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Tatort Münster: Liefers und Prahl fordern doppelte Gage

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Seit 2003 im Dienst: Axel Prahl und Jan Josef Liefers als Kommissar Thiel und Professor Boerne.
Seit 2003 im Dienst: Axel Prahl und Jan Josef Liefers als Kommissar Thiel und Professor Boerne. © dpa

Köln - Jan Josef Liefers und Axel Prahl wollen für ihre Rolle als Tatort-Duo aus Münster mehr Geld. Einem Medienbericht zufolge verhandeln die Schauspieler mit dem WDR um eine Gehaltserhöhung.

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Gerade erst feierten Kommissar Thiel und sein Kollege Professor Boerne die 30. Folge des Tatorts Münster - und das in einer besonders dramatischen Version. Professor Boerne, gespielt von Jan Josef Liefers, wurde dabei fast Opfer einer bösen Vergiftung. Als gegen Ende sein Ermittler-Kollege Thiel dem Publikum vermittelte, der Professor sei noch am Leben, atmete Fernsehdeutschland auf: Der Tatort aus Münster ist für viele schließlich das absolute Schmankerl der beliebten Krimiserie.

Tatort Münster: Liefers und Prahl fordern doppelte Gage

Ob es nun an dem Champagner lag, der in Anbetracht der Top-Einschaltquoten bestimmt zur Genüge geflossen ist, sei dahin gestellt. Gerüchten der Rheinischen Post zufolge soll das Tatort-Duo aus Münster nun nämlich eine deutliche Erhöhung seiner Gage gefordert haben. Fast den doppelten Lohn wollen Axel Prahl und Jan Josef Liefers für ihre Rollen als Tatort-Kommissare. Derzeit verdienen sie laut Recherchen der RP 120.000 Euro pro Tatort, ihren Forderungen zufolge soll die Vergütung auf 250.000 Euro pro Folge steigen. Das Jahresgehalt der beiden würde dann bei einer Million Euro liegen, im Falle von fünf Münster-Krimis jährlich sogar bei 1,25 Millionen. 

Eine gute Grundlage für ihre Forderung haben die zwei Ermittler aus Münster: Bislang führen sie die Rekordliste der Tatort-Sendungen an, ihr Krimi "Schwanensee" steht in puncto Einschaltquoten an erster Stelle. Und auch die Zuschauerzahlen ihrer weiteren Folgen zeigen: Das Publikum liebt den Tatort aus Münster. Vielleicht weil die beiden ein bisschen an Dick und Doof erinnern, vielleicht aber auch einfach, weil sie Comedy so geschickt wie kein anderes Duo in ihren Tatort integrieren. Die Gagen der anderen Ermittler wurden nun übrigens ebenfalls veröffentlicht.

Lohnerhöhung für Liefers und Prahl? WDR auf Sparkurs

Genau aus diesem Grund steht der verantwortliche Sender WDR nun unter Druck. Verlieren will er das Duo aus Münster mit Sicherheit nicht, die Quoten sprechen schließlich für sich. Dennoch segelt der WDR gerade auf Sparkurs: Von 2016 an sollen dem WDR um die 100 Millionen Euro pro Jahr im Etat fehlen, bereits 2014 kündigte er einen Abbau von 500 Planstellen bis 2020 an (die WAZ berichtete). Eine Entscheidung gegen eine Gehaltserhöhung für die beiden Kommissare könnte damit auch eine Entscheidung gegen den Münster-Krimi sein. Ob der WDR das in Kauf nehmen würde, wird bezweifelt. Die Rheinische Post sieht die Verantwortlichen in der Haltung, auf die Forderungen einzugehen und beruft sich hierbei auf Insider.

Bis jetzt haben sich allerdings sowohl der Sender als auch die beiden Schauspieler nicht zu den aktuellen Verhandlungen geäußert. Weder der WDR noch Liefers oder Prahl gaben Angaben über die Richtigkeit der Lohndiskussion. 

Juristische Prüfung: Bedarf die Lohnerhöhung im Tatort Münster einer Zustimmung im WDR-Rundfunkrat?

Eine Frage soll Insidern der Rheinischen Post zufolge juristisch aktuell im Vordergrund stehen. Es komme nämlich darauf an, ob die beiden Schauspieler gemeinsam oder getrennt bewertet werden. Bei gemeinsamer Betrachtung würden Liefers und Prahl auf ein Honorar von über zwei Millionen Euro kommen - dann müsste der WDR-Rundfunkrat zur Abstimmung gezogen werden. Beide lassen sich laut Rheinischer Post allem Anschein nach durch den selben Verhandlungspartner vertreten, auch ihre Forderungen und Verträge sollen übereinstimmen.

Wenn Liefers und Prahl ihre Forderungen durchsetzen können, würden sie damit in die Sparte der Topverdiener der Tatort-Kommissare rutschen. Diese führen aktuell Maria Furtwängler als Kriminalhauptkommissarin Charlotte Lindholm und Til Schweiger als Nick Tschiller an.

Am 4. Oktober gibt es einen neuen Fall aus Dresden: Wird "Der König der Gosse" gut? Wir haben vorab reingeschaut.

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