Update vom Freitag, 24.07.2020: Mittlerweile hat der Komet Neowise (C/2020 F3) den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn überschritten und entfernt sich von der Erde. Noch ist er am dunklen Himmel zu sehen - jedoch fast nur noch mit einem Hilfsmittel wie einem Fernglas oder Teleskop. Doch auch das dürfte bald nicht mehr gut klappen: Der Mond nimmt derzeit zu* und bald wird sein Licht die Beobachtung des Kometen beträchtlich stören.
Wer die letzte Chance nutzen will, Komet Neowise am Himmel zu sehen, kann sich weiterhin am Sternbild „Großer Wagen“ orientieren: In den kommenden Tagen zieht der Komet nach Sonnenuntergang im Nordwesten unter dem Sternbild hindurch. Aber auch sonst lohnt sich der Blick an den Nachthimmel: Im Süden sind die beiden hellen Planeten Jupiter und Saturn* zu sehen, außerdem kann man bereits jetzt die ersten Sternschnuppen der Perseiden über den Himmel huschen sehen.
Update vom Donnerstag, 23.07.2020: Seit Wochen ist der Komet Neowise (C/2020 F3) am Nachthimmel auf der Nordhalbkugel der Erde zu sehen, teils sogar mit bloßem Auge. Doch bald ist das Spektakel vorbei: Der Komet bewegt sich seit seiner größten Annäherung an die Sonne am 3. Juli von dieser weg und strahlt bereits seit einiger Zeit deutlich schwächer am Himmel.
Auch wenn der Komet heute (23. Juli) die kürzeste Distanz zur Erde hat, muss man der Realität ins Auge sehen: Mit bloßem Auge ist der Komet Neowise nur noch in Regionen zu sehen, die einen sehr dunklen Himmel haben. Dennoch gibt es noch eine letzte Gelegenheit, den Kometen am Himmel zu sehen: Im Fernglas ist er derzeit noch zu erkennen - ein verschwommenes Himmelsobjekt, dessen Schweif nach oben zeigt. Von den tollen Kometen-Aufnahmen, die man derzeit überall zu sehen bekommt, sollte man sich nicht irritieren lassen: Mit bloßem Auge ist der Komet mittlerweile wirklich sehr unscheinbar.
Update vom Dienstag, 21.07.2020: Der Komet Neowise (C/2020 F3) kommt der Erde derzeit immer näher. Am 23. Juli 2020 ist er „nur“ noch etwa 103 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Nach dieser größten Annäherung entfernt sich Komet Neowise wieder aus unseren Gefilden - und kommt erst in mehreren tausend Jahren zurück. Wer die wortwörtlich einmalige Chance nutzen will, den Kometen mit eigenen Augen zu sehen, der sollte die nächste Gelegenheit nutzen: In den vergangenen Tagen wurde der Komet Neowise bereits merklich lichtschwächer, weil er sich bereits wieder von der Sonne entfernt.
In Regionen, in denen der Himmel nicht perfekt dunkel ist, ist der Komet mit bloßem Auge kaum noch aufzufinden. Es lohnt sich daher auf jeden Fall, ein Fernglas bei der Beobachtung von Komet Neowise zu verwenden. Bei der Suche nach dem Kometen empfiehlt sich weiterhin, das bekannte und gut sichtbare Sternbild „Großer Wagen" nach Sonnenuntergang im Nordwesten zu suchen und dann den Blick nach weiter unten und rechts schweifen zu lassen.
Update vom Sonntag, 19.07.2020: Jeden Abend steht der Komet Neowise (C/2020 F3) etwas höher am Abendhimmel. Mittlerweile dürfte auch eine Bebauung in Richtung Nordwesten nicht mehr unbedingt stören. Derzeit erscheint der Komet und sein Schweif leicht grünlich, wie mehrere Kometenbeobachter auf Twitter berichten. Wer derzeit Komet Neowise beobachtet, kann auch in den Genuss eines anderen Himmelsphänomens kommen: Sternschnuppen*. Im Sommer überschneiden sich einige Meteorströme*, weshalb die Wahrscheinlichkeit, Sternschnuppen am Nachthimmel zu sehen, recht groß ist. Außerdem hat bereits die Zeit des wohl bekanntesten Sternschnuppen-Regens begonnen: Die Sternschnuppen der Perseiden*, im Volksmund auch "Laurentiustränen" genannt, sind bereits unterwegs. Sie erreichen ihr Maximum erst um den 12. August herum, sind also noch eine Weile am Nachthimmel zu sehen. Außerdem sind derzeit auch die beiden Planeten Jupiter und Saturn gut am Nachthimmel zu sehen*.
