Nach insgesamt sieben Jahren Flugzeit und neun Milliarden zurückgelegten Kilometern soll „BepiColombo“ den Merkur 2025 erreichen. Dort sollen ein japanischer und ein deutscher Orbiter, die an Bord der Sonde sind, das Magnetfeld und die Oberfläche des Merkur erforschen. Außerdem interessieren sich die Forscher für die Sonnenwinde, die den Merkur als sonnennächsten Planeten erreichen. Einige der wissenschaftlichen Geräte an Bord der Sonde sollen auch zum Einsatz kommen, wenn „BepiColombo“ sich der Erde nähert: Drei Kameras sollen Bilder vom Anflug auf die Erde machen. Außerdem soll das Erde-Mond-System beim Abflug so lange fotografiert werden, bis es nicht mehr zu sehen ist.
Bei ihrem Vorbeiflug an der Erde wird die Sonde auch für die Menschen zu sehen sein - zumindest für Beobachter mit Teleskopen oder Ferngläsern. Auf der südlichen Erdhalbkugel und kurzzeitig auch im Süden Europas ist „BepiColombo“ von Osten nach Westen am Himmel zu sehen. Die Merkur-Sonde wird durch eine Himmelsregion ziehen, in der zu dieser Zeit auch die Planeten Jupiter, Saturn und Mars zu sehen sind. Tipps zur Beobachtung von „BepiColombo“ gibt es auf der Webseite der Esa.
Der Merkur ist ein Planet, der bisher nur von zwei Nasa-Sonden erforscht wurde: „Mariner 10“ und „Messenger“. Die erste europäische Mission zum Merkur soll nun weitere Informationen zum sonnennächsten Planeten liefern*. Benannt wurde „BepiColombo“ nach dem 1984 verstorbenen italienischen Mathematiker Giuseppe (Bepi) Colombo.
Eine weitere Esa-Mission, die derzeit auf dem Weg ins innere Sonnensystem ist, ist „Solar Orbiter“*. Die Raumsonde „Solar Orbiter" hat gerade ihre ersten Aufnahmen der Sonne zur Erde geschickt*.
Von Tanja Banner
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