Und auch das Publikum bekam von den TV-Zuschauern sein Fett weg. So schreibt 1980YANN auf Twitter: „Könnte man vielleicht lieber die Hände des Publikums festketten, damit die nicht auf 1 und 3 mitklatschen?“
2020 ist Max Giesinger übrigens bei „Sing meinen Song“ dabei - ob er da auch mit einem so mutigen Ausschnitt überrascht?
Köln - Seit Wochen sendet ProSieben eine kryptische Vorschau zu einer neuen Sendung: riesige, zugegebenermaßen spektakulär aussehende Figuren bewegen sich von Bodyguards begleitet auf eine Tür zu, sie öffnet sich, der Weg zur Bühne wird frei - wer in den Kostümen steckt, ist überhaupt nicht erkennbar. Das ist der Clou: Unter den Hüllen verbergen sich Promis und ganz Deutschland soll erraten, um wen es sich handelt.
Der Sender betreibt einen riesigen Aufwand, um die Teilnehmer geheim zu halten und zählt auf der Website dramatisch die Sekunden bis zum Start von „The Masked Singer“ am 27. Juni um 20.15 Uhr runter. Vielleicht zurecht: Im Ursprungsland der Show, Südkorea, ist das Konzept Kult, in den USA legte die Show eine fulminante erste Staffel hin - mit echten Stars.
In übergroßen, ziemlich spacigen Kostümen versteckt, treten zehn Promis auf. Ihre Aufgabe: performen, singen. Wer? - Gute Frage! Doch in jedem Kostüm und im Einspielfilm sind Hinweise auf den echten Menschen untergebracht.
Den zu erraten wird aber denkbar erschwert: Die Stimmen sind verfälscht - nur der Gesang ist ohne Filter. Die Figur mit der besten Performance bleibt am längsten im Rennen. Einen Titel, Preis, kurz einen Gewinner gibt es in dem Sinne nicht.
Im Unterschied zur amerikanischen Schwester ist diese Show live. In Echtzeit können die Zuschauer im Internet miträtseln - und abstimmen, welche Figur die beste Show hinlegt. Wer die wenigsten Stimmen bekommt, muss am Ende der Sendung die Haube abnehmen und offenbaren, wer er ist.
Zumindest die Chef-Rätsler sind schon bekannt: Die Jury bei „The Masked Singer“ bilden Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes, Sänger Max Giesinger und Moderatorin Ruth Moschner und raten und bewerten die Figuren in jeder Show - plus ein Stargast, der von Sendung zu Sendung variiert.
Matthias Opdenhövel moderiert: „Ich freue mich tierisch“, sagt er. „Die US-Version war der Hammer. Auch ganz Deutschland wird rätseln. Alle Prominente sind möglich - außer Cro.“
Schon mehr als 7000 Neugierige folgen der Sendung auf Facebook: „Ich freue mich drauf“, schreibt ein User. Eine andere Nutzerin lobt das Konzept sehr: „Ich habe es in Amerika gesehen und es war das Beste, was ich je gesehen habe.“
Ein funkelnder Schmetterling-Alien, ein Science-Fiction-Fuchs, ein Grashüpfer-Dandy, ein venezianischer Engel, ein Kakadu, ein herziges Monster, ein Astronaut, eine Mangamädchen-Krake: Die Hüllen sind echte Kunstwerke.
Laut ProSieben kostet jede um die 15.000 Euro und wird in Handarbeit in Altötting gefertigt, nach Entwürfen der vierfachen Emmy-Gewinnerin und Kostüm-Designerin Marina Toybina. Sie arbeitet unter anderem auch für Taylor Swift.
Pro Kostüm sind bis zu fünf Wochen nötig, in denen sich auch immer wieder Tontechniker einbringen. Die Akustik muss stimmen! Jedes Kostüm wiegt bis zu 20 Kilogramm.
Der Hype in Amerika hat den Sender offenbar vorgewarnt. Das Geheimnis, wer die 10 Teilnehmer sind, wird strengstens gehütet und natürlich auch zelebriert. Niemand soll vorzeitig entdecken, wer mitmacht. Nicht einmal die Teilnehmer kennen ihre Mitstreiter.
Nur acht Personen wissen, wer unter den Masken steckt, heißt es von ProSieben, zwei davon bei ProSieben. Bodyguards holen die Stars zur Show ab, dann sind sie nur noch verhüllt unterwegs, dürfen mit niemandem reden, auch nicht miteinander, und haben persönliche Assistenten. Wie die erste Staffel von „The Masked Singer“ beim Sender Fox in den USA ablief, zeigt das folgende Youtube-Video.
Laut ProSieben sollen es Promis aus allen möglichen Bereichen sein: Musiker, Sportler, Schauspieler, Köche, Moderatoren, Politiker, Schriftsteller, Trainer, Unternehmer... In den USA haben tatsächlich Stars wie Soul-Legende Gladys Knight, Komikerin Margret Cho und Sänger, Tänzer, Moderator und Broadway-Star Donny Osmond mitgemacht.
Ob das auch der deutsche Sender, dessen Gesangsformate bisher „The Voice of Germany“ und „The Voice Kids“ sind, hingekriegt hat oder ob es wieder eine Möchtegern-Promi-Sendung ist - all das muss sich nun zeigen. Bisher klappt die Geheimhaltung jedenfalls vorzüglich. Ob das nach den ersten Folgen noch immer so ist? Für eine Überraschung sorgte ProSieben nun mit einem neuen Sendeplatz für die Simpsons.
sob