Update vom Donnerstag, 16.07.2020: Der Komet Neowise (C/2020 F3) steigt am dunklen Himmel immer höher, das heißt, er ist immer besser zu sehen. Aktualisierte Beobachtungstipps zum Auffinden des Kometen nach Sonnenuntergang:
Update vom Dienstag, 14.07.2020: Mittlerweile ist der Komet Neowise zirkumpolar, das heißt, er verschwindet die ganze Nacht über nicht mehr hinter dem Horizont. Das wirkt sich positiv auf die Beobachtung des Kometen aus: Bei wolkenfreiem Himmel ist Komet Neowise zu sehen, sobald es dunkel genug ist. Nach Sonnenuntergang taucht er im Nordwesten auf und bewegt sich im Laufe der Nacht in Richtung Nordosten. Dort wird er am frühen Morgen vom Licht der aufgehenden Sonne überblendet. Auch wenn der Komet verhältnismäßig hell ist und einen langen Schweif hat, empfiehlt es sich, für die Beobachtung ein Fernglas zu nutzen, wenn man eines besitzt. So kommen Details des Kometen besser zur Geltung.
Erstmeldung: Seit Jahren warten viele Sternengucker auf der Nordhalbkugel der Erde auf ihn: den nächsten Kometen, den man mit bloßem Auge sehen kann. Nachdem in diesem Jahr bereits einige Kandidaten, die Hoffnung machten, enttäuschten, ist er nun da, der Komet den man mit bloßem Auge sehen kann: C/2020 F3 (Neowise).
Entdeckt wurde der Komet am 27. März 2020 durch das Weltraumteleskop „Neowise“, daher sein etwas seltsam anmutender Name. Wer den Kometen selbst beobachten möchte, muss jedoch derzeit noch früh aufstehen: Komet Neowise ist noch einige Tage lang am besten kurz vor Sonnenaufgang im Nordosten zu sehen.
Komet C/2020 F3 (Neowise) | |
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entdeckt am: | 27. März 2020 |
Entdecker: | Weltraumteleskop NEOWISE |
Perihel (erdnächster Punkt): | 3. Juli 2020 |
Abstand zur Sonne im Perihel: | 0,29 AU (43 Millionen Kilometer) |
Datum der größten Annäherung an die Erde: | 23. Juli 2020 |
Geringste Entfernung zur Erde: | 0,69 AU (103 Millionen Kilometer) |
Wer etwas Geduld mitbringt, kann den Kometen Neowise in Kürze auch nach Sonnenuntergang am Abendhimmel sehen. Seine Sichtbarkeit verlagert sich bereits in die Abendstunden, er ist auf dem Weg, zirkumpolar zu werden. Das bedeutet: Der Komet sinkt die ganze Nacht nicht mehr unter den Horizont. Für den Beobachtungsstandort Frankfurt und Umgebung geschieht das etwa am Freitag, 10. Juli, in nördlicheren Gegenden etwas früher, im Süden etwas später.
Wer den Kometen beobachtet, kann gleichzeitig möglicherweise noch ein seltenes Wetter-Phänomen am Himmel bewundern: Leuchtende Nachtwolken. Für die Beobachtung von Komet Neowise am Abendhimmel gibt es folgende Tipps:
Gute Beobachtungszeiten für Komet Neowise liegen ab etwa dem 10. Juli 2020 nach Sonnenuntergang. Allerdings hat der Komet sein Perihel, also den sonnennächsten Punkt seiner Bahn bereits am 3. Juli 2020 überschritten und entfernt sich wieder von der Sonne. Am 23. Juli 2020 wird Komet Neowise den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreichen. Er ist dann etwa 103 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Da Kometen sehr unberechenbar sind, kann man schlecht vorhersagen, wie sich die Helligkeit des Kometen Neowise entwickelt. Der Komet Atlas beispielsweise galt 2020 als Hoffnungsträger – und zerbrach. Wer den ersten mit bloßem Auge sichtbaren Kometen seit einigen Jahren selbst sehen möchte, sollte die erstbeste Gelegenheit ergreifen – wer weiß, wie viele Gelegenheiten es noch geben wird. Das haben sich wohl auch die Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS gedacht: Der Kosmonaut Ivan Wagner hat den Kometen Neowise (C/2020 F3) bereits vor einigen Tagen abgelichtet. Auf Twitter kursieren auch zahlreiche Bilder, die den Kometen Neowise aus der irdischen Perspektive zeigen.
Kometen werden auch gerne „kosmische Schneebälle“ genannt. Sie kommen aus den Tiefen des Weltalls und sind - weil es dort kalt ist - tiefgefroren. Sie bestehen aus Staub und Gestein, die zusammengefroren sind. Doch kommen Kometen der Sonne näher, schmilzt das Eis, Staub und Steine werden freigesetzt - der charakteristische Schweif des Kometen entsteht. Weil Kometen als Boten aus den Tiefen des Universums gelten, sind sie für die Forschung besonders interessant.
Die letzten Kometen, die man auf der Nordhalbkugel gut mit bloßem Auge beobachten konnte, waren „Hyakutake“ und „Hale Bopp“ (beide in den 1990er Jahren). Seitdem warten Astronomen und Himmelsbeobachter auf den nächsten gut sichtbaren Kometen. Zuletzt war zwar 2013 der Komet „Panstarrs“ mit bloßem Auge am Himmel zu sehen - allerdings war er ohne Hilfsmittel nicht sehr auffällig. (Von Tanja Banner) *fr.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.