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Dschungelcamp 2019: Was taugt der „Miracle Morning“ von Bastian Yotta?

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Die Dschungelcamper um Bastian Yotta (rechts) beim „Miracle Morning“.
Die Dschungelcamper um Bastian Yotta (rechts) beim „Miracle Morning“. © MG RTL D

Es ist ein festes Ritual im Dschungelcamp 2019: Bastian Yottas „Miracle Morning“. Aber was taugt das Ganze eigentlich? Das erklären Motivations-Coaches.

Jeder hat so sein Ritual nach dem Aufstehen. Manche bevorzugen Sport und Dehnübungen. Andere brauchen eine Tasse Kaffee oder eine Zigarette, um überhaupt in den Tag starten zu können. Im Dschungelcamp 2019 erleben wir täglich den von Bastian Yotta eingeführten „Miracle Morning“.

Dschungelcamp 2019: So funktioniert der „Miracle Morning“ von Bastian Yotta

Bei diesem Ritual versammeln sich die Camper - oder jedenfalls ein paar von ihnen - um Bastian Yotta.

Dschungelcamp 2019: Der „Miracle Morning“ von Bastian Yotta im Video

Erfunden hat Bastian Yotta den Miracle Morning übrigens nicht. Das morgendliche Ritual stammt vom US-amerikanischen Autor Hal Elrod. Er entwickelte die „Miracle-Morning-Methode“, um wieder laufen zu lernen, nachdem er mit 20 Jahren bei einem Autounfall so schwer verletzt wurde, dass er zunächst im Rollstuhl saß.

Als er nach dem Unfall aus dem Koma erwacht war, sagten die Ärzte Elrod, dass er nie wieder würde laufen können. Denkste! Hal Elrod lief keine zehn Jahre nach dem Unfall einen Ultra-Marathon und arbeitet heute als Coach und Redner.

Laut Elrod soll diese eine „Miracle-Morning-Stunde“ alles verändern, positive Energie heraufbeschwören und langwährende Motivation für ein glücklicheres Leben bringen. Sein Buch „Miracle Morning: Die Stunde, die alles verändert. Steh auf und nimm dein Leben in die Hand“ wurde zum Bestseller.

Video: 5 IDEEN aus dem Buch Miracle Morning von Hal Elrod

Aber bringt das Ganze auch was? Ja, meint Mental-Trainer und Coach Uwe Pettenberg. Er sagte der Bild-Zeitung: „Wenn ich eine Affirmation wie ‚Es geht mir von Tag zu Tag und in jeder Hinsicht immer besser und besser‘ täglich wiederhole, unterstützt durch die entsprechenden Bewegungen der Arme, wird das auf jeden Fall auch einen positiven Effekt auf mich haben.“

Vor allem das gemeinschaftliche Mental-Erlebnis der Dschungelcamp-Kandidaten wertet der Experte als sinnvoll: „Das Sprechen und Singen der Affirmationen im Team macht hier besonders Sinn. Es vermittelt ein gutes Gefühl. Das haben wir so schon beim Singen im Kindergarten gelernt. Sobald eine Gemeinschaft dahinter steht, sind wir motivierter und gehen gestärkter in unsere Aufgaben.“

Wie Uwe Pettenberg betont, motiviert der Miracle Morning alle Teilnehmer effektiv für die Dschungelprüfungen: „Durch die gemeinschaftliche Motivationsübung bekräftigt, wird sich der Teilnehmer in den Prüfungen mehr anstrengen, um sein Team zu unterstützen.“

Sportpsychologe: So effektiv ist Yottas Miracle Morning

Vincent Rödel (Sportpsychologischer Berater, u.a. Energie Cottbus und Olympiastützpunkt Brandenburg) erklärt gegenüber der Seite Fitbook: „Der ‚Miracle Morning‘ ist ein Ritual. Es geht darum, den Schalter von Nacht auf Tag umzulegen und Energie für sich – und im Fall des Dschungelcamps auch andere – zu schaffen. Der Bewusstseinszustand soll geändert werden, man soll ins ‚Hier und Jetzt‘ gelangen und eine „Jetzt geht’s los“-Mentalität entwickeln.“

Grundsätzlich sei das nicht neu, Rituale seien etwa in Kirchen oder beim Sport ganz normal und schon lange etabliert. Letztlich gehe es beim Miracle Morning darum, über rituelle (= immer gleich ablaufende) Handlungen einen bestimmten mentalen und körperlichen Zustand herzustellen und/oder sich auf etwas einzustellen.

Auch Vincent Rödel hält den „Miracle Morning“ im Dschungelcamp 2019  für effektiv: „Man muss daran glauben und sich darauf einlassen, dann kann das funktionieren. Wenn man sich die Leute im Dschungel anschaut, sieht man, dass die Camper, die das Ritual machen, auf jeden Fall mit mehr Energie in den Tag starten als die anderen. Die Körperhaltung ist eine ganz andere.“

Dschungelcamp: Mega-Zoff zwischen Chris und Yotta

Wichtig sei, dass der „Miracle Morning“ immer freiwillig durchgeführt und idealerweise bereits gemeinsam entwickelt wurde. Es funktioniere aber natürlich auch alleine. Jeder solle seinen eigenen Weg finden – „es gibt nicht nur den einen“, betont Motivations-Experte Rödel. Weder müssten Rituale laut sein, noch aus bestimmten, geschweige denn komplizierten körperlichen Handlungsabfolgen bestehen. So könne sich jeder sein eigenes Ritual angewöhnen.

Vincent Rödel erklärt: „Hierzu sollte man sich bewusst machen, dass man jetzt Energie für den Tag braucht, und sich folgende Fragen stellen: Wie will ich sein? Wie will ich auftreten? Was will ich erreichen? Wie möchte ich meinen Tag gestalten? Wenn einem das bewusst ist, kann man daraus Handlungen ableiten und somit seinen eigenen ‚Miracle Morning‘ gestalten.“

Und? Wollen Sie auch mal den „Miracle Morning“ ausprobieren? Viel Spaß!

Wegen „Miracle Morning“ droht Bastian Yotta juristischer Ärger

Die Wirksamkeit der Übungen steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt als die Frage, ob Bastian Yotta wirklich der Erfinder ist. Ein US-Amerikaner, der das Konzept bereits vor Jahren als Buch herausgebracht hat, erwägt eine Klage gegen Yotta.

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