Auch bei der EM 1992 in Schweden (Deutschland verlor damals einigermaßen überraschend das Finale) überzeugte Häßler derart, dass er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt wurde. 1994 holte der Karlsruher SC Häßler für eine Ablösesumme von sieben Millionen Mark zurück in die Bundesliga. Mit Thomas Häßler spielte der KSC zwei Mal im UEFA-Pokal (der heutigen Europa League) und erreichte das Finale im DFB-Pokal 1996. In der Saison 1997/1998 folgte der rasante Absturz des Vereins, der zum
Vorname: Thomas
Spitzname: Icke
Nachname: Häßler
Geburtsdatum: 30. Mai 1966
Bekannt als: Fußballspieler
Ende der Spielzeit sogar in den Abstieg mündete. Häßler, der immer noch ein europäischer Topspieler war (so gehörte er 1996 zum Europameister-Team), verließ den Verein in Richtung Borussia Dortmund. Was im Fiasko endete. Trainer Michael Skibbe missachtete Häßler auf eine Art und Weise, wie es später nur Pep Guardiola mit Mario Götze wiederholte. Nach einer Saison hatte „Icke“ genug. Über seinen Wechsel zum BVB sagte er später dem Spiegel: „Ich wünschte, es wäre nie passiert.“
In der Beschaulichkeit des kleineren Münchner Vereins TSV 1860 blühte Thomas Häßler noch einmal so richtig auf. Was nicht zuletzt daran lag, dass Knallhart-Trainer Werner Lorant dem Ballzauberer jegliche Freiheit auf dem Platz ließ: „Ich lasse ihn machen, was er will." Lorant, der selbst schon bei der Reality-TV-Show „Die Alm“ mitmachte kommentierte in der „tz“ die Teilnahme seines früheren Spielers beim Dschungelcamp 2017: „Ist doch schön für ihn, da hat Icke mal Abwechslung. Dass er es finanziell nötig hat, glaube ich nicht.“
Mit Häßler erlebten die Münchner Löwen ihre besten Jahre, scheiterten Ende 2000 knapp an der Qualifikation für die Champions League. 2003 wurde sein Vertrag aus Kostengründen nicht mehr verlängert. Zudem gab es massive Unstimmigkeiten mit Präsident Wildmoser, der über den Fan-Liebling öffentlich lästerte. Nach einem 0:0 gegen den BVB giftete der Präsident über Häßler, der gerade einmal zehn Minuten spielte: „Will er 1,5 Millionen für das, was er heute gezeigt hat? Nix bringen, das kann ich auch. Das sage ich bewusst in dieser Härte. Wir haben Häßler viel zu verdanken, aber er uns auch. Icke soll jetzt nicht auf beleidigt machen. Er hat hier extrem gutes Geld verdient. Im Mai wird er 37, da ist die Zeit für Hochleistungssport vorbei, das muss er endlich einsehen.“ Die Fans riefen beim nächsten Auswärtsspiel: „Häßler muss bleiben, Wildmoser raus.“
„Icke“ spielte fortan noch eine Saison beim SV Austria Salzburg, dann beendete er seine aktive Karriere. Im Gegensatz zu anderen 1990er-Weltmeistern wie Rudi Völler, Jürgen Klinsmann oder Stefan Reuter, die nach dem Ende ihrer Spieler-Laufbahn erfolgreich als Trainer oder Manager wirkten, blieb Häßler der große Erfolg versagt. Er war unter anderem Co-Trainer der nigerianischen Nationalmannschaft und Sportdirektor des iranischen Profi-Vereins Padideh Maschad. Anfang 2016 heuerte er ziemlich weit unten beim Club Italia 80 in Berlin an. Vielleicht markiert das Dschungelcamp 2017 einen Neustart für ihn. Seinem Verein dürfte die Sendung jedenfalls einen wesentlich höheren Bekanntheitsgrad bescheren, als es bislang der Fall war.
Das Dschungelcamp 2017 ist nicht die erste RTL-Sendung, bei der Thomas Häßler teilnimmt. Anfang 2016 war er auch in der Tanzshow „Let’s Dance“ als Promi-Kandidat zu sehen. Der Dribbelkünstler tanzte sich in der fünften Show mit einem Cha Cha Cha ins Abseits und schied aus.
Im Dschungelcamp machen sich persönliche Tiefschläge und Tragödien immer gut als Gesprächsstoff vor dem Lagerfeuer. Kandidaten, die im Camp ihr Herz ausschütten, sammeln immer Sympathien. Ingrid van Bergen erzählte mal, wie das so war, als sie ihren Lebensgefährten erschoss. Günther Kaufmann verriet, warum er aus Liebe einen Mord gestand, den er gar nicht begangen hatte. Fiona erzählte unter Tränen von ihrer schwerkranken Mutter. Iris Klein - die Mutter von Daniela Katzenberger - berichtete, dass sie mit 17 Jahren von ihrer Mutter vor die Tür gesetzt wurde, weil sie schwanger war. Auch Thomas Häßler hat genügend Stoff für eine Lebensbeichte im Dschungelcamp.
