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Wie man Backups und Datenumzüge meistert

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Mails, Musik, Fotos, Videos oder Dokumente. Das alles will regelmäßig gesichert werden - und muss hin und wieder mal auf ein neues Gerät umziehen. Die richtige Strategie spart hier Zeit und Ärger.

Klassiker: Eine externe Festplatte ist ideal zur Datensicherung. Foto: Henrik Josef Boerger/dpa-tmn
1 / 5Klassiker: Eine externe Festplatte ist ideal zur Datensicherung. Foto: Henrik Josef Boerger/dpa-tmn © Henrik Josef Boerger
USB-Sticks eigenen sich gut als Speichermedium, wenn man nur vergleichsweise wenige Dateien speichern möchte. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn
2 / 5USB-Sticks eigenen sich gut als Speichermedium, wenn man nur vergleichsweise wenige Dateien speichern möchte. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn © Andrea Warnecke
Ab in die Cloud: Wer seine Daten in Onlinespeichern ablegen möchte, tut dies am besten verschlüsselt. Foto: Ole Spata/dpa-tmn
3 / 5Ab in die Cloud: Wer seine Daten in Onlinespeichern ablegen möchte, tut dies am besten verschlüsselt. Foto: Ole Spata/dpa-tmn © Ole Spata
Jan Schüßler ist Redakteur bei der Fachzeitschrift «c't». Foto: Andreas Wodrich/Heise Medien/dpa-tmn
4 / 5Jan Schüßler ist Redakteur bei der Fachzeitschrift «c't». Foto: Andreas Wodrich/Heise Medien/dpa-tmn © Andreas Wodrich
Rainer Schuldt ist Ressortleiter bei der «Computer Bild». Foto: Katharina Rose/Computer Bild/dpa-tmn
5 / 5Rainer Schuldt ist Ressortleiter bei der «Computer Bild». Foto: Katharina Rose/Computer Bild/dpa-tmn © Katharina Rose

Hannover (dpa/tmn) - Im Idealfall beginnt das große Datensichern nicht erst mit dem Kauf eines neuen Rechners oder Smartphones. Jan Schüßler vom Fachmagazin «c't» rät zur «3-2-1-Regel».

Von wichtigen Dateien sollte es drei Kopien inklusive des Originals geben. Zur Sicherung verwenden Nutzer am besten mindestens zwei verschiedene Medien, also etwa Festplatte und einen Onlinespeicher (Cloud).

Denn: «Wenn man zwei baugleiche Festplatten hat, kann es immer sein, dass nicht nur eine davon ausfällt», erläutert Schüßler. Eine der Kopien sollte außer Haus gelagert werden. Die Überlegung dahinter: «Brennt das Haus oder das Büro mitsamt des Rechners ab, wären so wenigstens die Daten gesichert.»

Cloud vs. Festplatte

Onlinespeicher, Festplatte oder USB-Stick - welches Speichermedium man wählt, hängt davon ab, was man sichern möchte. Wer lediglich einige Dokumente oder Fotos speichern will, sei mit Cloud oder USB-Stick gut bedient, sagt Jan Schüßler.

Bei einer überschaubaren Anzahl an Dateien lassen sich die Daten aus der Cloud später wieder auf den neuen Computer oder auf das neue Smartphone aufspielen. «So geht es idealerweise auch mit Kontakten oder Browser-Lesezeichen», sagt Rainer Schuldt von der «Computer Bild».

Der Cloud-Vorteil: Sie müssen sich um die Stabilität und Sicherheit der Daten nicht kümmern. «Bei einer externen Festplatte muss man dagegen darauf aufpassen, sie nicht zu verlieren oder zu zerstören», sagt Schüßler. Andererseits sollten Anwender dem Anbieter ihres Onlinespeichers Cloud vertrauen können. Ideal sei eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aller hochgeladenen Daten, bei der nur der Benutzer selbst den Schüssel kennt.

Backup-Software und Timemachine

Für die Sicherung aller Programme und Daten auf einem Rechner empfiehlt Schuldt spezielle Backup-Programme für Windows beziehungsweise die in macOs integrierte Backup-Lösung Timemachine. Damit lässt sich alles komplett auf einem neuen Computer spiegeln.

Empfehlenswert für Windows ist etwa die Backup-Software Duplicati. Schüßlers Tipp: Per Voreinstellung sind die Backups hier zunächst nicht verschlüsselt. Die Option Passwort-Verschlüsselung sollte man aber aktivieren. Es gibt sie auch bei vielen anderen Programmen.

Windows selbst enthält ebenfalls eine Funktion zur Sicherung des Systems. «Ich rate allerdings davon ab», sagt Jan Schüßler. Die Funktion sei seit Windows 7 nicht weiterentwickelt worden.

Die «c't» hat aber ein eigenes Gratis-Tool namens Wimage entwickelt, das Funktionen nutzt, die schon in Windows 10 drinstecken. Damit lässt sich das komplette Laufwerk C inklusive aller Einstellungen in einer Abbild-Datei sichern.

Bei einem Neustart etwa auf einem anderen Rechner sehe es zunächst so aus, als würde man das Betriebssystem komplett neu installieren. «Stattdessen schiebt man dem Installationsprogramm ein anderes Festplattenbild unter, nämlich das gesicherte», erläutert Schüßler. Das Tool richte sich eher an fortgeschrittene Nutzer.

Generell rät Schüßler dazu, ab und an zu testen, ob das Backup noch funktioniert - ob die Daten also weiter abrufbar sind: «Wenn man einen anderen PC zur Hand hat, könnte man damit testen.»

Kaufsoftware und Mails

«Wer Kaufsoftware übertragen will, besitzt in der Regel einen Registrierungscode», erklärt Schuldt. Der sei häufig mit dem Rechner verknüpft, auf dem das Programm installiert ist. Deshalb muss man zunächst die Bindung der Software an den Computer aufheben, die Software auf dem neuen Rechner installieren und erneut mit dem Code registrieren.

Auch der Umzug von Mails sei relativ einfach, sagt Schuldt. Denn in der Regel werden Mails über das sogenannte IMAP-Protokoll geschickt und versendet. «Bei IMAP lagern die Originale immer auf dem Server des Providers», weiß Schuldt. Richtet man also das Mailkonto auf dem neuen Computer ein, werden alle Mails und Ordner automatisch mit dem Server synchronisiert und nichts geht verloren.

Eher selten und unpraktisch: Mailkonten, die nach dem POP3-Verfahren betrieben werden. «Bei POP3 werden die Mails vom Server auf den Computer bewegt und stehen dann als Kopie nicht mehr auf dem Server bereit», erklärt. Wer POP3-Konten hat, sollte Mails daher bei einem Umzug zunächst lokal auf einer externen Festplatte archivieren und bei der Neuinstallation wieder importieren.

© dpa-infocom, dpa:200708-99-719880/3

WIMage

Duplicati

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