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Kritik an RTL-Show nimmt zu: So unlogisch ist das „Undercover Boss“-Konzept

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Bei „Undercover Boss“  ist nach sechs Jahren die Luft raus. Die Quoten aber stimmen noch.
Bei „Undercover Boss“  ist nach sechs Jahren die Luft raus. Die Quoten aber stimmen noch. © RTL

Köln - Bei „Undercover Boss“ schlüpft ein verkleideter Unternehmens-Chef in die Praktikantenrolle und horcht seine Mitarbeiter aus. Eigentlich ein interessantes Konzept. Doch bei RTL scheitert es.

Das Konzept der RTL-Sendung „Undercover Boss“, die seit dem Jahr 2011 in unregelmäßigen Abständen ausgestrahlt wird, ist eigentlich ziemlich simpel. Der Chef eines großen Unternehmens lässt sich äußerlich komplett verändern und schlüpft anschließend unerkannt in die Rolle eines Praktikanten, um in die verschiedenen Stationen seines Betriebs hineinschnuppern und sich ein Bild über die dort verrichtete Arbeit und die Mitarbeiter machen zu können.

Seit nunmehr neun Staffeln können die Zuschauer Montag abends um 21:15 Uhr verfolgen, wie die Chefs sich bei ihren Praktikanten-Tätigkeiten anstellen. Doch die Proteste an dem Konzept werden immer lauter.

Auffälliges Kamerateam begleitet „Praktikant“

Wie die Medien-Website DWDL berichtet, sind die Quoten von „Undercover Boss“ zwar bestens, durch den dauerhaften Werbecharakter der Sendung für die vorgestellten Unternehmen sowie dem zweifelhaften Konzept bleibe aber ein fader Beigeschmack. 

Grund dafür ist das offensichtliche RTL-Team, das die vermeintlichen Praktikanten offiziell begleitet und dafür keinen wirklich plausiblen Grund anführt. Die ganze Sendung wird in den ersten zwei Minuten zusammengefasst - am Ende bleibt nur noch die Frage, welche Geschenke die Mitarbeiter wohl am Ende bekommen.

Nach nunmehr 40 Folgen der RTL-Sendung ist es zudem sehr unlogisch, dass die Angestellten nicht sofort aufhorchen, wenn ein vermeintlicher Ein-Tages-Praktikant samt RTL-Kamerateam vor ihnen steht.

Weiterhin kritisiert die Medien-Website den hohen Werbe-Charakter der Show. Eine Stunde lang wird ein bestimmtes, vorher möglicherweise unbekanntes, manchmal gar insolventes Unternehmen in den Vordergrund gerückt. Echte Kritik erntet der Chef so gut wie nie. Dafür darf er nach jeder noch so simplen Tätigkeit erst mal seine fleißigen Angestellten loben und sagen, wie gut es hinter den Kulissen doch läuft. Glaubhaft geht anders. 

Zuschauer nehmen das Konzept nicht mehr ernst

Auch die Zuschauer sind von dem Konzept nicht mehr überzeugt. Und so häuften sich am Montag bei der Ausstrahlung der 40. Folge auf Twitter die kritischen Kommentare. 

Möglicherweise muss RTL  sich also für die kommende Jubiläumsstaffel auf ein neues Konzept umsteigen. Die Zuschauer würden es dem Sender danken.

Katharina Haase

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