Beim TSV 1860 München erlebte Thomas Häßler seinerzeit nicht nur seinen zweiten fußballerischen Frühling. Bei den Löwen wurde ihm auch seine Frau ausgespannt. Angela Häßler fungierte auch als Ickes Manager und war von dem Beruf gleich so angetan, dass sie sogar den Fußballer an ihrer Seite gegen einen „Berufskollegen“ eintauschte: Im Januar 2000 wurde bekannt, dass der damalige Löwen-Manager Edgar Geenen ein Verhältnis mit Angela hatte. Möglicherweise hatte diesem das harte Auftreten von Frau Häßler bei den Vertragsverhandlungen imponiert. Laut tz soll Angela Häßler damals folgendermaßen auf den Putz gehauen haben: „Wenn das Geld für einen Häßler nicht mehr reicht, können sie den Laden gleich zumachen. Lorant können sie ja schließlich auch durchschleppen. Sollen sie doch billigere Fenster in ihrem Jugendinternat einbauen, ihrem Sportdirektor die Weihnachtsgratifikation streichen oder zwei Leute im Marketing entlassen. Was weiß ich? Die Häßlers spielen jedenfalls nicht die Wohlfahrt für Sechzig.“
Der gehörnte „Icke“ war damals ein Riesenthema in den Medien. Fans und Spieler solidarisierten sich angesichts der Affäre mit Thomas Häßler. Die Liebelei seiner Frau Angela mit Manager Geenen zog auch bei den Kickern die Stimmung runter. Nach einer 0:3- Niederlage beim Aufsteiger SSV Ulm forderte der Mannschaftsrat Geenens Entlassung. Präsident Karl-Heinz Wildmoser folgte dem Ansinnen der Spieler und warf Geenen raus. Bei 1860 wollte man aus der peinlichen Geschichte Konsequenzen ziehen: Als Wildmoser kurz darauf bei einem Interview gefragt wurde, was ein neuer Manager denn so mitbringen müsse, antwortete er laut „tz“ grinsend: „A Buidl von seiner Frau…“
Häßler verkündete nach Geenens Rauswurf zunächst, dass er mit seiner Frau weiterhin beruflich verbunden bleiben wolle. „Angela und ich verstehen uns weiterhin gut, und wir haben uns ausgesprochen“, sagte er damals der Sport-Bild. „Wir lassen uns auch nicht scheiden. Sie bleibt meine Managerin, und vor allem bleiben wir Freunde." So ganz funktionierte das nicht. 2001 ließ das Paar sich entgegen der ursprünglichen Ankündigung scheiden. Das „Freunde bleiben“ verkehrte sich ins Gegenteil. Jahrelang stritten sich Thomas und Angela Häßler vor Gericht um das Umgangsrecht für die drei gemeinsamen Kinder Fabio, Jasmin und Jordi. Und um Unterhalt. Nach Informationen der Bild soll ihn der Scheidungskrieg „ein Vermögen gekostet“ haben. Dies sei einer der Gründe, warum Häßler 2017 ins Dschungelcamp geht. RTL soll ihm laut Bild für seine Teilnahme an der elften Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ eine sechsstellige Kandidaten-Gage zahlen.
Wie er gegenüber der Welt am Sonntag selbst betonte, muss Häßler nicht wegen des Geldes an irgendwelchen RTL-Formaten teilnehmen. „Es geht mir gut, es geht mir wunderbar“, erklärte er im Hinblick auf seine finanzielle Situation. Das Dschungelcamp erwähnte er gegenüber dem Blatt nicht, er dürfte es gemäß der üblichen Verträge auch nicht vor Anfang 2017.
Seit 2004 ist Thomas Häßler mit seiner zweiten Frau Anke Hermann verheiratet. Die blonde Visagistin war sogar mal Playmate: Die spätere Frau Häßler posierte im Dezember 1997 nackt für die deutsche Ausgabe des Männermagazins Playboy. Beim Oktoberfest 2002 zeigten sich der 1860-Spieler und seine neue Flamme beim offiziellen Wiesn-Termin der Löwen erstmals in der Öffentlichkeit.
Wie die „Abendzeitung“ damals berichtete (“Häßlers Neue: Sie war Häschen in der Disco - und posierte nackt“), lernten sich Thomas und seine Anke im August 2002 in der Münchner In-Disco „Maximilian‘s“ kennen, wo sie auch mal jobbte (unter anderem als Bunny mit großen Ohren bei einer Party). Dem Playboy sagte sie in den Texten zu ihren Nacktbildern: „Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, ist absolute Treue angesagt.“ In der Beziehung mit ihrem „Icke“ scheint sie sich an dieses Motto zu halten. Möglicherweise gab diese Einstellung seiner späteren Frau - vielleicht las Häßler ja auch die Playboy-Ausgabe 21/1997 - den Ausschlag, ihr einen Fing an den Ring zu stecken.
„Vielleicht, bin ich ja zu naiv, aber dann bin ich's eben", sagte er vor etlichen Jahren einmal dem Spiegel. Genau dieser Wesenszug könnte den ohnehin beliebten Sympathieträger Häßler im Dschungelcamp 2017 zum Publikumsliebling machen. Nicht selten bekamen die netten Naivlinge im Camp die meisten Stimmen. Als Beispiele seien die Dschungelkönige Ross Antony, Joey Heindle und Menderes Bağcı genannt. „Icke Häßler“ könnte in der elften Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ genau das Gegenteil von Thorsten Legat sein, der bekanntlich keinem Konflikt aus dem Weg ging. Wenn Thomas Häßler dann auch noch die Dschungelprüfungen ohne zu Murren absolviert, ist er einer der Favoriten auf den Sieg im Dschungelcamp 2017.
Sie wollen stets über das Dschungelcamp 2017 informiert sein? Klar, kein Problem: Hier lesen Sie alles über die Kandidaten von „Ich bin ein Star - holt mich hier raus“ sowie über die Sendezeiten der Dschungelshow.
fro