Update vom 6. Februar 2020, 15.10 Uhr: Es war jetzt einige Tage lang ruhig um „Starlink“, jetzt beginnt wieder eine Phase, in der die Satelliten von SpaceX am Himmel über Deutschland zu sehen sein werden. Die Beobachtungszeiten für die kommenden Tage liegen alle am Vormittag:
Update vom 29. Januar 2020, 18.00 Uhr: Nach mehrfachen Verschiebungen hat es dann doch geklappt: SpaceX hat erneut 60 „Starlink“-Satelliten ins All geschossen. Damit hat das Unternehmen von Elon Musk 240 Satelliten der „Starlink“-Konstellation im Erdorbit, die Hälfte davon ist erst im Januar gestartet.
Update vom 29. Januar 2020, 11.00 Uhr: Nachdem der Start der nächsten 60 „Starlink“-Satelliten in den vergangenen Tagen mehrfach verschoben wurde, soll es heute soweit sein: Um 15.06 Uhr soll die „Falcon 9“-Rakete von SpaceX mit den Satelliten an Bord abheben. Dazu gibt es einen Livestream:
Erstmeldung vom 27. Januar 2020: 180 „Starlink“-Satelliten von SpaceX kreisen bereits um die Erde und machen SpaceX zum weltgrößten Satellitenbetreiber. Jetzt sollen es noch mehr Satelliten werden: Am 29. Januar 2020 um 15.06 Uhr will das private Raumfahrtunternehmen von Elon Musk weitere 60 Satelliten in eine Erdumlaufbahn schießen. Für den vierten „Starlink“-Launch soll erneut eine „Falcon 9“-Rakete mit einer bereits zwei Mal zuvor verwendeten Raketenstufe verwendet werden.
Der Start wurde bereits mehrere Male aufgrund schlechten Wetters verschoben, zuletzt vom 27. Januar 2020 auf den 28. Januar, dann auf den 29. Januar. Die eingeplante Raketenstufe war nach Angaben von SpaceX zuvor bereits beim Start der ersten „Crew Dragon“-Demo-Mission* zur ISS im Einsatz (März 2019). Anschließend wurde sie aufbereitet und für eine Satelliten-Mission im Juni 2019 erneut genutzt.
Die Raketenstufe soll kurz nach dem Start auf dem SpaceX-Drohnenschiff „Of Course I Still Love You“ im Atlantik landen. Etwa 45 Minuten nach dem Start sollen außerdem zwei weitere Schiffe die zwei Hälften der Nutzlastverkleidung mit jeweils einem Netz einfangen. Neben den Recyling-Raketenstufen ist das ein weiterer Teil des SpaceX-Plans, möglichst viele Teile einer Rakete wiederzuverwenden und Raketenstarts dadurch günstiger zu machen.
Die 60 „Starlink“-Satelliten, die die Rakete ins All transportiert, werden in einer Höhe von 290 Kilometern ausgesetzt. Anschließend soll jeder einzelne Satellit von SpaceX-Mitarbeitern auf seine Funktionsfähigkeit hin überprüft werden, bevor sich die Satelliten mit Hilfe von eingebauten Triebwerken auf eine Höhe von 550 Kilometern anheben.
Die 60 neuen „Starlink“-Satelliten sollen Teil der „Starlink“-Konstellation von SpaceX werden. Dahinter steckt der Plan von Elon Musk und seinem Unternehmen, in Zukunft schnelles Internet aus dem Weltall anzubieten - und zwar auch in den entlegensten Ecken der Welt. „Starlink“ sei das „am weitesten fortgeschrittenen Breitband-Internet-System“ heißt es in einer Pressemappe zum neuesten „Starlink“-Start.
Der Plan von SpaceX ist es, mehrere tausend „Starlink“-Satelliten ins All zu schicken und noch 2020 den ersten Kunden in den USA und Kanada Internetservices anzubieten. Mindestens 400 Satelliten seien für „minimale Abdeckung“ erforderlich, mindestens 800 Satelliten für eine moderate Abdeckung, erklärte Elon Musk vor einiger Zeit. SpaceX will im Jahr 2020 alle zwei bis drei Wochen weitere 60 Satelliten ins All schicken. Ab 2021 soll es eine „globale“ Abdeckung mit „Starlink“-Internet geben.
Nicht jeder ist begeistert von den Plänen von SpaceX und Elon Musk: Nachdem im Mai 2019 die ersten 60 Satelliten gestartet waren, konnte man ihre Auswirkungen auf der Erde gut erkennen: Die „Starlink“-Satelliten huschten - wie an einer Schnur aufgereiht - deutlich sichtbar über den Nachthimmel*. Je höher die Satelliten stiegen, desto schwächer wurde ihr Licht, doch sie sind auch heute noch deutlich sichtbar.
Zahlreiche Astronomen und Astronomie-Organisationen kritisierten diesen Eingriff in den Nachthimmel und die Auswirkungen auf die Wissenschaft. Beim „Starlink“-Start Anfang Januar war erstmals ein Satellit dabei, der eine Lösung des Problems testen sollte: Er war mit einer schwarzen Schicht versehen, um ihn dunklser zu machen. Was aus diesem Versuch namens DarkSat wurde, ist bisher nicht bekannt. Fest steht allerdings, dass Astronomen weiterhin vor den Auswirkungen der „Starlink“-Satelliten warnen. Ihre Kritikpunkte:
Bei einem Treffen der American Astronomical Society (AAS) in Honolulu hat SpaceX noch einmal betont, dass man eine Lösung finden wolle, berichtet „Nature“. „SpaceX ist fest entschlossen, einen Weg zu finden, damit unser „Starlink“-Projekt den Wert der von Ihnen allen durchgeführten Forschung nicht beeinträchtigt wird“, zitiert „Nature“ Patricia Cooper von SpaceX.
Über den USA drohen zwei Satelliten miteinander zu kollidieren - das könnte gefährliche Folgen haben.
Von Tanja Banner
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