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Sicherheitslücken bei WhatsApp steigen dramatisch an: Facebook schätzt sie als "kritisch" ein

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Bei WhatsApp gibt es erhebliche Sicherheitslücken. Facebook schätzt sie als "kritisch" ein. Derzeit gibt es zwölf gravierende Mängel.

Plötzlich waren riesige Datenmengen vom Smartphone des Amazon-Chefs Jeff Bezos verschwunden. Zuvor hatte ihm der Saudi-Kronprinz Mohammed Bin-Salman ein Video über WhatsApp geschickt. 

Mittlerweile hat die UNO bestätigt, dass das Smartphone von Amazon-Chef Jeff Bezos von Saudi-Prinz Mohammed bin Salman gehackt wurde. Jeff Bezos Problem ist kein Einzelfall. Laut "Financial Times" haben die Meldungen über gemeldete Sicherheitslücken bei WhatsApp* im Jahr 2019 drastisch zugenommen. 

WhatsApp: Zwölf kritische Sicherheitslücken wurden dokumentiert

So hat die US-amerikanische National Vulnerabilities Database (NVD), eine Datenbank, die Software-Schwachstellen dokumentiert, für das vergangene Jahr zwölf WhatsApp-Sicherheitslücken* gemeldet, welche auch von WhatsApp bestätigt wurden. In sieben Fällen habe WhatsApp die Einschätzung "kritisch" vergeben. "Kritisch" meint eine massive Sicherheitslücke und Gefahr für Daten.

Marc Rogers, Sicherheitschef der weltgrößten Hacker-Konferenz Def-Con glaubt, dass die angestiegene Meldung von Sicherheitslücken darauf basiert, dass WhatsApp bei der Programmierung der App zu nachlässig gewesen ist. "Viele dieser Lücken lagen sicher da rum und es gibt eine sehr große Chance, dass sie ausgenutzt wurden", sagte Rogers. 

WhatsApp: Laut Ex-NSA-Mitarbeiter  - Facebook für Sicherheitslücken verantwortlich

Ex-NSA-Mitarbeiter Ron Gula hat derweil Facebook als Schuldigen ausgemacht. "Facebook ist verantwortungslos", sagte Gula. Das Unternehmen müsse die Lücken beheben. Facebook ist sich hingegen keiner Schuld bewusst. "Wir sind sehr sicher, dass man die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht hacken kann", sagte Facebook-Pressesprecher Nick Clegg im Gespräch mit "BBC". 

Die gemeldeten Sicherheitslücken bei der NVD seien ein positives Signal, das von Transparenz zeugt. Außerdem habe man die Sicherheitslücken mittlerweile behoben und Apples Betriebssystem iOS sei der eigentliche Grund für die Schwachstellen.

WhatsApp: Sicherheitslücken haben dramatisch zugenommen

Rückblick: In den vergangenen Jahren hat WhatsApp zwei Lücken gemeldet, die als mittelschwer klassifiziert wurden. Die Anzahl an Sicherheitslücken haben sich also drastisch erhöht. Laut "Financial Times" glauben Experten nicht an einen Zufall und die Lücken sind demnach länger vorhanden gewesen und ausgenutzt worden. Die Aufregungen über Daten bei WhatsApp hört bisher nicht auf.

Von Moritz Serif 

Immer wieder nutzen Hacker die Lücken des Messengers aus. Bei WhatsApp bringt ein Code-Trick das Konto in Gefahr - so schützen Sie sich.

Der Saudi-Hack hat indes Konsequenzen: WhatsApp soll nach dem Bezos-Hack nicht mehr von UNO-Vertretern genutzt werden.

*hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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