Aufbau ab 7 Uhr: Trödelmarkt auf dem Stahn-Wall (Beginn ab 8 Uhr) 11 bis 13 Uhr: Marktfrühstück auf dem „Max-Zelt“ im Rahmen der Aktion Wochenmarkt-Bonuskarte Musikalische Walking-Acts in der Innenstadt: Mr. Moonlight (10 bis 12 Uhr) und Holtorfer Spielmannszug (12 bis 14 Uhr) 14.30 bis 18 Uhr: Tag der Freiwilligen unter dem Motto „Sportlernachmittag“ mit Kaffee und Kuchen sowie der Fußball-Bundesliga-Übertragung ab 20 Uhr: Radio-Mittelweser-Party mit Moderation, DJ und Westernhagen-Cover-Band „Sexxy“ 21.30 Uhr: Feuerwerk hinter dem Finanzamt am Weserufer ab 22 Uhr: Party im „Casa Mexicana“ und im „Baba’s“
Sonntag, Marktbeginn 11 Uhr
13 bis 18 Uhr: Verkaufsoffener Sonntag 15 bis 18 Uhr: Familientag mit Spielen um das „Max-Zelt“ am Stahnwall
Die Möglichkeit, die Welt der Schausteller näher kennenzulernen und einen Blick hinter die Kulissen des Nienburger Frühjahrsmarktes zu werfen, erhielten alle Interessierten bei der geführten „Backstage-Tour“, die Daniel Staffhorst und Marc Fortmann vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung der Stadt Nienburg, initiiert hatten.
Nacheinander wurden die großen Fahrgeschäfte auf dem Schlossplatz „Autoskooter Be-Bop“, „Polyp“ und „Shaker“ unter die Lupe genommen. Schausteller Lars Stummer machte schnell deutlich, wie viel harte Arbeit hinter den bunten Fronten steckt.
„Wirklich frei haben wir eigentlich nie. Wir haben eine Sieben-Tage-Woche, wenn wir keinen Markt-Einsatz haben, widmen wir uns der Renovierung und stetigen Verbesserung der Fahrgeschäfte“, sagt Stummer.
Außerdem sei auch ein extremer finanzieller Einsatz von den Betreibern gefordert. Dem gegenüber steht seine Beobachtung, dass das Geld bei vielen Besuchern einfach nicht mehr so locker sitze wie früher. Trotzdem fühlt sich der Bruchhausen-Vilsener dem Nienburger Frühjahrsmarkt immer noch besonders verbunden und lässt es sich daher nicht nehmen mit seinem „Polyp“ wieder für lachende Gesichter auf dem Frühjahrsmarkt zu sorgen.
Die Schaustellerbetriebe sind alle generationsübergreifende Familienunternehmen. „Wir Schausteller wachsen so auf, die harte Arbeit wird uns vom Vater, Onkel oder Bruder vorgelebt, daher ist das für uns selbstverständlich“, sagt der Nienburger Jerome Fick, der den „Shaker“ betreibt.
Die mutigen Gäste der Tour wagten im Anschluss eine Probefahrt in dem mit Hydraulik und zwei Motoren angetriebenen „Shaker“.
Während sich Laura Benning, die zusammen mit ihrer Mutter Claudia Benning an der Tour teilnahm, nicht zweimal bitten ließ und sofort in einem der 20 Sitze Platz nahm, schaute ihre Mutter lieber nur zu. „Ich liebe Karussells und den Nervenkitzel einfach“, sagte Laura Benning nach der Probefahrt. Nicht ganz so gelassen war Daniel Staffhorst bei der wilden Fahrt. „Ich dachte das wars schon“, sagt er hoffnungsvoll nach den ersten Runden, jedoch wirbelte das Scheibenwischer-Karussell nochmal munter in die andere Richtung.
Fick wies auch auf das „Wasserbecher-Spiel“ hin. Wer es schafft, bei der Fahrt einen Wasserbecher mit dem Mund festzuhalten und möglichst wenig Wasser zu verlieren, bekomme eine Extra-Fahrt geschenkt.
Marvin Dirks aus Nienburg, der ebenfalls an der Tour teilnahm, verblüffte die Schausteller mit seinen konkreten Fragen und seinem offensichtlichen Fachwissen über die Technik der Fahrgeschäfte. Auf Nachfrage erklärte der 21-Jährige, dass „Jahrmarkt“ tatsächlich sein Hobby sei. Statt Fussball interessiere er sich eben für Karussels und die Logistik auf einem Jahrmarkt.
„Schon als Kind habe ich mich nicht aufs Karussellfahren sondern eher auf das Drumherum fokussiert. Mich interessiert es einfach wie die Technik der Fahrgeschäfte funktioniert und das Schaustellerleben hat mich schon immer beeindruckt“, sagt Dirks, der eine Sammelleidenschaft für Fahrchips hegt.
Christian Wiechers, Pascal Stolz und Liam Heinzendorff sind ebenfalls begeisterte Jahrmarkt-Fans – und für die exklusive „Backstage-Tour“ sogar aus Rotenburg an der Wümme angereist. „Wir helfen auch desöfteren beim Auf- und Abbau auf verschiedenen Märkten und sind immer auf der Suche nach schönen Aufnahmen aus der Luftperspektive“, sagt Wiechers.
Zum Abschluss der Tour wurde die „Schlittenfahrt“ am Stahn-Wall inspiziert. Der Langendammer Philip Thelen erlaubte sogar einen Blick in das Innere der Berg- und Talbahn und demonstrierte, wie stabil der Unterbau des Karussells ist. Er rüttelte beherzt an der Konstruktion. „Da wackelt nix, das ist alles sehr robust gebaut“, sagt Thelen.
Die „Schlittenfahrt“ sei ein Familien-Karussell. Anders als bei den Vorgänger-Modellen „Musik-Express“ oder „Raupenbahn“ werde man bei der „Schlittenfahrt“ nicht so stark nach außen gedrückt. „Somit kann auch der Opa ohne Bedenken eine Fahrt mit seinen Enkelkindern genießen“, sagt Thelen.
jst