Früher waren die Leoniden ein auffälliger Sternschnuppen-Strom, weshalb der November als Sternschnuppen-Monat galt. Allerdings ist die Staubwolke, durch die die Erde fliegt, mittlerweile so weit verstreut, dass das Maximum der Leoniden nicht mehr besonders auffällig ist.
Alle 33 Jahre gibt es jedoch eine Besonderheit: Kreuzt die Erde die Flugbahn des Kometen Tempel-Tuttle, kurz nachdem der das innere Sonnensystem durchquert hat, steigt die Zahl der Sternschnuppen stark an. Es kann dann zu einem Sternschnuppen-Sturm mit bis zu mehreren tausend Sternschnuppen pro Stunde kommen, meist kommt es dabei jedoch „nur“ zu mehreren hundert Sternschnuppen pro Stunde. Das nächste Mal werden zwischen 300 und 500 Sternschnuppen pro Stunde in den Jahren 2022 und 2033 erwartet, 2094 könnte es dagegen zu einem großen Sternschnuppen-Sturm mit tausenden Sternschnuppen kommen.
Da die Leoniden mittlerweile nicht mehr so stark ausgeprägt sind, kann man auch nicht mit vielen Sternschnuppen rechnen. 2020 wird eine „Zenithal Hourly Rate“ (ZHR) von 15 Sternschnuppen erwartet. ZHR steht für die Anzahl der Sternschnuppen, die ein Beobachter innerhalb einer Stunde bei perfekt dunklem Himmel sehen kann, wenn der Radiant des Sternschnuppenstroms im Zenit steht.
Die Leoniden sind am gesamten Nachthimmel unterwegs, sie scheinen aus dem Sternbild Löwe zu strömen (der so genannte „Radiant“). Das Sternbild geht gegen Mitternacht im Osten auf. Um die Sternschnuppen zu sehen, sollte man sich einen möglichst dunklen Ort - wenn möglich außerhalb des Lichts der Stadt - suchen. Ein Ort mit Rundum-Blick ist perfekt. Generell ist die Beobachtungssituation im November 2020 sehr gut: Das Maximum der Leoniden fällt mit dem Neumond* zusammen - das heißt, das helle Licht des Mondes stört bei der Beobachtung von Sternschnuppen nicht.
Eine spezielle Ausrüstung benötigt man nicht, um Sternschnuppen zu beobachten. In kalten Novembernächten empfiehlt sich jedoch passende Kleidung und eine Thermoskanne mit einem warmen Getränk. Da man für die Sternschnuppen-Suche etwas Geduld benötigt, sollte man auch über einen Liegestuhl nachdenken.
Im November gibt es weitere - deutlich kleinere - Sternschnuppen-Ströme. Die Alpha-Monocerotiden fallen vom 15. bis 25. November mit einem Maximum von fünf Sternschnuppen pro Stunde am 22. November. Im Jahr 2019 rechneten Experten mit einer Besonderheit: Es könnten für kurze Zeit bis zu 1000 Sternschnuppen pro Stunde* fallen, hatten sie vorausgesagt - doch die Prognose traf nicht ein.
Die November-Orioniden sind vom 13. November bis zum 6. Dezember zu sehen, ihr Maximum erreichen sie mit einer ZHR von 3 am 28. November. Der Sternschnuppen-Strom der Phoeniciden fallen vom 22. November bis 9. Dezember, ihr Maximum erreichen sie am 2. Dezember.. (Tanja Banner) *fr.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.