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ESC 2019: Warum ist Israel heute beim Eurovision Song Contest dabei?

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Kobi Marimi vertritt Israel beim ESC 2019 in Tel Aviv.
Kobi Marimi vertritt Israel beim ESC 2019 in Tel Aviv. © AFP / MENAHEM KAHANA

Israel ist heute Gastgeber beim ESC 2019. Aber warum ist Israel als Land im Nahen Osten eigentlich beim Eurovision Song Contest dabei?

Man mag es kaum glauben, aber das kleine Land Israel (9 Millionen Einwohner) gewann den ESC öfter als das große Deutschland (über 80 Millionen Einwohner). Na gut, wenn wir uns so ansehen, welche Totalausfälle wir schon zum Eurovision Song Contest geschickt haben, dann ist das eigentlich kein Wunder.

Schaut man auf die Landkarte, dann fragt man sich schon, warum das Land heute bei einem europäischen Musikwettbewerb teilnimmt. Für alle, die im Erdkunde-Unterricht gepennt haben: Israel grenzt an Ägypten, Jordanien, Syrien und den Libanon. Liegt also nicht unbedingt in Mitteleuropa. Dennoch ist das Land seit 1973 (mit ein paar Aussetzern) beim ESC dabei. Aber was genau ist der Grund?

Darum ist Israel heute beim ESC dabei

Vor allem, weil Israel der europäischen Kultur und dem europäischen Musikmarkt eng verbunden ist. Man darf nicht vergessen, dass nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust vor allem Juden aus Europa nach Israel emigrierten.

So nahm die israelische Sängerin Esther Ofarim schon 1963 für die Schweiz am Eurovision Song Contest in London teil. Mit dem Lied „T’en vas pas“ belegte sie einen hervorragenden zweiten Platz. Zudem brachte das Duo Esther & Abi Ofarim in den 1960er-Jahren in Deutschland mehrere Nummer-Eins-Alben heraus. 

Bei dieser Verbundenheit zum europäischen Musikmarkt verwundert es nicht, dass Israel Anfang der 1970er-Jahre der Europäischen Rundfunkunion (European Broadcasting Union, kurz: EBU) beitrat, die den ESC ausrichtet. Der EBU gehören neben den europäischen Ländern auch einige Staaten aus dem westasiatischen und nordafrikanischen Raum an.

Auf der offiziellen deutschen Eurovisions-Seite ist im Hinblick auf die Teilnahme außereuropäischer Länder am ESC festgehalten: 

„Auch wenn es immer wieder anders zu lesen ist: Der ESC ist kein European Song Contest, sondern ein Eurovision Song Contest. Und an der Eurovision, dem internationalen Programmaustausch der EBU, dürfen alle Länder teilnehmen, die aktives Mitglied der Europäischen Rundfunkunion sind. Für die Mitgliedschaft in dieser illustren Runde muss man einen nationalen Rundfunkdienst innerhalb der sogenannten Europäischen Rundfunkzone betreiben oder in einem Land, das Mitglied im Europarat ist. Und in dieser Zone liegen nicht nur Deutschland, Frankreich und Schweden, sondern eben auch Israel, Aserbaidschan, Armenien und Georgien. Welche Länder zur Europäischen Rundfunkzone gehören, bestimmt im Übrigen nicht die EBU, sondern die Internationale Fernmeldeunion (ITU).“

Übrigens ist neben den genannten außereuropäischen Ländern heute auch Australien beim ESC dabei.

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fro

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