Nicht nur Söder bekam sein Fett weg. Alle Studiogäste nahmen die deutschen Urlauber in die Pflicht. Hüther kritisierte: „Es ist nicht die Reise an sich, sondern es ist das Verhalten im Ausland.“ Wer dort Party mache und alle Abstands- und Hygieneregeln missachte, müsse sich nicht wundern. Genauso sah es Schroeder: „Man kann zwei Wochen in Mallorca auf einer einsamen Finca sitzen und niemanden sehen.“
Von einem Verbot für Urlaube in Risikogebiete hielte niemand etwas, so Flüchter. Stattdessen brauche es eine „gute Teststrategie”, verlangte er – oder zwei Wochen Quarantäne. Diesen Preis müsse der Urlaub in den Risiko-Regionen haben.
Hüther selbst erklärte, in Südtirol Wandern gewesen zu sein. Als Plasberg ihm ein paar Weingläser zu viel und damit Corona-Regel-Verletzungen andichten will, wehrt Hüther sich kühl: „Sie unterschätzen die Diszipliniertheit eines Ökonomen“, so Hüther. „Ich kann auch ein Glas mehr trinken als sonst, aber dann muss ich nicht rumjohlen. Das ist nicht mein Urlaubstil.“
Der einzige Lichtblick der Sendung kam ebenfalls vom Ökonomen Hüther: „Der Blick auf die Wirtschaft ist nicht mehr so pessimistisch", sagte er.
Flüchter denkt derweil an die Schüler, die als erstes von härteren Regelungen getroffen wurden: „Ich finde es schwierig, dass man sagt, die Leute dürfen in Risikogebiete fahren, aber die Schüler müssen es dann ausbaden“, meinte sie. Damit bezog sich die Mutter zweier Kinder auf Einschränkungen im Schulbetrieb als Reaktion auf die erneut steigenden Fallzahlen.
Flüchter kritisierte: „Es gibt nach wie vor viele Schulen, in denen die Fenster in den Klassenräumen nicht zu öffnen sind”, beklagte sie. Für Massentests sei Geld da, für dringende Sanierungsarbeiten in Schulen nicht. Berndt sagte: „Kinder müssen an erster Stelle stehen.“
Auch auf Anti-Corona-Demos kommen die Gäste zu sprechen. Tschentscher wehrt sich dagegen, die Demonstranten pauschal als „Covidioten" zu bezeichnen. „Es gibt ein paar, wo der Begriff ‚Idiot‘ es vielleicht trifft“, sagt er . „Aber ansonsten sollte man eine ganze Gruppe von Menschen so nicht bezeichnen!“
„Das sind durchaus kluge Leute, das sind Leute, die sich Sorgen machen”, sagte Berndt. Sie will inhaltliche Debatten geführt sehen: „Wenn Menschen von ihrem Weltbild sehr überzeugt sind, dann ist es unglaublich schwierig, diesen Dingen argumentativ beizukommen.” - (cg - *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.)