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Amazon: Ärger im Weihnachts-Endspurt - sechs Tage Streik haben begonnen

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Verdi übt erneut Druck auf den US-Versandriesen Amazon aus.
Verdi übt erneut Druck auf den US-Versandriesen Amazon aus. © picture alliance/dpa / Martin Schutt

Kann Amazon zu Weihnachten rechtzeitig liefern? Durch einen großen Streik in der Belegschaft scheint der reibungslose Ablauf massiv gefährdet zu sein.

Bad Hersfeld - Der Streit um einen Tarifvertrag nimmt beim größten deutschen Standort von Amazon kurz vor Weihnachten wieder Fahrt auf: Am Montag (16.12) gingen die Beschäftigten des amerikanischen Versandhandel-Konzerns im hessischen Bad Hersfeld neuerlich in einen Streik. Dieser ist zeitlich für sechs Tage vorgesehen.

Auch bei dem Streik im Dezember 2019 zieht die Gewerkschaft Verdi die Fäden. Wie Hessenschau.de berichtet, geht es weiterhin um den Disput hinsichtlich der Integration in einen Tarifvertrag. Amazon und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft mit Sitz in Berlin streiten bereits seit Mitte 2013 darum, ob die Mitarbeiter in die bestehende Vereinbarung des Einzelhandels aufgenommen werden. Amazon sträubt sich dagegen und führt an, dass die Beschäftigten des Versandhandel-Giganten vielmehr Tätigkeiten aus der Logistikbranche ausführen. 

Amazon-Streik für mehr Weihnachtsgeld

Die Arbeitsniederlegung findet in einer der umsatzstärksten Wochen des Jahres statt. Nicht nur in Bad Hersfeld werden die Tätigkeiten angeblich niedergelegt, auch bei den Amazon-Standorten Leipzig und Koblenz gebe es Auswirkungen. 

Wie Hessenschau.de weiter erläutert, rechnet die Gewerkschaft insgesamt mit etwa 400 bis 500 Streikenden. Laut Verdi-Sekretärin Mechthild Middeke erhalten die Arbeiter bei Amazon weiter „einen zu geringen Verdienst“, der nicht in Relation stehe mit dem Stress und Überstunden in der Vorweihnachtszeit. Außerdem fordert Verdi eine Erhöhung des Weihnachtsgeldes von aktuell 400 Euro auf rund 1.500 Euro.

Amazon beruhigt Kunden

Inwieweit sind die Amazon-Kunden von dem aktuellen Streik betroffen? Kommen Weihnachtsgeschenke nicht mehr rechtzeitig zum „frohen Fest“ an? Michael Schneider, Pressesprecher des Unternehmens, sagt dazu folgendes: „Die Pakete kommen pünktlich an, denn der Großteil der Mitarbeiter kümmert sich ganz normal um Kundenbestellungen." Die personellen Ausfälle werden vermutlich wie schon bei früheren Streiks mit Saison-Arbeitskräften ersetzt.

Am Dienstag erklärte Amazon noch einmal: „Die Pakete kommen pünktlich an, denn der Großteil der Mitarbeiter kümmert sich ganz normal um Kundenbestellungen. Kunden können noch bis 20. Dezember mit Standardversand und bis 23. Dezember mit Premiumversand bestellen und die Bestellungen sind rechtzeitig vor Weihnachten da.“

Streiks bei Amazon finden nicht zum ersten Mal an Weihnachten statt

Bereits im vergangenen Jahr wurde das Weihnachtsgeschäft des Versandriesen von einem Streik begleitet:

Außerdem wurde von zahlreichen Beschäftigten zuletzt an Sonder-Verkaufstagen wie dem „Black Friday“ gestreikt. Dieser fand am 29. November statt. Viele Händler bieten hier scheinbar stark vergünstigte Angebote an. Was diese wirklich taugen, haben wir kürzlich untersucht.

Ein Mann aus dem Landkreis Landsberg am Lech bekommt unfreiwillig Pakete von Amazon zugeschickt. Als er den Versandriesen kontaktiert, erhält er eine überraschende Antwort.

PF

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