Das entschied zumindest das Amtsgericht Bad Hersfeld. In dem Fall, der einem Familienrichter im Jahr 2017 vorlag, wurde entschieden, dass die Mutter eines 11-jährigen Kindes dafür verantwortlich ist, stets schriftliche Einwilligungen aller gespeicherten Kontakte ihres Sohnes einzuholen.
Eine allgemein bindende Wirkung scheint die Entscheidung aber nicht zu haben. Auch wenn damals eine echte „Abmahnwelle“ sämtlicher Nutzer von WhatsApp, das zu Facebook gehört, befürchtet wurde, folgte nichts dergleichen, zumal es sich bei dem Beschluss des Amtsgerichts Bad Hersfeld um einen Einzelfall handelt.
Wer WhatsApp nutzt, überlässt der „Datenkrake“ Facebook viele seiner Informationen. Dies ist mittlerweile nur allzu bekannt und lässt sich nicht durch eine simple Einstellung verhindern. Sollte man seine Daten tatsächlich schützen wollen, empfiehlt sich lediglich die Löschung der App und die Deaktivierung des Accounts.
Nach wie vor bleibt allerdings das Problem bestehen, dass WhatsApp über andere Kontakte an die Daten bei WhatsApp von Dritten gelangen kann. Um das zu verhindern, müsste man die eigenen Kontakte darauf hinweisen, dass sie sämtliche im Telefonbuch vom Handy gespeicherten Informationen über einen löschen sollen, sobald man selbst den Messenger-Dienst deinstalliert hat.
Nicht zum ersten Mal steht WhatsApp im Fokus von Datenschutzfragen. Wem die App nun doch zu unsicher wird, der könnte auf Signal, Telegram oder Threema* umsteigen, auf denen die eigenen Daten sicherer sind.
Kehrt man dem Marktführer erst einmal den Rücken, stößt auf der Suche nach anderen Option schnell auf die App Signal. Der Messenger besitzt eine sogenannte End-to-End-Verschlüsselung und wird sogar von Edward Snowden empfohlen, da Signal als relativ abhörsicher gilt. Darüber hinaus ist die App kostenlos.
Selbigen Datenschutz schreibt sich auch Threema auf die Fahne. Die App aus der Schweiz kann ebenfalls mit End-to-End-Verschlüsselung punkten und benötigt für die Nutzung noch nicht einmal eine Telefonnummer. Kostenpunkt: 3,99 Euro.
Auch der Messenger-Dienst Telegram hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein echter Konkurrent von WhatsApp zu werden. Bereits seit geraumer Zeit setzt die kostenfreie App auf seriösen Schutz von Daten und verschlüsselte Kommunikation.
Lesen Sie hier: Facebook gewinnt vor Gericht gegen WhatsApp-Hackergruppe.
Von Nail Akkoyun
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