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ESC 2018: Geheime Details zu deutscher Auswahl durchgesickert - Fans schockiert

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Unser Song für 2017 - Gewinnerin Isabella ·Levina· Lueen
Levina floppte 2017 für Deutschland. © dpa

Der Eurovision Song Contest geht in Portugals Hauptstadt 2018 in die nächste Runde. Der NDR sucht jetzt wohl nach neuen Kandidaten - und nun durchgesickerte Details zum Auswahlmodus bereiten vielen große Sorge ...

Hamburg - Es geht wieder los. Der NDR ist auf der Suche nach einem neuen Act, der Deutschland beim ESC 2018 vertreten soll. Jetzt sind erste Details zum Auswahlmodus durchgesickert.

Wie der ESC-Fanclub OGAE sowie Prinz.de berichten, ging die erste Einladung für eine Bewerbung schon über die Kölner Künstlervermittlung der Agentur für Arbeit im „Fachbereich Musical“ raus. Der Aufruf lautet folgendermaßen: 

„Du bist ein einzigartiger Künstler, ein Mensch, der sein Ding durchzieht und mit großer Leidenschaft Musik macht! Du liebst nichts mehr, als auf der Bühne zu stehen! Zu singen und zu performen ist Dein Leben! Dann bist Du der Richtige für uns und für Deutschland.

Denn wir suchen den deutschen Teilnehmer für den Eurovision Song Contest 2018. Egal ob als Solokünstler, im Duo oder mit Deiner Band – wir wollen, dass Du die europäischen Zuschauer flashst. Und das mit Deiner unverstellten und authentischen Art.

Wenn Du für dieses einmalige Erlebnis brennst, wenn Du immer schon davon geträumt hast, bei der größten Musikshow der Welt dabei zu sein, wenn Du die Chance ergreifen willst, Gleichgesinnte aus ganz Europa kennenzulernen, die den gleichen Traum haben wie Du, dann melde Dich bei uns!!“

Eurovision Song Contest 2018: Auswahlkriterien ganz neu aufgestellt

Aus diesem Auszug lässt sich einiges an Änderungen herauslesen! Die letzten Jahre durften Künstler höchstens noch ihre eigene Gitarre mit zum Casting für den Vorentscheid mitbringen - diesmal können sie wohl ihre ganze Band mitbringen. 

Alle sind herzlich eingeladen, egal ob Musicaldarsteller/in, Duos, Bands oder Schlagersänger/in. Wie man einer Ergänzung des Aufrufes entnehmen kann, müssen die Bewerber, laut Prinz.de, „Videos oder Audio-Dateien, aussagekräftige Fotos sowie einen kurzen, knackigen Bewerbungstext einreichen“.

Eurovision Song Contest 2018: Eigene Lieder für Bewerbung nicht erwünscht?

Aus der ganzen Mail kann man wohl auch entnehmen, dass ein selbst kreierter Song für die Bewerbung nicht nötig ist. Das regt bei vielen Fans zur Sorge an: Zuschauer lieben Echtheit und Authentizität, und genau das geht mit einem aufgezwungenen Lied verloren. Ein Facebook-User beschwert sich: „Es ist ein SONG Contest, aber einen Song brauchen die Kandidaten nicht, sondern nur Showtalent.“ 

Es ist allerdings keineswegs neu, dass der deutsche Vertreter mit einem Song von Profi-Komponisten zum ESC fährt - im Gegenteil.

Zuschauer, die Hoffnung hatten, Deutschland lande in Lissabon mal nicht auf dem letzten oder vorletzten Platz, sind auch über eine andere Tatsache verärgert: Der Suchaufruf stammt zwar vom NDR, läuft aber über eine Kölner Musicalagentur. Natürlich ist es wichtig, dass das Talent eine gute Stimme zu bieten hat - diesen Punkt könnte man mit Musicaldarstellern hoffentlich abhaken. Prinz.de und die Leser seines Blogs sind sich aber ziemlich sicher, dass Deutschland mit einer Performance, die einem Musical gleichzustellen ist, nicht weit kommen werde.

Finale des 62. Eurovision Song Contest
Levina landet 2017 mit „Perfect Life“ auf dem vorletztem Platz. © picture alliance / Julian Strate

Eurovision Song Contest 2018: Es soll wieder ein Newcomer richten - und nicht ein Topstar

Stefan Raab
Stefan Raab und Lena Meyer-Landrut nach dem ESC- Sieg 2010: Fans wünschen sich diese Zeit zurück. © picture alliance / dpa

Viele treue Zuschauer stellen auch die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit in Frage. Die Befürchtung, der Vorentscheid könnte wieder ein Casting für „Nachwuchs-Profis“ werden, kann man aus vielen Kommentaren herauslesen. Ein Leser von Prinz.de wünscht sich Stefan Raab zurück, der zusammen mit Lena Meyer-Landrut 2010 den Sieg nach Deutschland holte.

Es soll offenbar wieder ein frisches, unbekanntes Gesicht für Deutschland antreten. Was grundsätzlich erfreulich ist - sich allerdings in den vergangenen Jahren immer wieder als Desaster erwiesen hat: Levina 2017 und Ann Sophie 2015 belegten den vorletzten bzw. letzten Platz. Allerdings floppten auch jene deutschen Vertreter mit einer gewissen Erfahrung in den letzten zehn Jahren meist, siehe Cascada oder No Angels.

Der Ansatz, wie mit dem nach dem öffentlichen Shitstorm zurückgezogenen Xavier Naidoo einen Topstar zum ESC zu schicken, scheint jedenfalls nicht weiter verfolgt zu werden.

Eurovision Song Contest 2018: Auch positive Reaktionen zu Auswahlmodus

Doch nicht alles an den veränderten Auswahlkriterien scheint schlecht zu sein. Viele Fans sind erfreut über die Tatsache, dass endlich auch mal Duos oder Bands versuchen könnten, den Titel nach Deutschland zu holen. 

In welchem Format entschieden wird, wer Deutschland 2018 in Lissabon vertreten wird ist noch unklar. Es bleibt nur zu hoffen, dass es nicht wie im Jahr 2015 ausgeht, als es hieß: „Germany: Zero Points.“

nb

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