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Zeitung: Facebook ist 50 Milliarden Dollar wert

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Der Streit zwischen Mark Zuckerberg und den Zwillingen Tyler und Cameron Winklevoss.
Der Streit zwischen Mark Zuckerberg und den Zwillingen Tyler und Cameron Winklevoss. © dpa

New York - Facebook nutzen 500 Millionen Menschen. Das könnte der Firma künftig eine Menge Geld einbringen - glauben zumindest Investoren aus aller Welt. Rund 50 Milliarden Dollar soll das soziale Netzwerk inzwischen inoffiziell wert sein.

In nur sechs Jahren ist Facebook zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt geworden. Die Online-Plattform wird laut einem Bericht der “New York Times“ nun auf 50 Milliarden Dollar taxiert. Damit ist sie auf Augenhöhe mit global agierenden Konzernen wie Walt Disney oder Honda. Die Bewertung beruht auf einer neuen Investitionsrunde in das nicht börsennotierte Unternehmen. Die US-Bank Goldman Sachs bringe 450 Millionen Dollar ein, die russische Investmentfirma Mail.ru (früher Digital Sky Technologies) weitere 50 Millionen, schrieb die “New York Times“ unter Berufung auf eingeweihte Personen. Die Firmen äußerten sich nicht zu dem Bericht. Auch die Schnäppchen-Plattform Groupon hat wieder Geld eingesammelt.

Bei Facebook ausgestiegen ist der deutsche Investor Thomas Heilmann, einer der Gründer der Werbeagentur Scholz & Friends und heute stellvertretender Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Berlin. “Ich habe vor Weihnachten verkauft“, sagte Heilmann dem “Tagesspiegel“ (Dienstag). Als reiner Finanzinvestor habe er Anfang 2009 - wie früher schon bei Internetfirmen wie Pixelpark oder Xing - Anteile “im Promillebereich“ an Facebook erworben. Das Unternehmen sei damals mit rund vier Milliarden Dollar bewertet worden. “Die aktuelle Bewertung von Facebook ist irre, auch wenn etwa Goldman Sachs immer noch damit Geld verdienen könnte“, betonte Heilmann. Als Teil der Abmachung werde Goldman Sachs weitere 1,5 Milliarden Dollar von verschiedenen Geldgebern einsammeln, hieß es in der “New York Times“.

Damit habe sich das Unternehmen eine starke Position für den Facebook-Börsengang verschafft - für Banken ein lukratives Geschäft. Von den eigenen Facebook-Anteilen kann Goldman Sachs bis zu 75 Millionen Dollar an Mail.ru weiterverkaufen. Die Russen haben bereits rund 400 Millionen Dollar investiert und gehören damit zu den wichtigen Anteilseignern. Die Bewertung zeigt, welche Erwartungen die Investoren in das Netzwerk stecken. Zum Vergleich: Der Suchmaschinen-Riese Google brachte es nach seinem Börsengang im August 2004 auf 27 Milliarden Dollar. Heute ist er laut einem aktuellen Ranking des “Handelsblatts“ knapp 150 Milliarden Dollar wert. Facebook hat sich zu einer der beliebtesten Websites weltweit aufgeschwungen. Mehr als 500 Millionen Mitglieder sind dort aktiv, die US-Nutzer rufen die Plattform mittlerweile häufiger auf als die jahrelange Nummer eins, Google.

Angesichts dieser immensen Reichweite verlagern immer mehr Konsumgüterhersteller einen Teil ihres Werbebudgets zu Facebook, darunter Coca-Cola und Adidas. Auch die Schnäppchen-Website Groupon hat weitere 500 Millionen Dollar Kapital eingesammelt. Ziel der Finanzierungsrunde seien 950 Millionen Dollar, schrieb das “Wall Street Journal“ unter Berufung auf einen Bericht der Finanzmarkt-Regulierungsbehörde SEC. Die Investoren seien nicht bekannt. Groupon verkauft Rabattgutscheine und ist auch in Deutschland aktiv. Kürzlich hatte das zwei Jahre alte Unternehmen ein Übernahmeangebot von Google in Höhe von sechs Milliarden Dollar abgelehnt.

Lange Zeit galt Werbung in Online-Netzwerken als schwieriges Geschäft; unter anderem weil Nutzer dort nicht gezielt nach etwas suchen - wie bei Google - sondern ihre Kontakte pflegen wollen. Die Vorbehalte schwinden jedoch, zumindest gegenüber Facebook als größtem sozialen Netzwerk. Facebook muss Umsatz und Gewinn nicht veröffentlichen, weil es in Privatbesitz ist. US-Medien spekulieren, dass der Erlös 2010 bei zwei Milliarden Dollar lag. Mit der neuen Finanzspritze hat das Netzwerk seit seiner Gründung im Februar 2004 mehr als 1,2 Milliarden Dollar Kapital erhalten. # dpa-Notizblock ## Redaktioneller Hinweis - Der “Tagesspiegel“-Beitrag lag vorab in redaktioneller Fassung vor.

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dpa

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