«Der Vorteil ist, dass hierbei das gewünschte Format der Leinwand selbst bestimmt werden kann», nennt Ulrike Kuhlmann einen Vorteil der Do-it-yourself-Lösung. Als weitere mögliche Variante weist sie auf Springrollos hin, die ab 30 Euro zu haben seien. «Allerdings gibt es bei der Montage einige Dinge zu beachten: Bringt man es vor dem Fenster an, dringt womöglich Licht an den Seiten durch, was beim Filmegucken sehr stört», schränkt die Expertin ein. Außerdem sollte das Rollo fest angebracht werden. Denn wird es oft aus den Halterungen genommen, geht die Einrollmechanik kaputt.
Problem: Lichtreflexion
Grundsätzlich gilt es zu berücksichtigen, dass die Projektionswand ein starker Lichtreflektor ist. Anders als beim Fernseher reflektiert die Leinwand jedes Licht, erklärt die Stiftung Warentest. Kann der Fernseher, um Schwarz darzustellen, einzelne Pixel ganz abschalten, reflektiert die Leinwand auch Licht, wenn sie Schwarz wiedergeben soll. Fußballfans nerve das besonders, wenn etwa der Rasen gerade im Schatten liegt. In diesem Fall helfe es nur, den Raum abzudunkeln. Bei Kurzdistanz-Beamern gelte zudem: Die Projektionsfläche muss sehr eben sein. Falten in der Leinwand oder Strukturtapeten brächten sonst ungewollte Schatten ins Bild.
Damit hinterher das Format passt, sollte man vor der Anschaffung einer Leinwand klären, wozu sie überwiegend eingesetzt werden soll. «Wer Filme schaut, verwendet das 16:9-Format - wer Fotos zeigen möchte, setzt eher auf das 4:3-Format», erklärt Ulrike Kuhlmann.
Außerdem lohnt es sich, vorher zu testen, wie viel Fläche im Raum in Beschlag genommen wird. «Man sollte die Leinwand vorher nach Länge und Breite ausmessen», rät Andreas Nolde. «Außerdem sollte beachtet werden, dass Nutzer bei einer motorisierten Leinwand 10 bis 20 Zentimeter Projektionsfläche am oberen Ende verlieren, da hier das Gehäuse montiert wird.»
Beamer-Leinwand-Abstand berechnen
Gain-Faktor
Der Leuchtdichtefaktor (Gain-Faktor) wird bei Leinwänden verwendet, um das visuelle Abstrahlverhalten der Oberfläche beurteilen zu können. «Der Gain-Faktor verstärkt den Bildkontrast und hat Einfluss auf den Blickwinkel», erklärt Ulrike Kuhlmann vom «c't»-Fachmagazin. «Ein gewöhnlicher Wert wäre 1,0 oder 1,1.» Je höher der Faktor, desto stärker ist das Licht gebündelt, und desto heller wirkt die Projektion. Gerade wenn der eigene Beamer vielleicht nicht so lichtstark ist, lohnt es sich, bei der Leinwand auf einen höheren Gain-Faktor zu achten.