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Negativpreis für Aldi: Produkt mit absurder Odyssee bis zum Kühlregal

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Über 1.700 Kilometer wird Aldi-Schinken quer durch Europa gefahren.
Über 1.700 Kilometer wird Aldi-Schinken quer durch Europa gefahren. © pa/obs Unternehmensgruppe ALDI S / ALDI SÜD

Wie viele Länder kann ein Produkt „bereisen“, ehe es im Discounter-Regal landet? Viele! Aldi hat nun eine Negativauszeichnung der „Alpen-Initiative“ erhalten.

Zürich - Mehr als 1.700 Kilometer wird Aldi-Schinken durch Europa transportiert - dafür erhält der Discounter einen Negativpreis des Vereins „Alpen-Initiative“. Los geht‘s in den Niederlanden (Mästung und Schlachtung), mit dem Kühlwagen nach Italien (Verarbeitung), dann nach Österreich (Hier wird das Fleisch geschnitten und verpackt) und schließlich in die Schweiz (Verkauf). Über 1.700 Kilometer, quer durch Mitteleuropa. Bis der Aldi-Schinken in die Sandwiches der Schweizer Verbraucher findet, hat er eine wahre Odyssee hinter sich.

Für diesen Irrsinn hat der Schweizer Verein „Alpen-Initiative“ Aldi nun mit einem Negativpreis ausgezeichnet: „Preis für besonders absurde Transporte.“ Das berichtet Focus Online.

Aldi: CO2-Bilanz nach Transport durch Europa neunmal schlechter

Neunmal schlechter ist die CO2-Bilanz einer solchen Gemeinschaftsproduktion im Vergleich mit einheimischem Schinken. Aldi entgegnet, die Transportzeiten und Beladung der Transportfahrzeuge seien optimiert. Dauer und Zahl der Transporte würden so gering wie möglich gehalten.

Andere Nominierung fast noch absurder

Eine andere Nominierung ist fast noch absurder: „Swiss Air Deluxe“ verkauft reine Schweizer Luft nach Asien - um auf dem 20.000 Kilometer-langen Transportweg die Luft zu verschmutzen. Gründer Markus Klinkmüller verteidigt den Export der Schweizer Luxus-Luft gegenüber der dpa: "Auf dem Transport nach Asien werden Überkapazitäten der Schiffe auf dem Rückweg genutzt."

Die Schwedin Greta Thunberg reist derweil per Segelschiff über den Atlantik, um ein Zeichen gegen den CO-2-Ausstoß durch Transporte und Reisen zu setzen.

Nicht nur der Transport, auch die Haltung und Schlachtung von Billigfleisch steht immer wieder unter Kritik. Eine Kundin hat bei diesem Aldi-Hähnchen einen bösen Verdacht. Ein von der Bundesregierung geplantes Tierwohl-Siegel soll das Tierleid beenden. Aldi hat unterdessen einen prominenten Neuzugang für den Beirat vermeldet. 

bah/dpa

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