Die Mittdreißigerin Anna seit Sommer 2019 vermisst, ihre Zwillingsschwester und ihr Mann stehen vor einem Rätsel. Einen Abend vor dem Verschwinden habe man noch zusammen gegrillt. Immer wieder erzählen sie, dass sie bestimmte Punkte der Ermittlung selbst erst durch Fernsehberichte erfahren haben. Wie kann so etwas bei einem so hochsensiblen Thema sein? Auch das Vorgehen von Polizei und Behörden ist für die Angehörigen oft nur schwer nachvollziehbar. „Die Polizei schweigt sich aus“, heißt es einmal.
Im Falle von Heidi Dannhäuser mussten die Schwestern lange kämpfen, um einmal Akteneinsicht zu erhalten, dabei sind sie die eigentlich Betroffenen dieses Falls. Die Gefühlslage nachvollziehbar zu machen, ist praktisch unmöglich. Einmal stehen die Angehörigen von Anna vor ihrer Wohnungstür und starren diese an. „Es ist wie in einem Film“ sagen sie irgendwann. Irreal. Vermutlich kommt das dem wahren Gefühl am nächsten. Einen Film, den man sich nie freiwillig ansehen würde.
Von David Segler
Die „37 Grad“-Reportage „Keine leichte Geburt“ ist eine filmische Verbeugung vor drei Hebammen, die ihren Beruf als Berufung betrachten.
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