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„Star Wars Jedi: Fallen Order“ im Test: Warum nicht gleich so?

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Rückkehr der Jedi-Spiele: «Star Wars: Fallen Order» im Test
Warum nicht gleich so?: «Star Wars: Fallen Order» im Test. © dpa / Electronic Arts

EA und Star Wars - das passte bislang kaum zusammen. Doch nun erscheint „Star Wars Jedi: Fallen Order“ und sorgt für eine erhebliche Erschütterung der Macht.

Es gibt nur wenige Marken auf der Welt, die so verlässlich die Kassen klingeln lassen wie „Star Wars“. Auch gut vier Jahrzehnte nach der Kinopremiere des ersten Teils ist die Sternenkriegs-Saga allgegenwärtig. Deswegen war man auch gespannt, als bekannt wurde, dass sich ausgerechnet der Spielegigant „Electronic Arts“ die Rechte an der Marke gesichert hatte.

Dann passierte nicht viel. Reihenweise Titel wurden angeteasert und umgehend wieder eingestampft. Das erste „Star Wars: Battlefront“ entpuppte sich als reiner Multiplayer-Titel und ließ ausgerechnet das außen vor, was die Fans am meisten lieben: die Geschichte. Der Nachfolger bot dann zwar auch eine Singleplayer-Kampagne auf, wirklich vom Hocker gerissen hat das aber auch niemanden.

Insofern war die Erwartungshaltung zumindest bei mir sehr überschaubar, als „Star Wars Jedi: Fallen Order“ angekündigt wurde. Auf gar keinen Fall hypen lassen, war die Devise. Das war schwieriger als gedacht, je mehr man erfuhr. Eine reine Singleplayer-Kampagne mit Fokus auf die Geschichte? Hmm, klingt gut. „Uncharted 4“ und „Tomb Raider“ als Vorbilder? Nur nicht zu vorfreudig werden...

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ im Test: Unerwartet gelungen

Nun endlich ist „Fallen Order“ verfügbar. Und nun endlich darf der Fan sagen: Es ist gut geworden. Sehr gut. Viel besser als befürchtet. Sicher, bei den Entwicklern von „Respawn Entertainment“ hätte man von Beginn an hoffnungsvoll sein können. Geht doch unter anderem der superbe Ego-Shooter „Titanfall 2“ auf ihr Konto. 

Aber zu oft wurde man als Fan schon enttäuscht. Dieses Mal nicht. Erzählt wird die Geschichte von Cal Kestis. Nach den Geschehnissen von Episode 3 ist der ehemalige Jedi-Padawan auf dem Schrottplaneten Bracca abgetaucht. Doch ewig kann das Leben im Exil nicht weitergehen. Nach einem hochdramatischen und packend inszenierten Tutorial greift Cal wieder zum Lichtschwert und setzt seinen Weg auf der hellen Seite der Macht fort.

Das ist ebenso konventionell wie packend inszeniert. Und „konventionell“ ist dabei keinesfalls böse gemeint. „Fallen Order“ liefert dem Fan genau das, was er will. Die Geschichte eines Jungen, der zum Jedi wird. Der sich mit seiner und der dunklen Seite der Macht auseinandersetzen muss. Eine Geschichte voller Rückschläge, voller Zweifel, voller kleiner warmherziger Momente.

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ im Test: Eindrucksvolle Story, tolles Spielsystem

Doch nicht nur die vielen Wendungen, die die Story schlägt, wissen zu begeistern. Auch spielerisch wird das Rad nicht neu erfunden, die bestehenden Erfolgsrezepte werden aber geschickt vermengt und es entsteht ein verführerisches neues Gericht. Look, Steuerung und Akrobatik können den Einfluss von Uncharted und Tomb Raider nicht verhehlen. Es wird viel gesprungen, geklettert und gerätselt. Das aber auch durchgängig spaßigem Niveau. Bei der Kampfsteuerung sind leichte Anleihen bei den „Dark Souls“-Spielen nicht zu übersehen. Cals einzige Waffe ist sein Lichtschwert, weswegen die Kämpfe durchaus eine taktische Komponente haben.

Im Gegensatz zu „Dark Souls“ lässt sich der Schwierigkeitsgrad allerdings deutlich humaner justieren. Habe ich beim Vorbild nach ein paar Stunden den Controller frustriert in die Ecke geworfen, kann ich bei „Fallen Order“ die Schwierigkeit so einstellen, dass sie mich zwar fordert, aber nie überfordert und dadurch den Spielfluss hemmt. Wer es sich gern dreckig gibt, kann aber auch „Fallen Order“ so einstellen, dass schon kleinste Fehler zum virtuellen Ableben führen. Gut gemacht! Neben dem Schwert hat unser Nachwuchsjedi Cal auch noch die Macht zur Verfügung. Diese Macht macht das Spiel gleich noch viel spaßiger. Es ist einfach ungemein befriedigend, Gegner per Machtschubs in den Abgrund zu schicken oder per Magnet-Machtkraft zu sich heranzuziehen.

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ im Test: Der süßeste Sidekick seit Ewigkeiten

Im Verlauf des Spiels wird auch der süßeste Sidekick seit langem immer wichtiger: der Androide BD1, der uns auf Schritt und Tritt begleitet, alle möglichen Sachen hacken, ziehen und verschieben kann und dadurch zum wichtigsten Werkzeug bei der Lösung der Rätsel wird. Allein BD1 und die vielfältigen Möglichkeiten, ihn einzusetzen, wäre schon den Kaufpreis wert.

Durch unsere und seine sich stetig erweiternden Fähigkeiten lohnt es sich auch immer wieder, die bereits besuchten Planeten noch einmal aufzusuchen. Wie bei „Metroid Prime“ lassen sich dadurch neue Wege zu neuen Arealen mit neuen Rätseln und neuen Gegnern aufsuchen.

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ im Test: Technisch vollkommen in Ordnung

Auch rein technisch gibt es nicht viel zu meckern (getestet wurde auf der PS4 Pro). Man sieht dem Spiel schon an, dass es mit der betagten Unreal Engine 4 entstanden ist, dennoch ist „Fallen Order“ hübsch. Die einzelnen Planeten unterscheiden sich wahrnehmbar voneinander und bei der wichtigsten Frage geben sich die Entwickler von „Respawn“ keine Blöße. Wenn das Lichtschwert brummt, die Macht summt und die Blaster feuern, dann stellt sich unverkennbar das gute alte „Star Wars“-Gefühl ein. Und ruckelig wird es dabei auch nie.

Fazit: 

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ ist das Star Wars-Spiel, auf das die Fans seit Jahren warten. Eine spannende, nostalgische Geschichte gepaart mit hervorragenden Spielmechaniken. Ganz ausschließlich für den Fan allein ohne Multiplayerstress - ein Muss für jeden Fan.

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