Doch wie politisch ist Far Cry 5 denn nun? Deprimierenderweise so gut wie gar nicht. Wer sich - analog zu GTA 5 - einen ätzenden Kommentar auf gesellschaftliche Fehlentwicklungen in den USA verspricht, der wird enttäuscht sein. Abgesehen von Landschaft und Ausstattung hätte die Sekte ihr Unwesen auch in jedem anderen Land ihr Unwesen treiben können. Und - leider - ist wieder einmal die einzige Möglichkeit, Probleme zu lösen, alles niederzuballern, was mit einer Knarre auf die Spielfigur zugelaufen kommt. Das ist schade, weil die Geschichte und der Handlungsort durchaus die Möglichkeit geboten hätten, aus einem sehr guten Spiel ein fantastisches Spiel zu machen, das in Erinnerung bleibt. Aber die USA sind durchaus ein wichtiger Markt - und die Hälfte dieses Marktes vor den Kopf zu stoßen, das ließen die Marketingprofis von Ubisoft dann wahrscheinlich doch nicht zu.
So bleibt Far Cry 5 ein sehr gutes Spiel, das dennoch unter seinen Möglichkeiten bleibt. Ein Spiel mit einer wunderschönen, spannenden Spielwelt, technisch brillant und gut zu steuern. Aber eben auch ein Spiel mit einer höchst durchschnittlichen Geschichte, mit einem hervorragenden Koop, der durch das seltsame Progressionssystem schnell zu Arbeit ausartet. Ein Spiel, das Spaß macht, aber auch nur Gewalt als Lösung präsentiert und deswegen auf gar keinen Fall in Kinderhände gehört.