Twitter unterstützt die Browsereinstellung "Do Not Track" (DNT) künftig nicht mehr - sie habe sich nicht wie gehofft als Branchenstandard durchgesetzt. Einige Browser bieten ihren Nutzern DNT an, damit ihr Surfverhalten nicht Dienst- oder Seiten-übergreifend nachverfolgt wird. Dadurch, dass die Umsetzung des DNT-Standards weder verbindlich noch eindeutig festgelegt ist, können sich Verbraucher aber nicht sicher sein, dass sich Unternehmen an dieses Signal halten.
Anstelle von DNT bietet Twitter seinen Nutzern jetzt "detailliertere Datenschutzeinstellungen". Im Hinblick auf die Qualität des Datenschutzes birgt das ein Risiko. "Wenn die einfache Ja-Nein-Entscheidung bei DNT jetzt ersetzt wird durch komplizierte Privacy-Einstellungen, kann das viele Nutzer überfordern", sagt Matthias Enzmann vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie.
vzbv-Rechtsreferentin Elbrecht hält die Darstellung der persönlichen Datenschutzeinstellungen für "ziemlich transparent". Bedenklich findet sie die Voreinstellungen, die Twitter im Bereich "Individualisierung und Daten" vornimmt. Nutzer müssten sich so erst aktiv gegen eine Datenweitergabe entscheiden.
Fragwürdig sei auch, dass diese Einstellungen in den Accounts schon vor dem Inkrafttreten der neuen Datenschutzrichtlinien umgesetzt wurden. "Es bleibt zu hoffen, dass Twitter diese Daten noch nicht nutzt", sagt Elbrecht.
afp