Köln - Sex vor laufenden Kameras: Das ist nicht der einzige moralische Tiefpunkt der neuen RTL2-Show „Game of Clones - Ein Klon zum Verlieben“. Der Sender schafft mit „Game of Clones“ ein neues Dating-Show-Format, das vor allem Frauen zu einem Produkt macht, das sich der Kandidat am PC passgenau entwirft. Die Kommentare auf Twitter sind eindeutig: Die Show sei sexistisch und erniedrigend.
Besonders an der Tatsache, dass am selben Donnerstag, an dem die Show ausgestrahlt wurde, im deutschen Bundestag eine Feier zum 100-jährigen Bestehen des Frauenwahlrechts abgehalten wurde, hängen sich viele Twitter-User auf.
Ein Jahr nach der #metoo-Debatte scheint der Sender das Thema Sexismus nach Ansicht vieler Twitter-User immer noch nicht verstanden zu haben.
Ein sogenannter Picker - auf Deutsch: Pflücker oder Sammler - entwirft sich in der Show mittels eines Computerprogramms seine Traumfrau und sucht sich Körpergröße, Haarfarbe, Statur, Körbchengröße, Kleidung und Accessoires für sie aus. Eine Userin kommentiert:
Damit die Show nicht nur gegen Frauen maximalen Sexismus beweist, nehmen an „Game of Clones“ nicht nur die drei Singles Marcel (26), Marco (33) und Patrick (31) teil - auch Yana (22) darf laut RTL2 als einzige Frau ihren Traummann entwerfen. Die Macher des Formats gehen dann auf die Suche, um sechs nahezu identische Partner für die Kandidaten zu finden. Die Folge mit „Pickerin“ Yana wurden bisher nicht ausgestrahlt. Die Show ist auf vier Episoden ausgelegt.
In einer Luxus-Villa sucht sich der Mann dann innerhalb von fünf Tagen den „Klon“ aus, der auch charakterlich seinen Erwartungen an die perfekte Partnerin entspricht. Nach und nach sortiert der Picker die Frauen aus, bis am Ende nur noch die einzig wahre Frau für ihn übrig bleibt.
Kandidat Marco vergnügte sich in der zweiten Folge der Show vor laufender Kamera unter der Bettdecke mit Kandidatin Jasmin. Auch sonst geht es heiß her und ziemlich schnell zur Sache zwischen Picker und Kandidatinnen.
Ein anderer User stellt diese Frage:
Viele ziehen den Vergleich zu anderen TV-Formaten. „Der Bachelor“ oder das Dschungelcamp wirken laut Twitter-Usern neben „Game of Clones“ wie „Bildungsfernsehen“.
Einige User schalteten ohnehin nur ein, weil sie auf den Start des Dschungelcamps warteten.
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