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Aldi und Lidl oder Rewe und Edeka? Studie zeigt: Deutsche kaufen nun ganz anders ein

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Erstaunliche Erkenntnis: Über die vergangenen zehn Jahre hat sich das Einkaufsverhalten der Deutschen komplett geändert. Eine Kategorie von Lebensmittelläden profitiert davon stark.

Nürnberg - Eine Studie zeigt: Die Deutschen haben ihre Gewohnheiten beim Einkaufen drastisch geändert. Unterm dem Strich profitierten davon zuletzt zwar viele große Händler - aber nicht alle in gleichem Maße:

Die großen Supermarktketten haben im vergangenen Jahr beim Umsatz stärker zugelegt als die Discounter. Nach einer aktuellen Marktstudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) steigerten Edeka, Rewe und Co ihre Umsätze 2019 um rund 3 Prozent. Die Discounter wie Aldi und Lidl schafften dagegen laut GfK insgesamt nur ein Plus von 0,9 Prozent.

Aldi und Lidl haben das Nachsehen: Deutsche wollen jetzt Anderes beim Essens-Einkauf

Der Verbraucher verlange inzwischen „neben akzeptablen Preisen auch eine angenehme Einkaufsatmosphäre und ein attraktives Angebot an ökologisch nachhaltigen Produkten“, erklärten die Marktforscher den Trend. Dieses schwierige Spagat gelinge den Supermärkte derzeit besser als den Discountern. Die Nachricht kommt just nach einem Treffen zu Lebensmittelpreisen im Kanzleramt.

Die Konsumenten kauften laut GfK insgesamt weniger Konsumgüter, griffen aber öfter zu höherwertigen Produkten. Der gesamte Umsatzzuwachs im Lebensmittelhandel 2019 gehe auf diese Entwicklung zurück. Hintergrund seien wohl die wachsenden Reallöhne in Deutschland

Supermärkte übertrumpfen Discounter - weil der Wohlstand in Deutschland steigt?

Gaben 2009 auf die Frage nach ihrer eigenen finanziellen Situation lediglich 27 Prozent der Haushalte an, sie könnten sich „fast alles leisten“, so sind es inzwischen schon 42 Prozent. Zugleich sank die Zahl der Haushalte, die sich nach eigener Einschätzung „fast nichts mehr leisten“ können, von 26 auf 17 Prozent.

Die Folge: 55 Prozent der Verbraucher achten laut GfK beim Einkauf derzeit vor allem auf die Qualität, nur 45 Prozent schauen vor allem nach dem Preis. Vor zehn Jahren war das Verhältnis noch umgekehrt: Der Preis war den meisten wichtiger als die Qualität. Vor allem den jüngeren Verbrauchern seien Frische, Regionalität, handwerkliche Herstellung und die Unterstützung kleinerer Produzenten ein Anliegen, berichteten die Marktforscher. 

Gute Nachrichten für dm, Rossmann und Co.: Drogeriemärkte wachsen kräftig

Noch stärker als die Supermärkte wuchsen allerdings 2019 die Drogeriemärkte, die sogar ein Umsatzplus von 4,6 Prozent schafften. Dies sei auch darauf zurückführen, dass sie ihren Preiskrieg beigelegt hätten, stellte die GfK fest.

Einen Preiskampf mit harten Bandagen führt unterdessen offenbar Edeka mit einem weltbekannten Hersteller. Auf den Wunsch nach ökologischen Produkten reagiert auch das Traditionsunternehmen Ritter Sport - es steht dabei aber noch vor einem Problem.

dpa

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