Sollte es so kommen, dürfen Fans wohl auch mit keinem überragenden Cliffhanger am Ende der Staffel rechnen. Denn auch davon lebt die britische Serie - allein das Ende von „Der Reichenbachfall“ hat „Sherlock“-Fans weltweit zwei Jahre lang spekulieren lassen, wie der Detektiv es schaffte, seinen eigenen Tod vorzutäuschen. Keine der Theorien reichte tatsächlich an das heran, was sich die Serienmacher Moffat und Gatiss ausgedacht haben.
Moffat klingt auch optimistischer als Cumberbatch, was die Zukunft seiner Serie anbelangt: "Eigentlich wäre ich schon etwas überrascht, wenn das jetzt die letzte Staffel wäre. Es könnte allerdings durchaus sein. Wir haben eben zwei Filmstars mit an Bord. Die Jungs brauchen die Rollen in Sherlock schon lange nicht mehr. Sie drehen die Serie nur, weil sie es wollen." In einem Gespräch mit „The Radio Times“ machte Steven Moffat den Fans sogar Hoffnung auf eine fünfte Staffel. „Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht genau, wie es in Zukunft weiter geht. Gebt uns einen Moment und Mark und ich werden zu Arthur Conan Doyle zurückkehren und sehen, was wir verpasst haben. Das Spiel könnte noch nicht vorbei sein."
Eine weitere große Frage ist: Taucht in der 4. Staffel ein weiterer Holmes-Bruder neben Sherlock und Mycroft auf? Mycroft erwähnt ihn kurz in „Sein letzter Schwur“ und ein Bild, das auf Twitter kursierte, ließ erahnen, dass „Sherlock“-Fans diesen nun kennenlernen:
Der Charakter Sherrinford Holmes wurde zwar nicht von Arthur Conan Doyle erfunden, es gibt ihn aber in einer fiktiven Biographie über den Meisterdetektiv von Wlliam S. Baring-Gould. Als ältester Holmes-Bruder soll er das Familienerbe verwalten. So viel sei an dieser Stelle verraten: Die „Sherlock“-Macher haben Sherrinford ganz anders in die Serie eingeflochten, als die meisten Fans das aller Wahrscheinlichkeit nach erwartet haben - zu sehen in der Folge „Das letzte Problem“, die am 11. Juni im Ersten ausgestrahlt wird.
Moffat und Gatiss sind wahre Meister des Geschichtenerzählens, was sie auch in der vierten Staffel wieder bewiesen haben. Nach der ersten Folge wurden zwar einige kritische Stimmen laut. Für viele war „Die sechs Thatchers“ nicht mehr der klassische „Sherlock“, sondern erinnerte eher an James-Bond-Filme mit dem Fokus auf Action und weniger auf den grandiosen Fällen. Doch „Der lügende Detektiv“ entschädigte für alles, was in der ersten Folge vielleicht nicht so gut funktioniert hat: Es war „Sherlock“ in Höchstform. Völlig von der Form des klassischen Krimis entfernt hat sich die Serie in „Das letzte Problem“ - es war vielmehr ein Psycho-Thriller. Doch auch das gehört zu einer Serie: Sie muss sich und ihre Charaktere weiterentwickeln, das unterscheidet sie so grundlegend von der Gattung des Films, die das nicht kann. Zwischen „Ein Fall von Pink“ und „Das letzte Problem“ liegen vier Staffeln und elf Folgen - und so sind Sherlock und John genau da, wo sie jetzt sein sollen.
Das können sie natürlich nur sein, weil sie von grandiosen Schauspieler gespielt werden: Keiner kann Arroganz so gut verkörpern wie Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes. Das funktioniert sensationell im Zusammenspiel mit Martin Freeman als Doctor Watson, der von dieser Arroganz ebenso angezogen wie abgestoßen ist - und dem es damit genauso geht wie den „Sherlock“-Fans.
Das haben die Serienmacher bereits vor der 4. Staffel verraten: „Geister der Vergangenheit schleichen sich in die Leben von Sherlock Holmes und John Watson und haben Abenteuer, Romantik und Terror im Gepäck. Die Geschichte geht weiter und erreicht bald ihren Höhepunkt.“
Hier sehen Sie den offiziellen Trailer zur vierten Staffel:
„The Six Thatchers“, „The Lying Detective“ und „The Final Problem“ liefen im Januar in der BBC im britischen Fernsehen.
Wenn Sie sich nun fragen, ob Sie die BBC überhaupt in Deutschland empfangen können, lautet die Antwort: ja. So geht‘s: Alle Sendungen, die der britische Sender ausstrahlt, sind kurze Zeit später bereits bei iTunes verfügbar, der Staffelpass kostet 13,99 Euro. Falls Sie unterwegs sind, ist auch das kein Problem: Mit der App BBC iPlayer haben Sie „Sherlock“ überall dabei. Einen BBC-Stream empfangen Sie außerdem über die Seite Filmon.com - dort können Sie kostenlos und legal das Programm aus Groß-Britannien anschauen.
pak