Aktualisierung vom 3. Dezember, 9.01 Uhr: Die deutschen Schüler haben sich im internationalen Leistungsvergleich Pisa leicht verschlechtert*. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften ging der Punktwert im Vergleich zur vorherigen Pisa-Studie vor drei Jahren nach unten, so die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Im internationalen Vergleich liegt das Ergebnis dennoch weiterhin über dem Durchschnitt der OECD-Staaten.
Erstmeldung vom 3. Dezember 2019: Die Pisa-Studie, den größten internationalen Schulleistungsvergleich, gibt es seit 2000. Gleich die Ergebnisse der ersten Studie - Pisa steht für „Programme for International Student Assessment“ - haben Lehrer, Eltern und Politiker in Deutschland aufgeschreckt: die deutschen Schüler landeten nur auf Platz 21 von 32 Nationen. Getestet wurden Naturwissenschaften, Mathematik und Schreib- und Lesekompetenz - und die deutschen Schüler schnitten in allen Bereichen schlechter als der Durchschnitt ab. Besonders auffällig: Es gab einen großen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem Erfolg in der Schule.
Nach dem Schock, den die ersten Pisa-Ergebnisse auslösten, rückte das deutsche Bildungssystem ins öffentliche Interesse. Zahlreiche Reformen wurden durchgeführt, es gibt jetzt unter anderem mehr Ganztagsschulen. In den Pisa-Studien nach 2000 erreichten die deutschen Schüler bessere Ergebnisse.
Seit 2000 werden alle drei Jahre 15-jährige Schüler in den teilnehmenden Staaten getestet: Wie gut sind sie im Lesen, in Mathematik und in Naturwissenschaften? Außerdem füllen die Schüler Fragebögen aus, in denen es unter anderem um ihre Aktivitäten und die Situation im Elternhaus geht.
Mittlerweile nehmen Schülerinnen und Schüler in 79 Ländern an den Pisa-Tests teil. Die meisten Aufgaben sind „multiple choice“. Beim Lesetest müssen sich die Prüflinge beispielsweise in einem fiktiven Internetforum bewegen und bewerten, ob Posts hilfreich sind oder ob jemand Falschbehauptungen aufstellt. Das Testsystem passt sich den Prüflingen an: Kommen sie gut durch einen Aufgabenblock, bekommen sie im nächsten Block schwierigere Aufgaben.
Getestet wird in der Regel im Frühjahr, die Ergebnisse der Pisa-Studie* werden dann im Dezember des Folgejahres veröffentlicht. (mit dpa/afp)
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