„Schwarze Löcher haben einen wohlverdienten Ruf: Sie gelten als mächtig und tödlich - aber nicht immer“, sagt ein weiterer Co-Autor der Studie, Alessandro Peca. „Dies ist ein Paradebeispiel dafür, dass sie sich manchmal diesem Stereotyp widersetzen.“
Insgesamt sechs Beobachtungen mit dem Röntgen-Weltraumteleskop „Chandra“ in einem Zeitraum von fünf Monaten brachten die Forscher zu ihren Erkenntnissen. „Nur wegen dieser Beobachtungen sahen wir die heiße Gasblase, die von dem schwarzen Loch produziert wurde“, so Co-Autor Colin Norman. Würde man ähnliche Objekte beobachten, würde man möglicherweise herausfinden, dass das positive Feedback von schwarzen Löchern üblich ist bei der Formation von Galaxiengruppen, glaubt Norman.
Die Erkenntnisse der Forscher wurden in der Fachzeitschrift „Astronomy and Astrophysics“ veröffentlicht. Werden die Funde der Wissenschaftler bestätigt, handelt es sich um das schwarze Loch mit der größten Reichweite: Bis zu eine Million Lichtjahre Entfernung. „Es ist unglaublich, wenn man sich vorstellt, dass das schwarze Loch einer Galaxie beeinflussen kann, was in anderen Galaxien Millionen und Milliarden Kilometer entfernt passiert“, freut sich Hauptautor Gilli.
Von Tanja Banner
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Schwarze Löcher sind immer wieder Thema in der Forschung. Zuletzt haben Wissenschaftler ein stellares schwarzes Loch entdeckt, das eigentlich gar nicht existieren dürfte*: Es hat viel zu viel Masse. Einem anderen schwarzen Loch haben Forscher dabei zugesehen, wie es einen Stern zerrissen hat*. Anderen Forschern ist ein sensationeller Zufallsfund gelungen: Sie haben drei riesige schwarze Löcher auf Kollisionskurs entdeckt. Ist der mysteriöse „Planet 9“ ein schwarzes Loch im Sonnensystem? Darüber spekulieren Forscher. Kürzlich haben Forscher aus Deutschland das massereichste schwarze Loch bisher entdeckt. Ein anderes Forscherteam hat eine Nahrungsquelle schwarzer Löcher im frühen Universum gefunden.
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