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Immer extremer: Das sind die TV-Trends 2015

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Köln - Show-Macher in aller Welt loten aus, was der Zuschauer noch nicht gesehen hat. Körperliche Höchstleistungen sind gefragt, aber auch soziale Experimente. Zuweilen sorgt das für Empörung.

Extreme Survival-Experimente gehören nach Expertenansicht dieses Jahr zu den Trends im internationalen Fernsehshow-Geschäft. Der US-Sender National Geographic Channel etwa setzt bei „The Raft“ (Das Floß) zwei Fremde ohne Wasser und Nahrung mit einem Boot auf offener See aus. Die Idee sei recht rau, sagte der Show-Scout des TV-Konzerns ProSiebenSat.1, Bernhard Sonnleitner, am Donnerstag beim Medienforum NRW in Köln.

Extrem auch das Konzept der niederländischen Show „Father's Pride“: Schwule Männer, die wegen ihrer Homosexualität mit ihrem Vater verkracht sind, sollen sich wieder versöhnen. Helfen sollen dabei gemeinsame Abenteuer im Dschungel.

Kämpfende Arbeitslose als Show-Idee

„Echte Menschen“ und „echte Realitäten“ seien ebenfalls auf dem Vormarsch, schilderte Sonnleitner. „Nach mehreren Jahren mit gescripteter Realität gibt es nun eine Umkehr zurück zu den Wurzeln.“ So löste in Großbritannien die geplante BBC-Show „The hardest Grafter“, in der Arbeitslose um eine Prämie kämpfen, schon vor Beginn der Dreharbeiten heftige Debatten aus. In den USA brachte die NBC-Show „The Briefcase“ Menschen in Versuchung - mit einem Koffer voller Geld, den sie mit einer anderen Familie in Not teilen sollten. Wie gerecht, sollten sie bestimmen.

Laut Sonnleitner ebenso im Trend: Gameshows mit körperlichen Höchstleistungen. So müssen bei der Show „Bullseye“ des US-Senders Fox Teilnehmer als eine Art menschliche Geschosse eine riesige Zielscheibe treffen. Darüber hinaus gebe es auch immer mehr Experimente mit Überraschungsshows und Sendungen, in denen Prominente schräge Dinge machen oder Aufgaben lösen müssen.

Kinder gehen immer

Sendungen mit Kindern sind nach wie vor gefragt: Sehenswert sei beispielsweise das spanische Format „Stand up for your Country“ (Steh auf für dein Land), in dem ein Kind mit seinem Vater oder seiner Mutter auf der Showbühne singt. Das Saalpublikum entscheidet über deren Weiterkommen mit Standing Ovations. Diejenigen Teams, die die meisten Zuschauer zum Aufspringen bringen, kommen ins Finale. Am Ende kürt das Publikum am Bildschirm die Sieger. „Das könnte ein neuer Dreh sein.“ Eine Reihe solcher Duette waren zuvor im Internet Klick-Hits gewesen.

dpa

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