dem Erdtrabanten landen soll.
Update, 14.8.2019: 7.45 Uhr: Nachdem die indische Raumsonde Chandrayaan-2 bisher die Erde umkreist hat, ist sie nun tatsächlich Richtung Mond unterwegs. Dazu wurde das Triebwerk der Raumsonde nach Angaben der indischen Raumfahrtorganisation ISRO für 1203 Sekunden gefeuert und Chandrayaan-2 auf eine Transferflugbahn zum Mond gebracht. Zuvor wurde die Umlaufbahn der Raumsonde fünf Mal angehoben. Am 20. August soll Chandrayaan-2 sich dem Mond nähern und in eine Umlaufbahn um den Erdtrabanten einschwenken. Der Zeitplan:
Update, 22.7.2019, 11.20 Uhr: Indien ist auf dem Weg zum Mond. Die indische Mission Chandrayaan-2 ist am 11. Juli pünktlich vom Satish Dhawan Space Centre auf der indischen Insel Sriharikota abgehoben. Im September soll die Mission einen Lander mit Rover auf dem Mond absetzen. Indien wäre dann die vierte Nation, der eine weiche Landung auf dem Mond gelingt.
Update, 18.7.2019, 13.40 Uhr: Nach dem Abbruch der ersten indischen Mondlandemission Anfang der Woche will Indien am Montag, dem 22. Juli, einen erneuten Versuch starten. Der Raketenstart der Mission Chandrayaan-2 sei für 14.43 Uhr Ortszeit (11.13 MESZ) angesetzt, teilte die indische Weltraumbehörde Isro auf Twitter mit.
Der ursprüngliche Start war am Montag abgebrochen worden. Medien berichteten unter Berufung auf Isro-Vertreter, es habe ein Leck in einem Heliumtank gegeben. Laut der Weltraumbehörde wurde die Ursache des technischen Problems inzwischen ausgemacht und behoben. Nun funktioniere das System wieder normal.
Update, 15.7.2019, 6.15 Uhr: Der Start der indischen Mondmission Chandrayaan-2 wird verschoben. 56 Minuten standen noch auf dem Countdown-Zähler, als der Start am frühen Montagmorgen (Ortszeit) abgebrochen wurde. Die indische Raumfahrtorganisation Isro nannte ein „technisches Problem“ als Grund für den Abbruch, man wolle auf Nummer sicher gehen. Ein neuer Starttermin soll demnächst bekanntgegeben werden.
Erstmeldung, 4. Juli 2019: Als die israelische Raumsonde „Beresheet“ im April zur Landung auf dem Mond ansetzte, hätte sie Geschichte schreiben können: Israel wäre mit der Landung das erst vierte Land geworden, dem eine weiche Landung auf dem Mond gelang. Doch die Landung ging schief*, die Sonde war verloren. Nun unternimmt das nächste Land einen Anlauf, hinter Russland, den USA und China die Nummer vier auf der prestigeträchtigen Liste zu werden: Indien.
Nach mehreren Verschiebungen - ursprünglich sollte die Mission bereits 2011 starten - steht jetzt der Starttermin fest: Am Sonntag, den 14. Juli um 23:51 Uhr deutscher Zeit soll die Mondmission Chandrayaan-2 („Chandra“ = Mond, „Yaan“ = Vehikel) vom Satish Dhawan Space Centre auf der indischen Insel Sriharikota zum Mond aufbrechen. Zum Einsatz kommt dabei eine indische Trägerrakete vom Typ „GSLV Mk III“. Die soll die Raumsonde, die eigentlich aus drei Teilen besteht, auf den Weg zum Mond befördern. Dort soll der Lander der Raumsonde voraussichtlich am 6. September auf dem Boden des Mondes aufsetzen.
Die Mission Chandrayaan-2 besteht aus insgesamt drei Teilen: Ein Orbiter soll ein Jahr lang den Mond umkreisen. Dabei wird er mit insgesamt acht wissenschaftlichen Frachten die Oberfläche des Mondes kartieren und die Exosphäre des Mondes untersuchen. Der Lander „Vikram“ hat drei wissenschaftliche Instrumente an Bord, mit denen er „das Verständnis der Mondoberfläche erweitern“ soll. Unter anderem soll er Mondbeben und die Temperatur des Mondbodens messen. Auch ein Instrument der Nasa befindet sich an Bord des Landers.
Der ebenfalls zur Chandrayaan-2 gehörende Rover „Pragyaan“ soll bis zu 500 Meter auf dem Mond zurücklegen können. Sowohl der Rover als auch der Lander sollen einen Mondtag (etwa 14 Tage) überstehen können.
Der 27 Kilogramm schwere Rover, der sich mit Hilfe von sechs Rädern fortbewegen wird, soll den Südpol des Mondes erkunden. Diese Gegend interessiert Forscher besonders, weil dort in tiefen, schattigen Kratern Wassereis lagert. Außerdem gibt es an den Rändern der Krater beinahe dauerhaft Sonnenlicht. Wasser und Sonnenlicht - das sind zwei Elemente, die für eine bemannte Mission zum Mond oder gar eine dauerhafte Ansiedlung auf dem Erdtrabanten von zentraler Bedeutung sind.
Die Mission, die sich die Inder vorgenommen haben, ist nicht einfach. Weiche Landungen auf dem Mond sind bisher erst drei Nationen gelungen, von 38 Versuchen, weich auf dem Mond zu landen, sind bisher nur etwas mehr als die Hälfte nicht gescheitert. Die indische Raumfahrtorganisation ISRO sieht vor allem die Landung als „technische Herausforderung“: Der abbremsbare Antrieb, der die Landung mit einer niedrigen Geschwindigkeit möglich machen soll, ist ein solcher Punkt. Auch das Management der gesamten Mission - vom Treibstoff-Management in verschiedenen Stufen, bis hin zur Flugbahn und der Umlaufbahn um den Mond wird von der ISRO als „Herausforderung“ aufgelistet.
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Außerdem sind die Entwicklung von Lander und Rover kritische Punkte - beide Bereiche sind für Indien Neuland. Die letzte Mission der indischen Raumfahrtorganisation zum Mond war Chandrayaan-1, ein Orbiter, der den Mond bis August 2009 knapp ein Jahr lang umkreiste. Ebenfalls erfolgreich war die ISRO-Mission „Mangalyaan“ zum Planeten Mars im Jahr 2013. Die Raumsonde umkreist den Planeten immernoch, hat mittlerweile jedoch technische Schwierigkeiten. Indien war damals nach der Sowjetunion, den USA und der EU die vierte Nation, der es gelang, eine Sonde erfolgreich zum Mars zu schicken.
Wie wurde der Mond eigentlich so, wie wir ihn heute kennen? Forscher gehen davon aus, dass er nach seiner Entstehung einem kosmischen Bombardement ausgesetzt war. Das hatte ganz unterschiedliche Folgen für Erde und Mond*.
Von Tanja Banner
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