„Sterne über uns“: Montag, 15.06.2020, ZDF, 20.15 Uhr
Anfangs, als die Ursachen für das vermeintliche Aussteigerleben noch unklar sind, wirkt sie noch unnahbar, zumal Franziska Hartmann keinerlei Wert darauf zu legen scheint, Melli als Identifikationsfigur zu verkörpern. Später kann sie es sich sogar leisten, auch mal auszurasten, ohne an Sympathie einzubüßen. Entsprechend herzzerreißend ist schließlich die Szene, als sie keinen Ausweg mehr sieht. Der kleine Claudio Magno macht seine Sache als Ben ebenfalls ganz vorzüglich, sodass die Szenen mit Mutter und Sohn von inniger Glaubwürdigkeit sind.
Christina Ebelt war als Autorin an zwei ausgezeichneten Dramen über häusliche Gewalt beteiligt, „Gegenüber“ (2007) und „Es ist alles in Ordnung“ (2013). Mit „Sterne über uns“ wollte sie beschreiben, wie schnell man in unserer Gesellschaft am Abgrund stehen kann. Der Film ist ursprünglich fürs Kino entstanden, dort aber nicht nennenswert ausgewertet worden. Das Drama ist eine Koproduktion der ZDF-Redaktion Das Kleine Fernsehspiel. Die Nachwuchsarbeiten laufen normalerweise erst nach Mitternacht. Umso respektabler, dass das „Zweite“ Ebelts Film bereits um 20.15 Uhr ausstrahlt; er hat es verdient.
Von Tilmann P. Gangloff
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