Markus Lanz, ZDF, von Donnerstag, 28. November, 23.15 Uhr. ZDF-Mediathek
Das gab Dagmar Rosenfeld Gelegenheit, der Partei vorzuhalten, sei nur noch groß darin, „sich klein zu machen“. Denn selbstredend hatte Lanz wieder einen journalistischen Gegenpart zu den Genossen eingeladen, und statt Robin Alexander oder Wolfram Weimer war die Chefredakteurin der rechten „Welt“ gekommen. Rosenfeld befand, die SPD habe doch sehr viel durchsetzen können in der Groko, und Walter-Borjans wollte auch hier differenzieren: Die Grundrente etwa sei vor allem deshalb ein guter Kompromiss, weil der Ausgangspunkt nicht schon ein Kompromiss gewesen sei.
Sascha Lobo, als Experte für die Digitalisierung geladen, hatte dann auch noch ein Bonmot zu bieten: Die SPD habe das Kunststück fertiggebracht, „immer wieder umzufallen, ohne zwischendurch aufzustehen“. Die Partei mache seit 60 Jahren eine Politik, mit der Angela Merkel kein Problem hätte.
Das wollen Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans ja nun ändern, unter anderem mit mehr Steuergerechtigkeit, besseren Löhnen und einer Pflicht zur Weiterbildung, die Markus Lanz ganz besonders aufstieß: „Das überzeugt mich nicht.“ Muss es ja nicht. Aber dass er dann seine rechte Hilfskraft auch noch fragte: „Überzeugt Sie das, Frau Rosenfeld?“ machte die Veranstaltung dann endgültig zum Trauerspiel.
Von Daland Segler
Es ist wieder soweit: Markus Lanz bügelt wieder ein ganzes Jahr mit deutschen Boulevardmeldungen flach. ZDF-Talk bei Markus Lanz: Wie ein Moderator seine eigene Sendung absaufen sieht. Mit von der Partie: Heiner Lauterbach.